Der Richtungsstreit bei ThyssenKrupp hat eine neuen Dimension erreicht, und mit ihm auch die Führungskrise des Industriekonzerns. Nachdem Anfang Juli bereits überraschend Vorstandschef Heinrich Hiesinger zurückgetreten war, legt nun auch Aufsichtsratschef Ulrich Lehner sein Amt nieder. Geführt wird das Unternehmen aktuell von Finanzchef Guido Kerkhoff.
Lehner gilt als Unterstützer von Hiesinger. Seiner Rücktrittsentscheidung heftet er eine klare Botschaft an: Sein Rücktritt erfolge aufgrund des mangelnden Vertrauens der großen Aktionäre und solle dazu beitragen, „das notwendige Bewusstsein bei allen Beteiligten zu schaffen, dass eine Zerschlagung des Unternehmens und der damit verbundene Verlust von so vielen Arbeitsplätzen keine Option darstellt – weder im Sinne des Stifters noch im Sinne unseres Landes“, so Lehner.