Marcus Rohde rückt in die Geschäftsführung der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCEG) auf. Die Konzerntochter ist für das Abfüllen und den Vertrieb von Coca-Cola-Produkten zuständig und nach eigenen Angaben das größte Getränkeunternehmen in Deutschland. 2014 konnte es einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro vorweisen. Für die Gesamtstrategie und das Marketing ist in Deutschland eine weitere Tochter von Coca Cola zuständig.
Marcus Rohde kommt von der Großbrauerei ABInBev zur CCEG. Er ist seit Juli 2015 für das Unternehmen tätig. Zuletzt war er als Finance Director Route to Market für den Bereich Handelskunden zuständig. Seit November 2015 besetzt er den Posten als Finanzchef bereits kommissarisch, da sein Vorgänger Torsten Hoppe nach London geschickt wurde, um die Fusion der deutschen Vertriebstochter mit zwei europäischen Pendants vorzubereiten. Hoppe ist weiterhin Mitglied der Geschäftsführung.
Für die anstehende Fusion hat die deutsche Vertriebstochter Ende vergangenen Jahres die Rechtsform von einer Aktiengesellschaft zu einer GmbH geändert. Der Wandel soll den Zusammenschluss rechtlich erleichtern.
Mega-Fusion für Coca-Cola-Vertrieb in Europa steht bevor
Durch den Zusammenschluss von drei Abfüllern soll der weltgrößte nicht zum Konzern gehörende Coca-Cola-Abfüller entstehen. Beteiligt sind Coca Cola Enterprises, die bisher als Abfüller für den Großteil von Westeuropa zuständig sind, Coca Cola Iberian Partners und Coca Cola Erfrischungsgetränke. Das neue Unternehmen soll ohne Synergien einen Umsatz von etwa 12,6 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,1 Milliarden US-Dollar haben. Der Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal des Jahres geplant, die Zustimmung der Aktionäre von Coca Cola Enterprises steht noch aus.
Den CFO-Posten bei dem neuen Großkonzern wird Manik Jhangiani übernehmen. Er ist derzeit Finanzchef bei Coca Cola Enterprises, eine vom Coca-Cola-Konzern unabhängige börsennotierte Gesellschaft, die weitgehend im Streubesitz ist. Das neue Unternehmen wird seinen Hauptsitz in London haben. Für Marcus Rohde wird sich dadurch in seiner CFO-Arbeit laut Coca Cola wenig ändern. Der Zusammenschluss werde weder Einfluss auf die Firmierung der Coca-Cola Erfrischungsgetränke noch auf ihre Organe haben, teilte ein Sprecher von Coca-Cola Deutschland auf Anfrage von FINANCE mit.
Die Eigentümerstruktur wird sich dennoch ändern. Nach dem geplanten Zusammenschluss wird die Coca-Cola-Company und bisherige Eigentümerin des deutschen Abfüllers nur noch 18 Prozent am Gesamtunternehmen halten. Mit 48 Prozent wird der Großteil den bisherigen Aktionären der Coca Cola Enterprises gehören.
Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.