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So nutzt Maschinenbauer Engel Pay per Use

Der Spritzgussmaschinenhersteller Engel will ein alternatives Finanzierungsmodell anbieten. Foto: www.jh-photo.de - stock.adobe.com
Der Spritzgussmaschinenhersteller Engel will ein alternatives Finanzierungsmodell anbieten. Foto: www.jh-photo.de - stock.adobe.com

Der Spritzgussmaschinenhersteller Engel bietet seinen Kunden seit Ende 2022 Pay per Use (PPU) an. Simon Zeilberger, Geschäftsführer und CFO von Engel, sagt im Interview mit unserer Schwesterpublikation DerTreasurer: „Pay per Use ist ein interessantes Finanzierungsmodell. Unsere Kunden haben besonders seit der Energiekrise den Mehrwert nach dieser auslastungsorientierten Finanzierungsform aufgegriffen und nachgefragt.“

Im Detail funktioniert das Modell bei Engel nun so: „Der Kunde bezahlt in Abhängigkeit der Maschinenauslastung. Vorher vereinbaren wir einen Fixpreis, entweder pro produzierte Einheit oder pro Maschinenlaufzeit“, erklärt CFO Zeilberger, der seit April 2022 bei den Österreichern ist.

Dazu ist das Unternehmen eine Kooperation mit dem Fintech Linx4 eingegangen. Linx4 agiert in diesem Modell quasi als Bank. Das Fintech gründete dafür eine Zweckgesellschaft und kauft Engel die Maschinen ab, für die eine Pay-per-Use-Option angeboten wird. Linx4 least die Maschinen dann an die Engel-Kunden weiter und finanziert den Kauf unter anderem über den eigenen Maschinenfonds.

Engel arbeitet mit Linx4 zusammen

Einige deutsche Banken wollen den PPU-Kredit auch in Deutschland etablieren. So sind zum Beispiel die Commerzbank, Deutsche Bank und DZ Bank in dem Bereich aktiv. Bisher wird die alternative Finanzierungsvariante in der Breite noch nicht genutzt.

CFO Zeilberger hat sich auch das Angebot einiger Banken angeschaut, davon konnte ihn aber keine in diesem Bereich wirklich überzeugen, „da die Banken das wirtschaftliche Risiko nicht abbilden und somit der bilanzielle Vorteil für den Kunden oft nicht schlagend wird“. Das Fintech Linx4 übernehme bei Engel neben dem Risiko eines Kreditausfalls auch das wirtschaftliche Risiko einer Unterauslastung.

Weitere Hintergründe zu dem Pay-per-Use-Modell von Engel lesen Sie bei DerTreasurer.

Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Sie hat Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln studiert. Sarah Backhaus arbeitete während ihres Studiums unter anderem für Onlinemagazine von Gruner + Jahr und schrieb als freie Journalisten für die Handelszeitung, faz.net und Impulse.