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JP Morgan baut Mittelstandsteam auf

JP Morgan holt für sein Team im Frankfurter Taunusturm drei neue Banker an Bord.
JP Morgan

Die Investmentbank JP Morgan lässt ihrer Ankündigung, im deutschen Firmenkundengeschäft wachsen zu wollen, Taten folgen. Die US-Bank hat für ihr Frankfurter Team drei neue Banker an Bord geholt: Florian Will, Felix Röhder und Viktoria Boecker haben im Bereich Corporate Client Banking & Specialized Industries (CCBSI) angeheuert. Das geht aus einer internen  Mitteilung der Bank hervor, die FINANCE vorliegt.

Im CCBSI-Geschäft bündelt JP Morgan das Geschäft mit mittelständischen Unternehmen. Bis vor Kurzem sprach das US-Haus jenseits des Heimatmarkts sowie Kanada und Mexiko ausschließlich Großkonzerne an. Doch Ende Februar kündigte JP Morgan die Expansion von CCBSI in sechs europäische Länder an, darunter Deutschland. Im Fokus stehen hierzulande nun auch Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 500 Millionen US-Dollar. Als Chef der hiesigen Einheit holte die Bank den früheren Private-Banking-Bereichsvorstand der Hypovereinsbank, Bernhard Brinker.

JP Morgan bedient sich bei BNP und Deutscher Bank

Mit den nun erfolgten Neueinstellungen ist Brinker kein Einzelkämpfer mehr, sondern hat ein Team unter sich. Felix Röhder wechselt von der BNP Paribas als Executive Director zu JP Morgan. Bei der französischen Großbank war er zuletzt als Kundenbetreuer für mittelgroße Unternehmen zuständig. Viktoria Boecker heuert als Treasury Management Officer bei JP Morgan an. Sie kommt von der Deutschen Bank, wo sie zuletzt als Senior Cash Management Specialist tätig war.

Florian Will wiederum wechselt intern: Er arbeitete zuletzt als Head of Asia Secondary Loan Trading, Illiquids im Corporate & Investmentbanking-Team der Bank. Zusammen mit dem Associate Maximilian Huber, der im Juni zu JP Morgan kam, umfasst das deutsche CCBSI-Team nun fünf Mitglieder. Die Frage, ob weitere Neueinstellungen geplant sind, wollte eine Sprecherin der Bank nicht beantworten. Letztlich dürfte das weitere Engagement auch davon abhängen, ob die Bank mit dem Auftakt ihrer Initiative Erfolg hat.

US-Banken entdecken deutsches Firmenkundengeschäft

Einfach dürfte dies für JP Morgan nicht werden, ist das hiesige Mittelstandsgeschäft doch hart umkämpft. Neben den deutschen Häusern buhlen auch zahlreiche Auslandsbanken um die Gunst der CFOs und Treasurer. Galt das in der Vergangenheit vor allem für europäische Häuser wie HSBC, BNP Paribas und ING, entdecken seit kurzem auch US-Banken das deutsche Firmenkundengeschäft für sich. 

Das liegt zum einen daran, dass viele amerikanische Banken im Zuge des Brexit ihre Aktivitäten auf dem Kontinent ohnehin ausbauen. Zum anderen haben die US-Häuser Deutschland als einen Markt ausgemacht, der nicht nur sehr tief ist, sondern auch dadurch geprägt, dass die traditionellen Marktführer im internationalen Vergleich zu kämpfen haben. So kündigte neben JP Morgan im Frühjahr beispielsweise auch Goldman Sachs an, hierzulande verstärkt auch große Mittelständler ansprechen zu wollen.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de