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Finanzierungen: Quantum Systems, Parloa, Pfisterer

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Der Drohnen-Hersteller Quantum Systems gehört nun zum Club der Einhörner. Foto: sommersby– stock.adobe.com
Der Drohnen-Hersteller Quantum Systems gehört nun zum Club der Einhörner. Foto: sommersby– stock.adobe.com

Quantum Systems sammelt Millionen ein

Quantum Systems, ein Hersteller von zivilen und militärischen Überwachungsdrohnen, hat in einer Series-C-Finanzierungsrunde 160 Millionen Euro eingesammelt. Mit der neuen Finanzierung wird das Unternehmen aus München zum Einhorn, mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar bewertet. „Das bringt unser Gesamtfinanzierungsvolumen auf 310 Millionen Euro und macht uns offiziell zum Unicorn“, schreibt das Unternehmen in einem Post auf Linkedin.

Angeführt wurde die aktuelle Finanzierungsrunde von Balderton Capital. Zudem zählten weitere bekannte Namen zum Investorenkreis. So beteiligten sich auch die Rüstungsunternehmen Hensoldt und Airbus Defence and Space an der Runde. Weitere Namen unter den Investoren sind Bullhound Capital und LP&E. Auch die Bestandsinvestoren HV Capital, Project A, Peter Thiel, DTCP, Omnes Capital, Notion und Porsche beteiligten sich.

Mit dem frischen Kapital will Quantum Systems vor allem seine Produktionskapazitäten ausbauen, um der stark gestiegenen Nachfrage insbesondere nach Drohnen, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, gerecht zu werden. Darüber hinaus planen die Münchener in die Erschließung neuer Märkte sowie in die Weiterentwicklung ihrer Software- und KI-Kompetenzen zu investieren. YPOG hat Quantum Systems bei der Finanzierungsrunde rechtlich beraten. Lead-Investor Balderton Capital wurde von Taylor Wessing beraten.

Neben der neuen Finanzierung konnte Quantum Systems zudem eine strategische Partnerschaft mit dem Spezialisten für Verteidigungselektronik Hensoldt bekannt geben. „Gemeinsam werden wir unser Software-Fachwissen und unsere jeweiligen Lösungen kombinieren, um die Modularität, Flexibilität und Kosteneffizienz von land- und luftgestützten Plattformen zu verbessern“, heißt es von Quantum Systems. Die Partnerschaft unterstütze zudem die großen deutschen Rüstungsinitiativen.

Parloa wird ebenfalls zum Einhorn

Das Berliner Start-up Parloa hat sich in einer Finanzierungsrunde 120 Millionen US-Dollar (rund 106 Millionen Euro) gesichert. Damit hat der Spezialist für den Einsatz von KI in Kundengesprächen nun ebenfalls den begehrten Status als „Unicorn“ erreicht. Bekannt sind die Berliner für ihren „Voicebot“, der telefonische Kundenanfragen in natürlicher Sprache versteht und beantwortet. Zu den Kunden des Start-ups zählen bereits Decathlon, Rossmann, das Deutsche Rote Kreuz oder der Versicherer Barmenia Gothaer.

Parloa hatte bereits Anfang des vergangenen Jahres 66 Millionen US-Dollar in einer Series-B-Runde erhalten, um das US-Geschäft weiter auszubauen und in weitere internationale Märkte zu expandieren. Das nun eingesammelte Kapital soll vor allem die Expansion des Geschäfts in Nordamerika und Europa beschleunigen. Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von Durable Capital Partners, Altimeter Capital und General Catalyst angeführt. Zudem beteiligen sich EQT Ventures, RPT Capital, Senovo und Mosaic Ventures. In den vorherigen Finanzierungsrunden von Parloa waren bereits prominente Namen wie Mario Götze und Bastian Schweinsteiger unter den Investoren.

Preisspanne für Pfisterer-IPO steht fest

Der erste deutsche Börsengang in diesem Jahr rückt näher. Der Stromnetzspezialist Pfisterer hat für seinen Ende April angekündigten IPO die Preisspanne und weitere Details mitgeteilt. So soll der erste Handelstag an der Frankfurter Wertpapierbörse bereits am oder um den 14. Mai stattfinden. Die Schwaben wollen mit dem Börsengang bis zu 202 Millionen Euro einzunehmen. Rund die Hälfte des Erlöses in Höhe von 101,5 Millionen Euro soll dabei direkt an das Familienunternehmen fließen.

