Erste grüne ABS-Transaktion von Mercedes-Benz in China
Der Automobilkonzern Mercedes-Benz hat in China seine ersten grünen Asset-Backed-Securities (ABS) im Volumen von 765 Millionen Renminbi begeben (umgerechnet rund 100 Millionen Euro). Laut eigenen Angaben ist Mercedes das erste ausländische Unternehmen, das grüne ABS in China emittiert. Für den Autobauer ist es zugleich die erste grüne Emission dieser Art weltweit.
Die Anleihe läuft 1,42 Jahre und wird mit 1,87 Prozent verzinst. Der Bond sei dreifach überzeichnet gewesen, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. China Merchants Securities, BNP Paribas (China) Limited, die Bank of China und die Standard Chartered Bank (China) Limited arrangierten die Transaktion. Besichert ist die Anleihe mit Kundenkrediten zur Finanzierung von batterieelektrischen Fahrzeugen. Die Emissionserlöse sollen für die Refinanzierung neuer Kundenkredite zur Finanzierung von Elektroautos in China genutzt werden.
ZF dementiert möglichen IPO seiner Nutzfahrzeugsparte
Der Automobilzulieferer ZF weist Spekulationen über einen Börsengang seiner Nutzfahrzeugsparte Commercial Vehicle Solutions zurück. Nach einem Interview des ZF-Vorstandsvorsitzenden Holger Klein im „Manager Magazin“ vergangenen Mittwoch hatten mehrere Medien über einen geplanten IPO der ZF-Nutzfahrzeugsparte berichtet.
Klein sagte im Gespräch mit dem „Manager Magazin“ auf die Frage nach einem möglichen IPO der Nutzfahrzeugsparte: „Solche Börsengänge wären in enger Absprache mit unseren Gesellschaftern eine Option.“ Wer in der Automobilindustrie vorn mitspielen wolle, müsse sich manchmal Partner oder andere Beteiligungsstrukturen am Kapitalmarkt suchen. Weiterhin antwortete der ZF-CEO: „Insofern prüfen wir zwar grundsätzlich alle Optionen, sind aber sehr zufrieden mit unserer Aufstellung im Nutzfahrzeug-Bereich.“
Nun stellte das Unternehmen in einer Pressemitteilung am vergangenen Freitag klar, dass die Interpretation, ZF erwäge einen Börsengang seiner Nutzfahrzeugsparte oder eine Partnerschaft falsch sei. Wie der bereits angekündigte Börsengang der ZF Lifetec zeige, prüfe man zwar das gesamte Unternehmen daraufhin, ob sich für einzelne Bereiche mit strategischen Partnerschaften oder dem Kapitalmarkt bessere Wachstums- und Entwicklungschancen ergeben könnten. Zu weiteren Bereichen gebe es aber keinerlei entsprechende Entscheidungen. Ähnlich äußerte sich ZF-CFO Frick bereits im September vergangenen Jahres im FINANCE-Interview.
Deutz-Aktionäre reagieren auf Kapitalerhöhung
Der Motorenhersteller Deutz hat eine Kapitalerhöhung vorgenommen. Das Unternehmen gab vergangene Woche gut 12,6 Millionen neue Aktien aus und erzielte damit einen Bruttoemissionserlös von rund 72 Millionen Euro. Der Platzierungspreis lag bei 5,71 Euro je Aktie und damit rund 6 Prozent unter dem Schlusskurs von vergangenem Dienstag von 6,085 Euro. Der Emissionserlös dient der Übernahme des US-Unternehmens Blue Star Power Systems und der Finanzierung weiterer Zukäufe.
Die Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat Deutz bei der Kapitalerhöhung beraten. Die Commerzbank und M.M. Warburg begleiteten die Transaktion als Joint Global Coordinator und Joint Bookrunner. Als Reaktion auf die Kapitalerhöhung gab der Aktienkurs von Deutz am Tag darauf deutlich nach. Im frühen Handel sank der Kurs der Aktien zwischenzeitlich um acht Prozent und stagnierte auch für den Rest der vergangenen Woche bei einem Wert von unter 5,80 Euro je Aktie.
Voestalpine erhält EIB-Kredit für grünen Stahl
Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat von der Europäischen Investitionsbank (EIB) einen Kredit erhalten. Das Darlehen mit einem Volumen von 300 Millionen Euro soll für ein vierjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Konzerns im Bereich der grünen Stahlproduktion genutzt werden.
