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Investoren gesucht: Rena prüft dritte Anleihe

Rena prüft eine dritte Anleihe. Institutionelle Investoren haben schon Interesse signalisiert.
Rena

Mit zwei Mittelstandsanleihen ist Rena bereits am Markt, bald könnte eine dritte Anleihe folgen. Zielgruppe dieses Mal: institutionelle Investoren. Sie könnten über eine Anleihe das „Zukunftskonzept“ finanzieren, mit dem die insolvente Rena die Weiterführung des Betriebs sichern möchte. Der operative Fokus wird dabei künftig auf dem Maschinenbau für die Bereiche Solar, Medizintechnik und Sondermaschinenbau liegen.

Über die Umsetzung verhandelt das Unternehmen nach eigenen Angaben intensiv mit den Hauptgläubigern, die Gespräche seien bislang „sehr konstruktiv“ verlaufen. Zur künftigen Aufstellung und den weiteren Finanzierungsmodellen hält sich Rena derzeit noch alle Optionen offen: Das Unternehmen prüft einerseits bewährte Optionen mit einem Insolvenzplan und einem schnellstmöglichen Verkauf. Doch auch andere Modelle sind denkbar. So könnte Rena zufolge das Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum in einer neuen Tochtergesellschaft fortgeführt werden, bevor es verkauft wird. Finanziert werden könnte das neue Konzept über den Anleihemarkt.

Institutionelle Gläubiger halten neue Rena-Anleihe für möglich

Die gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger, Frank Günther (One Square Advisors) für die Anleihe aus dem Jahr 2010 und Daniel Kamke (CMS Hasche Sigle) für das Papier aus dem Jahr 2013, haben bereits Entgegenkommen signalisiert. Die institutionellen Anleihegläubiger hätten erklärt, dass sie zur Finanzierung des Zukunftskonzeptes die Zeichnung einer neuen Anleihe für möglich hielten, teilte Rena mit.

Das grobe Konzept für das Papier steht bereits: Die Anleihe hätte ein Stückelung von 100.000 Euro und würde grundsätzlich auch neuen, bislang nicht investierten institutionellen Investoren offenstehen. Kleinanleger blieben bei dieser Stückelung außen vor.

Die insolvente Rena GmbH würde vor Ausgabe der neuen Anleihe Vermögenswerte in eine neue Tochtergesellschaft einbringen, die dann ihrerseits die besicherte Anleihe mit einem Abschlag ausgeben würde. Angedacht ist zurzeit eine Anleihe mit einer Laufzeit von etwa drei Jahren und einem Kupon im zweistelligen Bereich. Der Nennbetrag könnte im einstelligen bis unteren zweistelligen Millionenbereich liegen, also bei knapp 10 Millionen Euro.

Einstieg neuer Investoren soll leichter werden

Auch der Einstieg von neuen Anteilseignern ins Unternehmen scheint nach wie vor eine Option zu sein. Die Eigenverwalter prüfen dem Unternehmen zufolge Modelle, mit denen die spätere Beteiligung von Investoren erleichtert werden kann. Damit solle die Grundlage für eine dauerhafte Fortführung geschaffen werden.

Die Eigenverwaltung der Rena ist inzwischen gerichtlich bestätigt, als Sachwalter ist Jan Markus Plathner eingesetzt. Das Management gibt sich zuversichtlich: Man sei „durch die Konzentration auf die echten Kernkompetenzen des Unternehmens auf dem richtigen Weg“, sagte der für Finanzen und Restrukturierung zuständige Geschäftsführer Jan von Schuckmann. Die 2010 und 2013 emittierten Mittelstandsanleihen reagierten verhalten auf die Nachricht. Das 2010 begebene Papier sprang kurzzeitig auf Werte um 21 Prozent, fiel jedoch schnell wieder auf 16 Prozent. Das 2013 begebene Papier liegt zurzeit bei 21 Prozent.

Info

Alle Hintergründe zur Insolvenz sowie zur anstehenden Neuausrichtung des Unternehmens finden Sie auf unserer Themenseite zu Rena.