Im Gehaltsrennen mit M&A-Beratern und Investmentbanken hat Private Equity einen großen Trumpf: den Carried Interest (kurz: Carry). Über den Carry werden die verantwortlichen Investment Manager eines Private-Equity-Hauses ab einer gewissen Mindestrendite („Hurdle Rate“) an den Erträgen eines Fonds oder sogar einzelner Investments beteiligt.
Bei erfolgreichen Fonds kann der Carry einen erheblichen Anteil der Gesamtvergütung bestimmter Mitarbeiter ausmachen – allerdings über einen langen Zeitraum gerechnet, denn der Carry kann meist erst nach vielen Jahren ausgezahlt werden. „Der Carry ist wahrscheinlich der stärkste einzelne Anreiz für Seiteneinsteiger im Private-Equity-Geschäft“, weiß Andreas Krischke, Gründer der Beratungsfirma Indigo, aus seiner langjährigen Berufserfahrung als Private-Equity-Headhunter.
Die Krux: Nicht alle Finanzinvestoren nutzen die ganze Kraft des Carrys aus, um ihr Team personell besser aufzustellen. Und in der aktuellen Marktlage, die nicht mehr nur von zunehmendem Personalmangel gekennzeichnet ist, sondern der Private-Equity-Branche jetzt auch noch die Herausforderung einer harten Zinswende eingebrockt hat, droht der Carry sogar vom Trumpf zur Gefahr zu werden, die besten Nachwuchsleute an die Konkurrenz zu verlieren, warnt Krischke.
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