HLB, HSH und nun HCOB – die einstige Landesbank blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Einen nicht unbeträchtlichen Teil davon – um genau zu sein 23 Jahre – hat das ehemals skandalgeschüttelte Geldhaus auch das Arbeitsleben von Marc Ziegner geprägt. Im Jahr 2001 zur damaligen Hamburgischen Landesbank gestoßen, hat Ziegner die Fusion mit der Landesbank Schleswig-Holstein zur HSH Nordbank 2003 ebenso wie deren tiefen Fall in der Finanzkrise 2008 miterlebt. Auch die darauf folgende Rettung sowie schließlich den Verkauf der Bank an eine US-Investorengruppe unter der Führung von Cerberus im Jahr 2018 hat Ziegner mitgemacht.
Anfang Oktober hat der 47-Jährige als neuer CFO der HCOB die Nachfolge des zum CEO aufgestiegenen Ian Banwell übernommen. Ziegner hatte zuvor als Leiter des Bereichs Banksteuerung drei Jahre eng mit Banwell zusammengearbeitet und dabei den phönixgleichen Wiederaufstieg der Hamburger aus der Asche ihres einstigen, vor allem auf Schiffsfinanzierungen aufgebauten, Portfolios begleitet.
So hat die Hamburg Commercial Bank das Jahr 2022 mit einem um 21 Prozent auf 425 Millionen Euro gestiegenen Konzernergebnis bereits das zweite Jahr in Folge Rekordzahlen geschrieben – und will 1,5 Milliarden Euro an Dividende an ihre Eigentürmer ausschütten. Leisten können es sich die Hamburger, die Ende 2021 über eine Harte Kernkapitalquote (CET 1) von stolzen 28,9 Prozent verfügt haben, durchaus.
Dennoch muss vor dem aktuellen Hintergrund von Zinswende und volatilen Märkten auch die HCOB ihre Kosten und Risiken im Blick behalten. Im Interview mit FINANCE spricht CFO Marc Ziegner über die Transformation der Bank, die Arbeit unter einem Private-Equity-Investor und Fehler der Vergangenheit.
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