Osram sucht einen Nachfolger für Finanzchef Klaus Patzak. Der Grund für den Abgang des CFO seien „unterschiedliche Auffassungen über die strategische Entwicklung des Unternehmens“, teilte Osram am Dienstag mit. Patzak bleibt zunächst im Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Patzaks Vertrag wurde erst vor einem Jahr bis 2021 verlängert, er ist bereits seit April 2011 CFO bei Osram. Zuvor hatte er bei Siemens und Infineon, wie Osram eine ehemalige Siemens-Tochter, Karriere gemacht. Osram wurde im Juli 2013 über einen Spin-off an die Börse gebracht.
Patzak gilt als Siemens-Mann
Die von Osram in der Pressemitteilung angesprochene Strategiedebatte hatte sich in den vergangenen Monaten offenbart. CEO Olaf Berlien hatte Milliardeninvestitionen in die zukunftsträchtige LED-Technik angekündigt.
Großaktionär Siemens übte auf der Osram-Hauptversammlung deutliche Kritik an dem Umbau, nachdem der Aktienkurs um rund ein Drittel eingebrochen war. „Die Hinführung und Vorbereitung der Aktionäre auf die strategische Neuausrichtung war mangelhaft“, sagte Siemens-Jurist Christian Bleiweiß damals. Auch Siemens-Chef Joe Kaeser soll vom neuen Kurs nicht begeistert gewesen sein – Siemens hält aktuell 17,5 Prozent der Osram-Aktien.
Olaf Berlien aber gewann die Mehrheit der Aktionäre für sich. Da Patzak auch bei Osram stets als Siemens-Mann und Kritiker des Strategieschwenks galt, erscheint der Weggang folgerichtig. Wo es Patzak hinziehen wird, ist noch nicht bekannt.
Info
Mehr über Werdegang und Karriere-Highlights des scheidenden Osram-CFOs finden Sie im FINANCE-Köpfe-Profil von Klaus Patzak. Mehr über den Lichtkonzern lesen Sie auf unserer FINANCE-Themenseite zu Osram.