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Siemens verlängert Vertrag von CFO Ralf Thomas

Hat seine gesamte Karriere bei Siemens verbracht: CFO Ralf Thomas.
Siemens

Der deutsche Industriekonzern Siemens verlängert den Vertrag mit CFO Ralf Thomas vorzeitig um fünf Jahre bis September 2023. Im August hatte Siemens schon CEO Joe Kaeser bis 2021 an sich gebunden. „Ralf Thomas hat großen Anteil an der Wertsteigerung von Siemens in den vergangenen Jahren“, begründet Aufsichtsratschef Gerhard Cromme in einer Pressemitteilung die Entscheidung.

„Ralf ist die Integrität und Zuverlässigkeit selbst und damit eine stabilisierende und ordnende Größe im Managementteam“, lobt CEO Kaeser seinen Finanzchef. Die beiden bilden seit September 2013 – damals wurde Thomas zum CFO – das Führungsduo des Dax-Konzerns. Im Rahmen der Unternehmensstrategie „Vision 2020“ ist ihr Ziel, Siemens auf die Wachstumsfelder Elektromobilität sowie Automatisierung und Digitalisierung auszurichten und die Kosten im Konzern zu senken. 

Siemens-CFO Thomas brachte Dresser-Rand-Deal auf den Weg

Die strategische Neuausrichtung ging zuletzt mit einer Reihe großer Zu- und Verkäufe einher. Im November vergangenes Jahres kündigte Siemens die 4,5 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Softwarespezialisten Mentor Graphics an und schloss diese im März erfolgreich ab. Im Januar 2016 hatte Siemens für die US-Software-Firma CD-Adapco fast eine Milliarde Euro auf den Tisch gelegt

Im Juni 2016 einigte sich Siemens mit dem spanischen Windkraftkonzern Gamesa darauf, ihr Windkraftgeschäft zusammenzulegen. Siemens hält an der neuen Gamesa 59 Prozent. Zusammen steigen die beiden Unternehmen damit zum weltgrößten Windturbinenbauer auf.

2014 kaufte Siemens den US-Ölindustrieausrüster Dresser-Rand für 7,6 Milliarden US-Dollar, rund 1,1 Milliarden Dollar Nettoschulden eingerechnet. Um Kapital aufzutreiben, trennte sich Siemens von seinem 50-Prozent-Anteil an dem Hausgerätehersteller BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, wodurch Siemens 3 Milliarden Euro zuflossen. Da die 3 Milliarden Euro bei Weitem nicht ausreichten, um die Übernahmen in den USA zu finanzieren, sammelte Thomas im März dieses Jahres am amerikanischen Anleihemarkt 7,5 Milliarden US-Dollar ein.

Siemens setzt mit Ralf Thomas auf ein Eigengewächs

Thomas ist ein echtes Eigengewächs von Siemens und hat nahezu seine komplette Karriere bei den Münchenern verbracht, zunächst in der Konzernzentrale. 1999 wechselt Thomas in die südafrikanische Tochtergesellschaft, wo er für Bilanzierung, Steuern, Treasury und Controlling zuständig ist.

2001 kehrt Thomas zurück nach Deutschland und wird Performance-Controller in der Healthcare-Sparte.  Nach 12 Monaten wird er CFO des Röntgenbereichs, bevor er Ende 2004 die Leitung der zentralen Abteilung Reporting and Controlling bei Siemens in München übernimmt.

2008 wird Thomas CFO des Industry-Sektors von Siemens. Im September 2013 wird er schließlich CFO der Siemens AG und damit Nachfolger von Kaeser, der zum CEO aufsteigt. Seit Dezember ist Thomas außerdem für das M&A-Ressort verantwortlich, das bis dahin bei CEO Kaeser angesiedelt war.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de