Noch ein prominenter Abgang in der deutschen Ratingszene: Nachdem S&P im vergangenen Jahr seinen langjährigen Deutschlandchef Torsten Hinrichs an den kleinen Wettbewerber Scope verloren hatte, muss auch Fitch einen neuen Leiter für das hiesige Geschäft suchen. Der bisherige Country Head Jens Schmidt-Bürgel hat die Ratingagentur verlassen, ist offiziell aber noch bis Ende September angestellt. Sein Ziel ist unbekannt. Es gibt jedoch eine Reihe von Hinweisen, dass er neuer Deutschlandchef der US-Ratingagentur Moody’s werden könnte, was Moddy’s aber bislang nicht bestätigt hat.
Jens Schmidt-Bürgel war das Gesicht von Fitch in Deutschland. Er repräsentierte die Agentur auf offene und sympathische Art nach außen, tat dies aber immer auch mit dem professionellen Hintergrund eines erfahrenen Ratinganalysten. Bevor Schmidt-Bürgel Anfang 2002 an die Spitze des Deutschlandgeschäfts rückte, hatte er sich bei Fitch seine Sporen als leitender Ratinganalyst für die deutschen Banken sowie die von ihnen begebenen Covered Bonds verdient.
Fitch sucht Nachfolger für Jens Schmidt-Bürgel
Eine Fitch-Sprecherin bestätigte gegenüber FINANCE den Abgang des bisherigen Deutschlandchefs. „Wir sind auf der Suche nach einem Nachfolger“, heißt es seitens der Agentur. „Wir haben das Ziel, unsere Präsenz in Deutschland weiter auszubauen.“
Im Internet findet sich bereits eine Stellenanzeige, mit der Fitch versucht, Interessenten für die Nachfolge Schmidt-Bürgels als Deutschlandchef anzulocken. Gesucht wird ein Manager mit „substantieller Erfahrung in der Finanzindustrie und der deutschen Business-Community“, der einerseits das Tagesgeschäft managen, Fitch aber auchnach außen repräsentieren soll.
Marktführer S&P setzt in Deutschland seit dem Abgang Hinrichs‘ auf eine Dreierspitze, gebildet von dem Länderanalysten Moritz Krämer, der auch als Sprecher fungiert, dem Corporate-Spezialisten Tobias Mock sowie Jan-Willem Plantagie, der formell die Position des Country Head bekleidet.
