Herr Plendl, Deloitte hat in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt, das vor allem durch zweistellige Wachstumsraten im Beratungsgeschäft getrieben wurde. Doch die Konjunktur trübt sich ein. Fürchten Sie, dass Unternehmen ihre Budgets für Beratungsprojekte zurückfahren werden?
Nein, ein Großteil der Themen, zu denen wir unterstützen, wird auch in einer sich abkühlenden Wirtschaftslage angefragt. Das sind zum einen Compliance- und regulatorische Projekte, die Unternehmen umsetzen müssen. Aber auch die Digitalisierungsprojekte werden weiter vorangetrieben. Im Vergleich zu den Strategieberatungen gehen wir mit einer breiteren Produktpalette an den Markt und begleiten auch die technologische Umsetzung, was uns in der Regel größere Auftragsvolumina ermöglicht.
Doch irgendwann ist die Software implementiert, das Geschäftsmodell digitalisiert und das Projekt abgeschlossen. Wie nachhaltig ist das Wachstum mit der Digitalisierungsberatung wirklich?
Es ist nachhaltig, denn zum einen führen neue technologische Möglichkeiten zu immer neuen Themen und Geschäftsmodellen. Zum anderen stehen viele Unternehmen bei der Digitalisierung immer noch ganz am Anfang. Das sieht man beispielsweise an den Cloud-Lösungen, die bei vielen jetzt erst implementiert werden. Ich sehe hier noch mindestens zehn Jahre lang enorme Geschäftschancen.
Big Four
Noch nie war der Wettbewerb zwischen KPMG, PwC, Deloitte und Ernst & Young so hart wie jetzt. Wer schnappt sich die lukrativsten Mandate, wer wächst am stärksten und wer hat die beste Strategie?