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Finanzierungen: Tui Cruises, Messer, Kion

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Tui Cruises nimmt am Bondmarkt Fahrt auf. Foto: Mathias Kokartis / Cruise Vision GmbH
Tui Cruises nimmt am Bondmarkt Fahrt auf. Foto: Mathias Kokartis / Cruise Vision GmbH

Tui Cruises platziert neue Anleihe über 375 Millionen Euro

Das Kreuzfahrtunternehmen Tui Cruises hat eine neue Anleihe nach New Yorker Recht mit einem Volumen von 375 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren emittiert. Die Anleihe wird mit fünf Prozent jährlich verzinst. Die Mittel aus der Emission sollen zur teilweisen Rückführung einer bestehenden Anleihe in Höhe von 474 Millionen Euro, die bis Mai 2026 läuft, verwendet werden. Die Rückzahlung erfolgt sowohl aus den Emissionserlösen als auch aus Eigenmitteln des Unternehmens.

„Mit der neu begebenen Anleihe optimieren wir unsere Kapitalstruktur weiter und sichern langfristig finanzielle Flexibilität. Wir verlängern außerdem unser Fälligkeitsprofil und mit dem geringeren Emissionsvolumen und einem niedrigeren Zinskupon reduzieren wir künftig unsere Zinskosten“, kommentierte Frank Kuhlmann, CFO von Tui Cruises, die Anleiheemission. Latham & Watkins hat das Unternehmen bei der Transaktion rechtlich beraten.

Messer löst seine Brückenkredite vollständig ab

Messer, ein Anbieter von Industrie-, Medizin- und Spezialgasen, hat seine Brückenkredite zur kompletten Übernahme von Messer Industries vollständig refinanziert. Für die vollständige Rückzahlung der noch ausstehenden kurzfristigen Akquisitionskredite in Höhe von 500 Millionen Euro setzte Messer auf verschiedene Finanzierungsinstrumente: 272 Millionen Euro wurden durch Private Placements mit Laufzeiten von zehn und zwölf Jahren eingesammelt. Weitere 200 Millionen Euro konnten durch Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten von drei und fünf Jahren erlöst werden, der restliche Betrag wurde aus liquiden Mitteln bereitgestellt.

Insgesamt hatte Messer für den Anteilserwerb im November vergangenen Jahres Kredite über 900 Millionen US-Dollar und 1,45 Milliarden Euro aufgenommen. Ein Teil der Brückenfinanzierung wurde bereits im März 2024 durch Privatplatzierungen in US-Dollar und im Juli durch Schuldscheindarlehen in Höhe von 950 Millionen Euro abgelöst.

Helmut Kaschenz, CFO von Messer, betont in einer Pressemitteilung: „Wir sind sehr zufrieden damit, dass wir die Akquisitionskredite innerhalb eines Jahres langfristig und vollständig refinanzieren konnten. Die erfolgreiche Begebung von US Private Placements und Schuldscheindarlehen bis zur Mitte des Jahres war die Grundlage, auf der wir nun den letzten Schritt unserer Take-out-Strategie umsetzen konnten.“

Kion ist nach vier Jahren zurück am Bondmarkt

Kion, ein Anbieter von Flurförderfahrzeugen und Supply-Chain-Lösungen aus Frankfurt, hat eine Unternehmensanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Der letzte Bond der Frankfurter liegt bereits vier Jahre zurück. Die neue Anleihe, die unter dem EMTN-Programm von Kion begeben wurde, hat eine Laufzeit bis November 2029 und bietet eine jährliche Verzinsung von 4,0 Prozent. Der Ausgabekurs lag bei 99,46 Prozent.

Das Orderbuch der Anleihe war mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro fast viereinhalbmal überzeichnet. Die Erlöse aus der Anleihe sollen zur vorzeitigen Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten verwendet werden.

Drei Green Bonds von Volkswagen Financial Services

Volkswagen Financial Services hat drei neue Green Bonds im Gesamtvolumen von 2,75 Milliarden Euro begeben. Der mit sieben Jahren am längsten laufende Bond in Höhe von 650 Millionen Euro wird mit 3,875 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe hat ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro und wird in viereinhalb Jahren fällig und wird mit 3,625 Prozent verzinst. Die dritte Anleihe in Höhe von 1 Milliarde Euro wird mit 3,25 Prozent verzinst und in zweieinhalb Jahren zur Rückzahlung fällig.

