J.P. Morgan übernimmt VW-Zahlungsdienstleistungstochter
Der Autobauer Volkswagen will sein Zahlungsdienstleistungsgeschäft an J.P. Morgan verkaufen. Wie die US-Bank bekanntgab, plant sie rund 75 Prozent an der luxemburgischen Volkswagen Payments zu erwerben. Eine entsprechende strategische Vereinbarung mit der Mutter Volkswagen Financial Services sei bereits getroffen worden.
Volkswagen Payments wurde 2017 gegründet und betreibt gemeinsam mit der Münchener Tochter Volkswagen Payment Systems eine Zahlungsplattform für die Autoindustrie. Über die Plattform können Kunden Käufe und Verkäufe abwickeln, zudem ermöglicht sie verschiedene Bezahlvorgänge für zum Beispiel das Tanken und Aufladen von Elektrofahrzeugen oder für Leasing-Angebote sowie Versicherungen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Das „Handelsblatt“ schreibt von einer Summe im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich. J.P. Morgan kommentierte die Zahl auf Anfrage nicht.
Mit der Übernahme verfolgen die US-Amerikaner mehrere Ziele: Neben dem Ausbau der digitalen Zahlungskapazitäten von J.P. Morgan plant die US-Bank, die Zahlungsplattform auch für die breitere Automobilindustrie zugänglich zu machen. Langfristig wollen die Parteien versuchen, die Plattform auch für neue Märkte und Branchen außerhalb des Automobilsektors zu entwickeln. J.P. Morgan erwartet den Abschluss der Transaktion, die noch die Genehmigung der zuständigen Behörden benötigt, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres.
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