Voestalpine plant, mit dem Programm Produktionsprozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. So sollen 2027 in einem ersten Schritt einige Hochöfen durch mit grünem Strom betriebene Elektrolichtbogenöfen ersetzt werden. Damit sollen die CO2-Emissionen von Voestalpine um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Der Stahlkonzern will seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 deutlich verkleinern und bis 2050 klimaneutral sein.
Weitere Finanzierungsmeldungen
Die Förderbank KfW hat ihren ersten Krypto-Bond unter dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) begeben. Die Begebung der Anleihe erfolgte Blockchain-basiert. Die Zahlungen wurden jedoch weiterhin auf klassischem Wege, also „off chain“, unter der Nutzung der etablierten Zahlungssysteme abgewickelt. Die Anleihe hat ein Volumen von 100 Millionen Euro, läuft bis Dezember 2025 und wird mit 3,125 Prozent verzinst. Union Investment fungierte bei der Emission als Ankerinvestor. Das Bankenkonsortium bestand aus DZ Bank, Deutscher Bank, der LBBW und dem Bankhaus Metzler. Hengeler Müller hat das Konsortium bei der Transaktion beraten. Die KfW wurde von Linklaters beraten.
Deka Bank und DZ Bank haben mithilfe der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) zwei digitale Anleihen im Wert von jeweils 5 Millionen Euro begeben. Die beiden Anleihen werden vollständig auf DLT verarbeitet und mit digitalem Zentralbankgeld abgewickelt. Die DZ Bank und Deka Bank fungierten bei den Transaktionen jeweils gegenseitig als Emittent und Investor. Clearstream agierte als DLT-Marktbetreiber und stellte die technische Infrastruktur seiner digitalen Wertpapierplattform D7 bereit.
Bertelsmann hat eine neue syndizierte Kreditlinie abgeschlossen. Das Darlehen hat ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Linklaters hat den Medienkonzern bei der Transaktion beraten.
Der Industrieparkbetreiber Infraserv Höchst hat seinen bestehenden Konsortialkredit in Höhe von 700 Millionen Euro refinanziert. Das Darlehen soll für verschiedene Investitionen und die Finanzierung sämtlicher betrieblicher Zwecke des Unternehmens dienen. Infraserv wurde bei der Refinanzierung von der Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz beraten.
Isar Aerospace konnte seine Series-C-Finanzierungsrunde um 65 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro aufstocken. Das zusätzliche Kapital wurde von Bestandsinvestoren wie Porsche, Lakestar, Earlybird, Airbus Ventures, Bayern Kapital und UVC Partners zur Verfügung gestellt. Als neue Investoren waren unter anderem G3T, 10x Group, Besant Capital, Finadvice Med Holdings und LP&E beteiligt. Zudem wurde die Erweiterung der Finanzierung durch den Nato-Innvoationsfonds (NIF), einem von 24 Nato-Staaten unterstützten Deeptech-Fonds, unterstützt. Es ist die erste direkte Beteiligung des NIF an einem Anbieter von Satellitenstarts.
Die Greencells Group, ein Anbieter für Solarkraftwerke, hat eine Brückenfinanzierung in Höhe von 65 Millionen Euro erhalten. Die Finanzierung basiert auf einem Borrowing-Base-Ansatz und kann auf bis zu 100 Millionen Euro erhöht werden. Bereitgestellt wurde das Kapital von der Kommunalkredit Austria. Hogan Lovells hat die Kommunalkredit Austria bei der Finanzierung beraten.
Das auf digitale Sicherheitssysteme spezialisierte Unternehmen Kudelski aus der Schweiz hat eine neue Kreditfazilität in Höhe von 150 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen (umgerechnet rund 155 Millionen Euro). Das Darlehen hat eine Laufzeit von 18 Monaten und soll zur Rückzahlung einer Anleihe des Unternehmens genutzt werden, die im September fällig wird. Farallon Capital Europe stellte den Kredit bereit. Hogan Lovells hat Kudelski bei der Transaktion beraten.
Rating Meldungen
Moody’s hat das „A3“-Rating von Volkswagen Financial Services bestätigt. Der Ausblick ist stabil.
Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.
