Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines erweitert seinen bisher dreiköpfigen Vorstand und holt sich ab dem 1. Januar 2018 Peter Kameritsch als CFO. Der 48-Jährige wird das Finanzressort bei dem MDax-Konzern von Vorstandschef Reiner Winkler übernehmen, der bisher eine Doppeltrolle innehatte. Zusätzlich soll Kameritsch den Bereich IT mitverantworten.
Laut Unternehmensangaben erhält der MTU-Manager einen Dreijahresvertrag. „Mit der Aufteilung der Funktionen des CEO und des Finanzvorstands kehrt die MTU zur international üblichen Praxis zurück“, teilte das Unternehmen mit. Reiner Winkler hatte seit Januar 2014 die Doppelfunktion als CEO und CFO inne, nachdem er aus der Position des Finanzchefs heraus zum CEO befördert wurde. Kameritsch war in dieser Phase bereits in der Rolle eines Vice President für die Finanzen zuständig und hat Winkler bei seiner Arbeit unterstützt.
Peter Kameritsch ist MTU-Veteran
Der Diplom-Physiker und Diplom-Kaufmann Kameritsch ist bereits seit 18 Jahren für den in Bayern ansässigen Triebwerkbauer tätig. Er hat bei MTU verschiedene Führungspositionen durchlaufen und wurde schrittweise durch MTU auf das Amt des Finanzvorstands vorbereitet, wie ein Sprecher gegenüber FINANCE erklärt hat.
Zeitweise war Kameritsch für den Bereich Investor Relations verantwortlich. Laut Unternehmensangaben konnte er in dieser Zeit ein gutes Verhältnis zu den Investoren aufbauen, was ihm für seinen zukünftigen Posten helfen werde. Auch in den Bereichen Finanzen und Strategie hatte er unterschiedliche Leitungsfunktionen inne.
Der neue CFO Peter Kameritsch hat eine gute Ausgangslage
Zivilgeschäft treibt den MTU-Umsatz
Kameritsch übernimmt den CFO-Posten in einer komfortablen Situation. MTU kann aktuell auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Vor allem das Geschäft mit der Wartung von zivilen Flugzeugen hat den Umsatz des börsennotierten Unternehmens beflügelt. Für das Geschäftsjahr 2017 sagt das Unternehmen einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro voraus. 2016 lag der Umsatz noch bei rund 4,7 Milliarden Euro.
Das starke Umsatzwachstum ist das Ergebnis des größten Investitionsprogramms der Unternehmensgeschichte, das schon während Winklers CFO-Zeit 2014 angestoßen wurde, um das organische Wachstum voranzutreiben. Es umfasste etwa 4 Milliarden Euro und diente zum Großteil der Entwicklung neuer Triebwerke.