Der Hersteller für automobile Schließsysteme Kiekert beruft Ulrich-Nicolaus Kranz zum CFO. Kranz wird neben CEO Karl Krause und COO Guido Hanel mit Wirkung zum 1.September als Vorstandsmitglied agieren, teilte Kiekert mit. Er ersetzt damit den seit 2007 für die Finanzen zuständigen Stephan Espelage.
Ulrich-Nicolaus Kranz war bisher als Chief Strategy Officer (CSO) im Vorstand für die Restrukturierung des Automobilzulieferers verantwortlich. Der studierte Jurist und Betriebswirtschaftler begann seine Karriere bei Metzler van Betteray als Insolvenzverwalter, bevor er zum Unternehmensberater Droege wechselte.
Kiekert zur Zeit der Einstellung von Kranz in tiefer Krise
1857 als Schloss- und Beschlagfabrik gegründet, steckte Kiekert 2007 zur Zeit des Einstiegs von Kranz in einer existenziellen Krise. Zur Jahrtausendwende hatte der britische Private-Equity-Investor Permira den Türschlosshersteller gekauft. Permira bürdete Kiekert hohe Schulden auf, das Unternehmen konnte nach Verlusten die Zinsen nicht mehr bedienen.
Schließlich verkaufte Permira das Unternehmen an eine Gläubigergruppe um Bluebay, Silver Point und Morgan Stanley. Mit der Übernahme kam auch Sanierer Ulrich-Nicolaus Kranz. Er begleitete zwei Jahre später die Eröffnung des ersten Produktionsstandorts in China und 2012 schließlich den Verkauf der Aktienmehrheit an den börsennotierten chinesischen Autozulieferer Hebei Lingyun Industrial Group Corporation. Mit Werkseröffnungen in Korea, Brasilien sowie Russland trieb Kranz die Internationalisierung Kiekerts weiter voran.
Mit der Internationalisierung kam nach Angaben des Unternehmens auch eine Gewinnsteigerung. Gegenüber FINANCE wollte ein Sprecher aber keine Zahlen nennen. Klar scheint immerhin eins zu sein: Der Automobilzulieferer und seine Eigner sind mit der Restrukturierung durch Kranz zufrieden.
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