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Invest AG unterstützt als Minderheitspartner das Buy-and-Build Konzept der MPG

Foto: © MPG GmbH | All rights reserved
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Neben Nachfolgesituationen und Owner-Buy-Outs begleitet die Invest Unternehmensbeteiligungs AG (Invest AG) regelmäßig Akquisitionsfinanzierungen. Wenn Familienunternehmen ihre Wertschöpfungskette durch gezielte Zukäufe erweitern, stellt sich häufig die Frage nach der Finanzierung. Solche Investitionen können durch Beteiligungen in Form von Eigenkapital bzw. Mezzanine-Kapital gestemmt werden. So auch im Fall der Familiengruppe MPG – Michael Pachleitner Group – aus Österreich: Im Jahr 2022 stieg die Invest AG als Minderheitspartner in die MPG ein, um Expansionsmöglichkeiten zu realisieren.

MPG-Portrait

Die Michael Pachleitner Group (MPG) ist seit 1949 ein eigentümergeführtes Optik-Unternehmen mit Hauptsitz in Graz, Österreich, und zählt mittlerweile auch mehrere Standorte in Europa. Das Unternehmen bietet Fachoptikern ein breites Leistungsspektrum an Fassungsmarken, Sonnen- und Sportbrillen, Brillengläser, Marketing-Konzepte und spezialisierte Logistiklösungen. Aktuell beschäftigt die MPG-Gruppe rund 2.500 Mitarbeiter:innen und vertreibt ihre Produkte in über 80 Ländern.

Florian Swatek ist seit über 10 Jahren für die MPG-Gruppe tätig und wurde Anfang 2023 zum Vorstand für Finanzen und Expansion bestellt. Zuvor sammelte er Erfahrungen als Beteiligungsmanager bei einem Grazer Venture Capital und Private Equity Unternehmen. Florian Swatek studierte an der Karl-Franzens-Universität Graz Financial and Industrial Management sowie International Business.

Portrait Florian Swatek
Foto Florian Swatek (© MPG GmbH | All rights reserved)

Interview – Florian Swatek über MPG-Transaktionen

Herr Swatek, einige Medien berichteten über einen Flag-Ship-Deal in der Brillenindustrie. Es handelte sich dabei um den Zukauf der Optic Retail International Group in den Niederlanden und Belgien. Was war der Grund für die Aufnahme eines externen Eigenkapitalpartners?

Bei der Michael Pachleitner Gruppe handelt es sich um ein traditionsbewusstes Familienunternehmen mit einer jahrzehntelangen Geschichte. Um diese Tradition auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen zu können, wurde im Zuge eines intensiven Strategieentwicklungsprozesses beschlossen, dass ein Teil der Wachstumsstrategie durch anorganisches Wachstum realisiert werden soll. In den Jahren 2020 und 2021 ergab sich für uns als MPG die Gelegenheit, das Unternehmen Optic Retail International Group zu erwerben. Aufgrund der Größe des Optikfilialisten und potenzieller zukünftiger Investitionen wurde ein externer Eigenkapitalpartner an Bord geholt. Dieser Schritt hat uns auch für Folgetransaktionen in Zentraleuropa sehr geholfen, da wir auf das bestehende Engagement und internationale Know-how der Invest AG aufbauen konnten.

Welche Überlegungen standen hinter dem Erwerb dieser Unternehmensgruppe?

Wir haben uns in einem sich konsolidierenden Markt klar zu einer starken Expansionsstrategie bekannt und sehen in der Optikbranche weiterhin ein enormes, organisches wie anorganisches Wachstumspotenzial. Im Rahmen der beschlossenen M&A-Strategie soll auch durch weitere Zukäufe in Europa aus unserer Unternehmensgruppe ein internationaler Gesamtanbieter entstehen. Unser vorrangiges Ziel besteht darin, unsere Marktposition zu stärken und unser Portfolio zu erweitern. Die Zukäufe in den Niederlanden und Belgien sind hierfür ein essenzieller Baustein. Damit setzen wir die Strategie der geschlossenen Wertschöpfungskette zum Benefit für all unserer Kunden konsequent um.

Weshalb hat sich die MPG für die Invest AG als Investor entschieden?

Im Zuge der Wachstumsstrategie hatten wir mit zahlreichen Private Equity-Häusern im D-A-CH Raum Kontakt. In den meisten Fällen wird von den Private Equity-Gebern eine Mehrheitsbeteiligung bevorzugt. Aufgrund der langjährigen Firmengeschichte der MPG war eine solche Option für unsere Eigentümer jedoch ausgeschlossen. Gemeinsam mit der Invest AG haben wir ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt, bei dem die Invest AG als Minderheitspartner fungiert. Überzeugt hat uns dabei die gemeinsame Sichtweise, dass die operative und industrielle Führung der Gruppe weiterhin bei der Familie bzw. beim Managementteam verbleiben soll, mit dem Ziel den eingeschlagenen Weg mit dem vorhandenen Know-how konsequent weiterzugehen. Im Zuge der Analyse legten wir außerdem großen Wert auf Fondslaufzeiten. In diesem Kontext passt die Evergreen-Fonds-Struktur seitens der Invest AG sehr gut zu unserer Gruppe.

