Managementfehler, exponentiell steigende Lohnkosten, fehlgeschlagene Expansionspläne: Die finanzielle Krise, in die das Familienunternehmen Borgers 2018 rutschte, haben sich die Bocholter zu großen Teilen selbst zuzuschreiben.
Der westfälische Automobilzulieferer, tätig im Bereich „Interior Commodity“, fertigt für namhafte Abnehmer textile Verkleidungen und Dämmungen für die KFZ-Inneneinrichtung an. Mit seinen Produkten erwirtschaftete Borgers im Jahr 2018 einen Umsatz von 901 Millionen Euro. Damit gehören die Bocholter zu den größeren mittelständischen Zulieferern in Deutschland.
Expansion in USA brachte Borgers in Schieflage
Viele Jahre funktionierte das Geschäftsmodell – auch weil es von dem Umstieg der Autoindustrie zum E-Antrieb nicht betroffen ist. Bis zum vergangenen Jahr: Ende 2018 brannte es bei Borgers plötzlich „lichterloh“, wie der Restrukturierungsexperte Ralf Schmitz berichtet, der damals als Chief Restructuring Officer (CRO) mit operativer Entscheidungsgewalt zu den Bocholtern stieß: „Neben einigen kleinen Fehlern gab es vier große Brandherde mit zum Teil externen Ursachen“, erinnert sich Schmitz, der inzwischen sogar als Co-CEO fungiert, gemeinsam mit Werner Borgers aus der Gründerfamilie.
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