Der internationale Agrarhandelskonzern Baywa hat einen Schuldschein in Höhe von 383 Millionen Euro erfolgreich platziert. Laut Unternehmensmitteilung liegen die Laufzeiten der verschiedenen Tranchen zwischen fünf und zehn Jahren. Die Preisstellung liege „am unteren Ende der Spanne“, den konkreten Zinssatz nannte Baywa aber nicht. Begleitet wurde die Transaktion von den beiden Landesbanken BayernLB und LBBW. Platziert wurde das Papier bei privaten Investoren aus dem In- und Ausland.
Das Emissionsvolumen hat den Markt überrascht, denn während der Roadshow hatte Baywa-CFO Andreas Helber lediglich 120 Millionen Euro angefragt. Aber die Emission stieß auf großes Interesse: Das Orderbuch war bereits am dritten Tag um das Achtfache überzeichnet. Dementsprechend wurde die Zeichnung vorzeitig geschlossen und die Emission um mehr als das Dreifache aufgestockt.
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Baywa refinanziert Schuldschein aus 2010
Die neuen Mittel sollen zur Tilgung eines älteren, vermutlich deutlich höher verzinsten Schuldscheins aufgewendet werden. „Mit dem Erlös refinanzieren wir in erster Linie vorzeitig unser 2010 emittiertes Schuldscheindarlehen“, erklärte CFO Helber. Mit dem Schuldschein aus dem Jahr 2010 in Höhe von 200 Millionen Euro hatte Baywa seinerzeit Zukäufe finanziert. Gleichzeitig könne der MDAX-Konzern mit dem jetzt aufgenommenen Geld kurzfristige Betriebsmittellinien langfristig zu einem guten Zinsniveau absichern.
Baywa hatte auch 2011 den Schuldscheinmarkt nochmals angezapft, um kurzfristige Betriebsmittellinien langfristig abzusichern. Kurz danach hatte Finanzchef Helber bei FINANCE-TV noch ein drittes Schuldscheindarlehen ausgeschlossen. Wie sich jetzt zeigt, hat seitdem der Appetit der Schuldscheininvestoren auch auf Baywa-Papiere aber nochmal deutlich zugenommen.
Per Jahresende 2013 hatte Baywa langfristige Finanzschulden in Höhe von 622 Millionen Euro bilanziert. Diese dürften nun fast ausschließlich aus Schuldscheindarlehen bestehen.
Jakob Eich ist Chef vom Dienst des Printmagazins FINANCE und arbeitet parallel für das Schwestermedium DerTreasurer. Beide Publikationen gehören zum Fachverlag F.A.Z Business Media, bei dem der gebürtige Schleswig-Holsteiner auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Erste journalistische Erfahrungen sammelte der Journalist in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost.
