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Triton gibt die Mehrheit an Renk ab

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Der Finanzinvestor Triton verkauft 18,3 Millionen Aktien des Rüstungsherstellers Renk für 385 Millionen Euro. Foto: Frank Gärtner - stock.adobe.com
Der Finanzinvestor Triton verkauft 18,3 Millionen Aktien des Rüstungsherstellers Renk für 385 Millionen Euro. Foto: Frank Gärtner - stock.adobe.com

Nächstes Aktienpaket verkauft: Der Finanzinvestor Triton platzierte am gestrigen Dienstagabend 18,3 Millionen Aktien des Getriebeherstellers Renk zu einem Preis von voraussichtlich je 21 Euro. Das teilte die begleitende Bank den Investoren mit, wie Bloomberg zuerst vermeldete.

Mit diesem zweiten Verkauf seit dem Börsengang des Rüstungszulieferers verringert sich der Anteil des Finanzinvestors an Renk von 51,9 Prozent auf 33,6 Prozent. Die Platzierung wurde angesichts der hohen Nachfrage noch um zehn Prozent aufgestockt. Der Verkauf des Aktienpakets dürfte Triton 385 Millionen Euro einspielen.

Wer bekommt die freigewordenen Renk-Aktien?

Mit einer Beteiligung von 33,6 Prozent bleibt Triton – neben dem Rüstungskonzern KNDS mit 6,67 Prozent, der Beteiligungsfirma Rebecca Management mit 4,18 Prozent und der Investmentgesellschaft Janus Henderson mit 2,94 Prozent – der größte Einzelinvestor. Bislang waren 34,36 Prozent der Aktien im Freefloat. Ob die von Triton verkauften Aktien in den Streubesitz übergehen oder in andere Investorenhände wandern, ist bislang nicht bekannt.

Im Februar hatte Triton den Panzergetriebehersteller in einem zweiten Anlauf an die Börse gebracht und dabei 500 Millionen Euro erlöst, wobei eine Aktie zu einem Preis von 15 Euro ausgegeben wurde. Nur vier Monate später verkaufte der Investor 10 Prozent seiner Renk-Anteile und erzielte damit rund 250 Millionen Euro. Insgesamt hat Triton mit dem Verkauf von Renk-Aktien bereits mehr als 1,1 Milliarden Euro verdient. Das verbliebene Aktienpaket ist noch rund 700 Millionen Euro wert.

Abgang von CFO Schulz bremst Aktienkurs

Das Geschäft des SDax-Unternehmens boomt und die Nachfrage im Rüstungssektor reißt nicht ab. Erst im August hatte Renk seine mittelfristige Prognose erhöht und erwartet im laufenden Geschäftsjahr nun einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. Bis August wurden 1 bis 1,1 Milliarden Euro angepeilt. Außerdem soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) 175 bis 190 Millionen Euro erreichen – bisher lag das untere Ende der prognostizierten Spanne bei 160 Millionen Euro.

Doch die für Aktionäre vorerst positiven Nachrichten wurden überschattet von dem unerwarteten Abgang von CFO Christian Schulz, der erst vor einem Jahr angetreten war. Der Aktienkurs verharrte auf einem mittleren Niveau.

Auch der neuerliche Verkauf durch Triton kam an der Börse eher verhalten an. Der Kurs der Renk-Aktie verlor seit Bekanntwerden der Meldung am gestrigen Abend um rund 5 Prozent auf aktuell 21,4 Euro.

Esra Laubach ist Redakteurin bei FINANCE und widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Transformation, Restrukturierung und Recht. Sie ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftlerin. Vor FINANCE war sie rund fünf Jahre als Legal-Journalistin für den Juve Verlag in Köln tätig, wo sie auch ihr journalistisches Volontariat absolvierte. Esra Laubach arbeitete während ihres Studiums multimedial u.a. für das ARD-Morgenmagazin, mehrere Zeitungen und moderierte beim Hochschulradio Kölncampus.