Alle drei Anleihen waren mehr als zweifach überzeichnet. Die größte Nachfrage gab es nach dem siebenjährigen Bond des Unternehmens. Das Orderbuch der 650 Millionen Euro schweren Anleihe belief sich auf insgesamt 5,1 Milliarden Euro und war damit fast achtfach überzeichnet. Die Emissionserlöse aus den Anleihen sollen für grüne Projekte im Sinne des Green Finance Frameworks von Volkswagen Financial Services verwendet werden.

Weitere Finanzierungsmeldungen

Daimler Truck hat die Zusage des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für Fördermittel in Höhe von 226 Millionen Euro erhalten. Die Fördermittel dienen der Entwicklung, der Kleinserienproduktion und dem Kundeneinsatz von 100 Brennstoffzellen-Lkw.

Daimler Truck hatte die Förderung nach eigenen Angaben im Jahr 2021 beantragt, um den Weg zu einem CO2-neutralen Transport mit wasserstoffbasierten Antrieben voranzutreiben. Zwei Drittel der Summe des förderfähigen Projektanteils seien nun bewilligt worden. Damit liege ein großer Teil der Gesamtinvestition für die Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw weiterhin bei Daimler Truck, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Das Förderprojekt ist im Rahmen des Important-Project-of-Common-European-Interest-Wasserstoff-Programms der Europäischen Union entstanden und umfasst sowohl fahrzeug- als auch produktionsbezogene Aktivitäten.

Thyssenkrupp treibt offenbar den Börsengang seiner Marine-Sparte voran. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ sagte der Chef von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), Oliver Burkhard: „Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir unser Wachstum auch von außen finanzieren müssen.“ Thyssenkrupp hatte im Oktober mitgeteilt, dass die Übernahmegespräche mit dem Private-Equity-Investor Carlyle gescheitert seien. Ein Spin-off sei nun die präferierte Lösung, um die Verselbstständigung von TKMS voranzutreiben, erklärte Burkhard in dem Interview. „Wegen der umfangreichen Vorbereitungen kann ein Börsengang durchaus erst Ende 2025, Anfang 2026 kommen.“

Das Münchener Space-Start-up The Exploration Company hat in einer Finanzierungsrunde 150 Millionen Euro von Investoren erhalten. Die Venture-Capital-Investoren Balderton Capital und Plural führten die Runde an. Ebenfalls beteiligt waren Bessemer Venture Partners, NGP Capital, French Tech Souveraineté, der Deep Tech & Climate Fonds sowie Bayern Kapital. Zudem investierten die Bestandsinvestoren EQT Ventures, Red River West, Cherry Ventures, Orbital Ventures und der Omnes Real Tech Fund erneut in das Space-Tech Unternehmen.

The Exploration Company wurde von der ehemaligen Airbus-Managerin Hélène Huby gegründet und entwickelt Raumfahrzeuge, die sowohl als Transportmöglichkeiten für die Weltraumforschung als auch zum Erreichen von Weltraumstationen verwendet werden können. Im Mai konnte das Unternehmen die europäische Weltraumorganisation ESA als Kunden für ihren Frachtservice gewinnen. Das frische Kapital soll für die Weiterentwicklung und Erprobung des Raumfahrzeuges „Nyx“ und den Ausbau des Teams verwendet werden. Goodwin hat das Investorenkonsortium bei der Transaktion rechtlich beraten.

Das Berliner Start-up Koro hat in einer Series-C-Finanzierungsrunde 35 Millionen Euro eingesammelt. Geführt wurde die Runde von Coefficient Capital, einem Growth-Equity-Unternehmen mit Sitz in New York. Auch bestehende Investoren wie Five Seasons Ventures, HV Capital, Partech, Haub Legacy, Seven Ventures und weitere beteiligten sich an der Runde. Mit dem frischen Kapital möchte Koro weiter expandieren. Die Berliner, die vor allem für ihre Trockenfrüchte und Nussmischungen in Großpackungen bekannt sind, planen nun, die Märkte in Frankreich, Italien und der Benelux-Region zu erobern.

Rating-Meldungen

Moody’s hat das „A3“-Rating von Merck bestätigt. Der Ausblick ist stabil.

Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.