NEUZur Serie: Top-Dealmaker

Newsletter

Abonnements

Helene von Roeder: Konkurrenz bedient sich bei Morgan Stanley

Investmentbankerin Helene von Roeder verlässt Morgan Stanley und geht zur Credit Suisse.
Morgan Stanley

Die Investmentbank Morgan Stanley bekommt in Deutschland nach wie vor keine  Ruhe in ihr Führungsteam. Jetzt verliert sie mit Helene von Roeder ein weiteres Vorstandsmitglied an die Konkurrenz. Die Investmentbankerin geht zur Credit Suisse. Dort soll die 43-Jährige ab September das Deutschlandgeschäft verantworten.

Helene von Roeder ist nicht die erste Topkraft, die Morgan Stanley in jüngster Zeit verlassen hat. Im vergangenen Mai erst hatte Vorstand Kai Tschöke Morgan Stanley in Deutschland nach rund 20 Jahren den Rücken gekehrt. Den damals kolportierten Branchenwechsel vollzog der M&A-Experte nicht. Kurz vor Jahresende tauchte er in der Geschäftsführung der Investmentbank Rothschild wieder auf.

Auch von Roeder arbeitete viele Jahre für Morgan Stanley. Der Weg in den Vorstand öffnete sich der Astrophysikerin allerdings erst im vergangenen April. Sie übernahm damals neben ihrer bisherigen Verantwortung für das deutsche und österreichische Kapitalmarktgeschäft auch die Leitung der Sales and Trading-Bereiche von Philipp Lingnau. Lingnau wechselte kurzzeitig in das Kapitalmarktgeschäft auf EMEA-Ebene nach London, wurde nach dem Weggang Tschökes aber wieder zurückgeholt.

Imagewandel im Investmentbanking

Der Aufsichtsratsvorsitzende Lutz Raettig hatte Helene von Roeder bei ihrem Amtsantritt im vergangenen Frühjahr als „ausgewiesene Kapitalmarktexpertin aus dem eigenen Hause“ gerühmt, „die mit ihrer Expertise und Erfahrung den Vorstand komplettiert“. An die Spitze der deutschen Niederlassung wollte Raettig sie aber offensichtlich nicht befördern – nach wie vor ist die Nachfolge des im Zuge des EnBW-Skandals abgetretenen früheren Deutschlandchefs Dirk Notheis ungeklärt. Notheis arbeitet inzwischen für den PE-Investor Rantum Capital, der im vergangenen Jahr von einigen Größen aus der deutschen Industrie- und Bankenwelt aus der Taufe gehoben wurde.

Helene von Roeder hinterlässt eine Lücke bei Morgan Stanley. Denn sie ist nicht nur die einzige Frau im Vorstand, sondern passt auch von ihrer ruhigen und zurückhaltenden Art zu dem derzeit propagierten Imagewandel im Investmentbanking. Mit ihrem Wechsel zur Credit Suisse kann sich nun die Konkurrenz mit diesen Attributen schmücken.

anne-kathrin.meves[at]finance-magazin.de