Die Preisspanne für den Börsengang hat Pfisterer zwischen 25 Euro und 29 Euro pro Aktie festgelegt. Insgesamt sollen 3,5 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung und rund 1,69 Millionen Aktien aus einer Umplatzierung angeboten werden. Zusätzlich soll der Börsengang bis zu 1 Million umzuplatzierende Upsize-Aktien der Großaktionäre Anna Dorothee Stängel und Karl-Heinz Pfisterer umfassen, von letzterem kommen weitere 780.000 Aktien hinzu, um eine potentielle Mehrzuteilung abzudecken. Der Free Float nach dem Börsengang wird laut Pfisterer voraussichtlich bis zu 38,5 Prozent betragen.

Weitere Finanzierungsmeldungen

Der Schweizer Energiekonzern Axpo hat eine neue Unternehmensanleihe begeben. Der Bond hat ein Volumen von 160 Millionen Schweizer Franken (rund 171 Millionen Euro) und wird mit 1,25 Prozent verzinst. Fällig wird die Anleihe in acht Jahren. Der Emissionserlös soll laut Axpo für Investitionen in bestehende und neue Anlagen verwendet werden.

Der Energiekonzern Sefe, ehemals Gazprom Germania, hat eine weitere Tranche an Staatshilfen in Höhe von 450 Millionen Euro an den Bund zurückgezahlt. Das teilte Sefe in einer Pressemitteilung mit. Sefe wurde 2022 verstaatlicht und hat in diesem Zuge Hilfen in Höhe von 6,3 Milliarden Euro vom Bund erhalten. Insgesamt habe der Konzern seitdem bereits 700 Millionen Euro an den deutschen Staat zurückgezahlt, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Noch ein deutscher IPO? Innoscripta, ein Software-as-a-Service-Anbieter für Steueranreize im Bereich Forschung und Entwicklung, hat seinen Börsengang für das zweite Quartal 2025 angekündigt. Der IPO wird voraussichtlich ausschließlich bestehende Aktien der Hauptaktionäre umfassen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Der angestrebte Streubesitz liegt bei mindestens 25 Prozent. Berenberg agiert im Zusammenhang mit der geplanten Transaktion als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner. Hauck Aufhäuser und M.M. Warburg & Co sind ebenfalls Joint Bookrunner beteiligt.

UBM Development, ein Entwickler von Holzbau-Projekten, hat seinen ersten grünen Hybridbond abgeschlossen. Die nachrangige Anleihe im Volumen in Höhe von 65 Millionen Euro wird mit 10 Prozent verzinst. Der Emissionserlös wird zur Verwirklichung neuer und bestehender Projekte, insbesondere in den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen genutzt. Zudem konnte UBM 43,6 Prozent einer alten Hybridanleihe aus dem Jahr 2021 vorzeitig zurückkaufen. Die Raiffeisen Bank war als Sole Structuring Adviser, Bookrunner und Paying Agent an der Transaktion sowie als Dealer Manager am Rückkaufangebot beteiligt. UBM wurde von DLA Piper beraten, die Raiffeisen Bank von Wolf Theiss.

Der Entwickler von Projekten im Bereich erneuerbare Energien, Reventon, hat eine Senior Revolving Bond Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro abgeschlossen. Die Finanzierung soll den Ausbau einer Projektpipeline für erneuerbare Energien mit einer Gesamtleistung von 1,2 Gigawatt in Deutschland unterstützen. Konkret sollen die Mittel für Kosten in der späten Entwicklungs- und frühen Bauphase von Solar- und Onshore-Windparks verwendet werden. Die Finanzierung stammt von den Infrastruktur-Debt-Fonds der Eiffel Investment Group. Hogan Lovells hat Reventon bei der Transaktion rechtlich beraten. Arctic Securities war als Finanzberater beteiligt.

Rating-Meldungen

S&P hat das „BBB“-Rating von Continental bestätigt. Der Ausblick wurde auf stabil geändert.

Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.