Wie läuft die Integration der Unternehmensgruppen ab bzw. ist die erste Transaktion, ORIG-Gruppe, bereits abgeschlossen?

Natürlich stellt jeder Zukauf in einer solchen Größenordnung eine spannende Herausforderung dar, insbesondere bei einer internationalen Expansion, bei der die Vereinigung verschiedener Unternehmenskulturen erforderlich ist. Darüber hinaus handelt es sich bei der ORIG-Gruppe um ein Carve-out aus einem börsennotierten Konzern. Daher mussten bis auf die am Markt befindlichen 177 Optikfilialen innerhalb von 18 Monaten alle Systeme und Prozesse neu aufgebaut werden. Diese Aufgabe kann man nur mit einem breit aufgestellten Team aus Spezialisten bewältigen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das ist uns bis jetzt – auch über Sprach- und Landesgrenzen hinweg – sehr gut gelungen. In Summe sind wir äußerst zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen und werden die Integration im ersten Quartal 2024 erfolgreich abschließen.

Wie gestaltet sich das langfristige Ziel der MPG-Gruppe und sind weitere Transaktionen geplant?

Aktuell sind wir, wie bereits erwähnt, noch mit der Integration der letzten Zukäufe beschäftigt. Der klare Fokus der Gruppe liegt jetzt darauf, Synergien zu schaffen. In unserer Expansionsstrategie legen wir aber mittelfristig unseren Fokus auf weitere Zukäufe. Als MPG sind wir davon überzeugt, dass wir ein perfekter Partner für Familienunternehmer sind, die ihr Lebenswerk in gute Hände legen und erfolgreich in die Zukunft führen möchten. Auch wir verfolgen aufgrund unserer Geschichte eine langfristige Strategie und denken nicht nur in den typischen Quartalszielen oder Shareholdervalues.

Wie ist die Zusammenarbeit mit der Invest AG ausgestaltet?

Da wir vor dem Eintritt eines externen Eigenkapitalpartners zu 100 Prozent von Eigentümern geführt waren, bedeutete dieser Schritt eine große Veränderung. Durch die Aufnahme eines Minderheitsinvestors wurden die bestehenden Corporate Governance Regelungen weiter professionalisiert und an die neuen Rahmenbedingungen angepasst. Vor allem im täglichen operativen Geschäft sehen wir klare Vorteile der neuen Konstellation: Nach einer jahrzehntelangen Eigentümerführung eröffnet ein frischer externer Blick in einem bekannten Branchenumfeld auch neue Perspektiven. Bei Transaktionen und Strategieentscheidungen stehen wir mit der Invest AG stets im engen Austausch – hier agiert die Invest AG als strategischer Partner, der gerne bereit ist, sein breitgefächertes Wissen einzubringen. Für gewöhnlich haben wir quartalsweise gemeinsame Aufsichtsratssitzungen; bei Sonderthemen wie Transaktionen stehen wir aber auch in kürzeren Intervallen im fachlichen Austausch.

Jede Beziehung hat irgendwann ein Ende, wie ist der Exit der Invest AG als Minderheitspartner angedacht?

Hier haben wir uns an branchenübliche Formen gehalten. Dabei spielen Call-Optionen, um die Anteile der Invest AG wieder aufgreifen zu können, eine wichtige Rolle. Wir haben als Gruppe mittlerweile eine Dimension erreicht, durch die der Kapitalmarkt für uns zukünftig spannend wird. In unserer Partnerschaft mit der Invest AG haben wir hinsichtlich eines möglichen Exits jedenfalls große Flexibilität vereinbart.

Die Invest AG hat mit ihren rund 50 Beteiligungen ein großes Netzwerk in unterschiedlichen Branchen. Wie kann die MPG von diesem Netzwerk profitieren und erschließen sich daraus neue Add-On-Akquisitionen?

Für die MPG ist das Knüpfen neuer Kontakte sowie der Austausch mit anderen Unternehmern zu aktuellen Themen, wie beispielsweise Cybersicherheit, sehr wichtig. Die Invest AG bietet hier durch diverse Veranstaltungen und Vorträge von Experten eine spannende Plattform. Hinsichtlich neuer Akquisitionen wird der Markt nicht nur von uns, sondern auch von der Invest AG beobachtet, was die Möglichkeiten neuer Investitionen erhöht. Obwohl uns bereits ein potenzielles Investitionsobjekt von unserem Partner vorgeschlagen wurde, liegt der Schwerpunkt derzeit auf der erfolgreichen Integration der beiden letzten Akquisitionen.

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