Grüner Milliarden-Kredit für Eurogrid
Eurogrid, die Muttergesellschaft von 50Hertz, hat ein KfW-gefördertes grünes Tilgungsdarlehen im Volumen von 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Der Konsortialkredit hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wurde von zwölf Banken bereitgestellt. Die IKB übernahm die Rolle als Arrangeur.
Mit dem Kredit sollen zwei Offshore-Netzanschlüsse in der Nord- und Ostsee finanziert werden. Unter den Projekten ist auch der erste Offshore-Netzanschluss von 50Hertz in der Nordsee vor der Küste Schleswig-Holsteins. Mit der Finanzierung sichert sich Eurogrid eigenen Angaben zufolge bereits frühzeitig im Jahr einen signifikanten Betrag zur Finanzierung der diesjährigen Investitionen.
Axpo verlängert ESG-linked Loan vorzeitig
Der Schweizer Energieproduzent Axpo hat seine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 7 Milliarden Euro um ein Jahr bis Februar 2028 verlängert. Axpo hatte den Revolver erst im vergangenen Jahr abgeschlossen. Das Konsortium des Kredits besteht aus mehr als 30 internationalen Banken.
Nach Angaben des Unternehmens bleiben die wesentlichen Elemente der Kreditlinie trotz Verlängerung unverändert. Der Revolver kann demnach flexibel sowohl für Bankgarantien und Kredite als auch für die Finanzierung des laufenden Geschäfts und von Wachstumsinitiativen genutzt werden. Er enthält zudem eine Nachhaltigkeitskomponente. Die Verzinsung der Kreditlinie ist abhängig von der Erreichung von Zielen beim Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Anteil von Frauen in Management-Positionen und der Anzahl an Auszubildenden bei Axpo.
Delivery Hero plant Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen
Mit den Erlösen aus dem Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat plant der Essenslieferdienst Delivery Hero Wandelschuldverschreibungen zu einem Gesamtnennbetrag von rund 1 Milliarde Euro zurückzukaufen. Betroffen von dem Rückkauf sind die ausstehenden Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit in den Jahren 2025, 2026 und 2027. Die Rückkäufe sollen mittels öffentlichen Rückkaufangeboten erfolgen.
Autoabo-Start-up Finn sammelt 1 Milliarde Euro ein
Das Münchener Start-up Finn hat ein neues Asset-Backed-Securities-Programm in Höhe von bis zu 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Mit dem Kapital soll die Flotte des Onlineanbieters für Autoabos weiter ausgebaut werden. So wollen die Münchener sowohl ihr Geschäft in Deutschland erweitern als auch die europäische Expansion vorantreiben.
Unter den Fremdkapitalgebern sind unter anderem die beiden Großbanken Citi und Jefferies. Zudem erweiterte und verlängerte das Londoner Investmentunternehmen Avellinia Capital seine Unterstützung bei der Flottenfinanzierung.
Finn bietet seinen Kunden Neuwagen im Abomodell an. Aktuell befinden sich rund 25.000 Autos im Portfolio des Start-ups, darunter Modelle von VW, BMW, Mercedes-Benz und Opel.
Weitere Finanzierungsmeldungen
Infineon hat eine neue Anleihe in Höhe von 750 Millionen Euro emittiert. Der Bond wird mit 2,875 Prozent verzinst und läuft 5 Jahre. Das Orderbuch der Anleihe war mit 2,9 Milliarden Euro fast vierfach überzeichnet.
Der Energietechnikanbieter Trench Group hat eine umfassende Refinanzierung abgeschlossen. Diese umfasst ein langfristiges Darlehen in Höhe von 380 Millionen Euro, eine revolvierende Kreditlinie im Volumen von 130 Millionen Euro und eine Garantielinie über 75 Millionen Euro. Das Kapital soll unter anderem für die Refinanzierung des bestehenden Fremdkapitals genutzt werden. Darüber hinaus stehen Investitionen in Produktionskapazitäten sowie in Forschung und Entwicklung auf der Agenda.
Die Schön Klinik Gruppe hat eine neue Finanzierung in Höhe von insgesamt 865 Millionen Euro abgeschlossen. Die Transaktion umfasste unter anderem ein Repricing der 350 Millionen Euro schweren Tranche des bestehenden Term-B-Loans des Unternehmens. Zugleich wurde die Tranche um 335 Millionen Euro auf 685 Millionen Euro erhöht. Zusätzlich konnte die Schön Klinik Gruppe eine revolvierende Kreditlinie im Volumen von 180 Millionen Euro abschließen. Der Erlös aus der erhöhten Term-Loan-Tranche soll hauptsächlich zur Rückzahlung bestehender Finanzverbindlichkeiten, einschließlich des Konsortialkredits der Gruppe, verwendet werden. Freshfields hat die Schön Klinik Gruppe bei der Finanzierung rechtlich beraten.
Die Deutsche Bahn hat mit Mermec Deutschland, Hitachi Rail GTS Deutschland, Alstom und Siemens Mobility einen langfristigen Volumenvertrag über die Lieferung und den Bau digitaler Leit- und Sicherungstechnik abgeschlossen. Der Deal umfasst ein Auftragsvolumen von 6,3 Milliarden Euro. Durch den Vertrag verpflichtet sich die Deutsche Bahn zum Abruf von insgesamt 15.500 Stellwerkseinheiten bis Ende 2028. Weitere Projekte sollen bis 2032 realisiert werden. Bereits im Frühjahr sollen mehrere Millionen Euro aus dem Vertrag abgerufen werden.
Bike24 konnte seine bestehende Bankfazilität in Höhe von 40 Millionen Euro mit einem Konsortium bestehend aus drei Banken verlängern. Nach einer zunächst kurzfristigen Verlängerung des Konsortialkredits im März vergangenen Jahres setzte der E-Commerce-Händler die Gespräche mit den bestehenden Kreditgebern nach eigenen Angaben fort und konnte so den Konsortialkredit in eine mittelfristige Finanzierungslösung verlängern. Milbank war als Rechtsberater von Bike24 tätig. Die Kreditgeber wurden von Mc Dermott beraten.
Die Deutsche Börse plant den Börsengang ihrer Tochter ISS Stoxx. Man werde in den nächsten Monaten den Markt für einen IPO sondieren und mehr Informationen zu ISS Stoxx veröffentlichen, kündigte Börsenchef Stephan Leithner am vergangenen Mittwoch auf einer Pressekonferenz an. Die Deutsche Börse hält derzeit 80 Prozent an ISS Stoxx. Die übrigen 20 Prozent liegen beim Finanzinvestor General Atlantic, der laut „Handelsblatt“ seinen Anteil jedoch abstoßen möchte. Als Alternative zum Gang auf das Börsenparkett steht der Kauf des General-Atlantic-Anteils durch die Deutsche Börse im Raum. „Beide Wege bereiten wir vor“, sagte Leithner. Die Entscheidung hänge dabei auch von General Atlantic und dem Marktumfeld ab.
Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.
