Der Markt für syndizierte Kredite hat im März nach monatelanger Durststrecke wieder angezogen: Die Banken haben im vergangenen Monat Konsortialkredite im Volumen von 15,1 Milliarden Dollar (10,9 Milliarden Euro) an deutsche Unternehmen vergeben – und damit den kumulierten Wert der ersten zwei Monate des Jahres um nahezu das Doppelte übertroffen. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu Syndicated Loans, Debt Capital Markets, Equity Capital Markets sowie zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region exklusiv für FINANCE aufbereitet hat. Die größte einzelne Transaktion des Monats war demnach der syndizierte Kredit von RWE über vier Milliarden Euro. Der Energiekonzern refinanzierte mit der fünfjährigen Linie einen bestehenden Kredit über dieselbe Höhe.
Nach zwei schwachen ersten Monaten ist die Aktivität bei syndizierten Kredite in Deutschland auf das erste Quartal hochgerechnet aber nach wie vor mau: Das Volumen liegt mit 23,8 Milliarden Dollar um 20 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums von 29,5 Milliarden Dollar. In der gesamten DACH-Region beträgt das Volumen im ersten Quartal 27,3 Milliarden Dollar. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Die vollständigen Datenblätter stehen FINANCE-Lesern nach Registrierung kostenlos zum Download zur Verfügung.
Die UniCredit steht mit 2,7 Milliarden Dollar weiterhin an der Spitze der kreditgebenden Banken in der DACH-Region. Noch aktiver zeigte sich im März allerdings die Commerzbank, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz neue Syndicated Loans über 1,9 Milliarden Dollar herausgab (2013 insgesamt jetzt 2,1 Milliarden Dollar) und damit von Platz fünf auf Platz zwei der League Tables vorrückte.
März stärkster Monat für Debt Capital Markets seit 5 Jahren
Auch im Bereich Debt Capital Markets, der gemäß Dealogic-Definition die Investment Grade Bonds umfasst, ging es im März bergauf: Der Markt in der DACH-Region erreichte im ersten Quartal den höchsten Stand seit 2009. In Deutschland war der März mit 15,1 Milliarden Dollar bei 15 Deals laut Dealogic-Auswertung gar der stärkste Monat seit Februar 2009. Die größte Transaktion war eine 3-Milliarden-Euro-Schuldverschreibung von Volkswagen. Die gestiegene Aktivität spiegelt sich auch in den League Tables wider: Im ersten Quartal führt nunmehr die Société General Corporate & Investment Banking mit neun Deals im Wert von 3,98 Milliarden Dollar das Ranking an – knapp vor der HSBC (3,93 Milliarden Dollar, 15 Deals) und Barclays (3,8 Milliarden Dollar, elf Deals). Der Spitzenreiter nach dem Vormonat – Bank of America Merrill Lynch – fiel auf Platz fünf zurück.
Bei den M&A-League Tables gab es dagegen kaum Bewegung: Rothschild konnte seine Führungsposition aus dem Februar mit nunmehr 25 Milliarden Dollar und 10 Transaktionen behaupten. Es folgen – wie auch im Vormonat – Morgan Stanley und die Deutsche Bank auf den Plätzen zwei und drei. Neu in den Top 10 sind dagegen die SEB auf Platz sieben sowie JP Morgan auf Platz 10. Mit Ausnahme des Megadeals RWE Dea war der Markt für M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region vor allem von kleineren Transaktionen gezeichnet: Von den 11,1 Milliarden Dollar entfielen 7,1 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) auf den Verkauf der RWE-Tochter Dea an die LetterOne Gruppe.
Goldman Sachs erobert die Spitze der ECM League Tables
Die größte Transaktion auf den Eigenkapitalmärkten kam dieses Mal aus der Schweiz: Die Jacobs Group trennte sich für knapp 2,5 Milliarden Dollar von einem 16-prozentigen Anteil an dem Schweizer Personaldienstleister Adecco. Meldungen zufolge war Goldman Sachs mit dem Deal betraut. Diese Transaktion dürfte der US-Bank auch dabei geholfen haben, im März die Spitzenposition in den ECM League Tables zu übernehmen (4,5 Milliarden Dollar beratenes Dealvolumen). Nach den ersten beiden Monaten des Jahres hatte die Deutsche Bank die Nase vorne gehabt.
Der größte Deal war auch Spiegelbild für den Eigenkapitalmarkt in der DACH-Region: Insgesamt waren die Schweizer und Österreicher Firmen im März sehr aktiv– und sorgten damit dafür, dass der Eigenkapitalmarkt in der DACH-Region im ersten Quartal mit 12,1 Milliarden Euro den höchsten Wert seit 2007 erreichte. Der deutsche ECM-Markt liegt dagegen in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals 2012.
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