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Otto Group begibt Anleihe über 250 Millionen Euro

Die Otto Group ist seit 2009 auf dem Bondmarkt aktiv.
Otto-Pressebild

Der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group begibt eine Anleihe über 250 Millionen Euro. Der Bond läuft bis Juni 2023 und wird mit 2,5 Prozent verzinst. Begleitende Banken der Transaktion sind die Commerzbank, die Deutsche Bank und die BNP Paribas.

Damit nutzt die Muttergesellschaft des Versandhändlers die niedrigen Zinsen, um sich frisches Kapital zu holen. Seit 2009 ist die Unternehmensgruppe auf dem Bondmarkt aktiv. „Dank des hohen Vertrauens in die Unternehmensgruppe und des derzeit sehr guten Marktumfeldes konnten wir uns eine günstige Finanzierung sichern“, so Petra Scharner-Wolff, CFO der Otto Group. Das geliehene Geld diene der „allgemeinen Unternehmensfinanzierung“, teilte Otto mit.

Die Otto Group ist die Holding-Gesellschaft des gleichnamigen Versandhändlers. Neben der Marke Otto gehören diverse andere Einzelhandels-Marken zu der Gruppe, außerdem besitzt die Otto Group mehrere Finanzdienstleister.

Otto steckt in den roten Zahlen

Im Geschäftsjahr 2014/15 (bis Februar) rutschte Otto in die Verlustzone, nachdem dem Konzern das Russlandgeschäft wegbrach. Otto reagierte mit dem Verkauf von mehreren Portfoliounternehmen. Dazu gehörte das Versandhandelsunternehmen Alba Moda, das an die Klingel Group ging, aber auch die Büroartikel-Versender Otto Office und JM Bruneau.

Das hat Otto noch nicht aus den roten Zahlen gebracht. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Jahresfehlbetrag immer noch bei 190 Millionen Euro, nach 196 Millionen Euro im Jahr des Einbruchs. Teil der Bilanz sind allerdings Abschreibungen von 280 Millionen Euro aus verkauften Geschäftsbereichen.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist immerhin schon von 562 Millionen Euro auf 639 Millionen Euro gestiegen, vor allem dank des wachsenden Online-Geschäfts – mittlerweile der wichtigste Umsatzbringer der Gruppe, die lange Zeit vor allem für ihre Kataloge berühmt war. Insofern scheint die Gesundung von Otto greifbar.

tim.grossheimann[at]finance-magazin.de