Der Anlagenbauer Thyssenkrupp Nucera bekommt einen neuen Finanzverantwortlichen. Stefan Hahn übernimmt die Funktion bei dem auf Elektrolyseanlagen spezialisierten Unternehmen zum 1. März 2025. Er folgt auf Arno Pfannschmidt, der sich in den Ruhestand verabschiedet.
Zusätzlich steht bei dem Unternehmen ein Wechsel auf der Position des CTO an, denn Fulvio Federico wird die Position aus persönlichen Gründen aufgeben. Parallel zu diesen Rochaden verlängerte Thyssenkrupp Nucera den Vertrag mit CEO Werner Ponikwar um fünf Jahre bis Juli 2030.
Neuer Nucera-CFO kommt von Thyssenkrupp
Der designierte CFO Hahn kommt von der Muttergesellschaft Thyssenkrupp, bei der er seine gesamte bisherige Karriere verbrachte, wie sein „Linkedin“-Profil verrät. Dort war er seit Sommer 2012 in verschiedenen Positionen im Controlling, Accounting und Risikomanagement tätig. Ab Januar 2023 war er zunächst CFO bei der Thyssenkrupp-Tochter Automation Engineering, ab Juli 2024 dann übergangsweise bei Thyssenkrupp Polysius. Bevor Hahn im Jahr 2012 in die Industrie wechselte, war er für rund dreieinhalb Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WHU – Otto Beisheim School of Management.
In einer Mitteilung begründete Thyssenkrupp Nucera den Wechsel auf der CFO-Position mit der internen Altersgrenze von 65 Jahren. Der bisherige CFO Pfannschmidt (63) hätte diese bei einer Verlängerung seiner Amtszeit bis 2030 erreicht.
CEO Ponikwar und Pfannschmidt führten das Unternehmen nach mehreren Anläufen im Sommer 2023 an die Börse – und stemmten damit einen der größten IPOs eines Unternehmens, das auf Wasserstofftechnologien spezialisiert ist. Der Börsengang spülte der Tochter des Stahlriesen Thyssenkrupp rund 520 Millionen Euro in die Kassen.
Nucera nahm Prognosen zurück
Allerdings musste sie ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2023/24 schrittweise aufgeben. Dies belastete den Aktienkurs im vergangenen Jahr erheblich. Erst mit der neuen Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 erholte er sich seit Mitte Dezember etwas.
Für das angelaufene Geschäftsjahr zum 30. September 2025 erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz zwischen 850 und 950 Millionen Euro; im Vorjahr belief er sich auf 862 Millionen Euro. Zur Umsatzentwicklung werden voraussichtlich überwiegend bereits vertraglich vereinbarte Projekte beitragen, meldete das Unternehmen Mitte Dezember. Der Auftragsbestand im Geschäftsbereich Alkalische Wasserelektrolyse (AWE) lag Ende September bei 700 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeitenden betrug knapp über 1.000.
Raphael Arnold ist Redakteur bei FINANCE. Er studierte in Gießen und Alexandria (Ägypten) Geschichte, Geografie und Arabisch. Schon vor und während des Studiums schrieb er für verschiedene Tageszeitungen. Bei den Nürnberger Nachrichten absolvierte er ein Volontariat und arbeitete im Anschluss in deren Wirtschaftsredaktion. Danach war er über 13 Jahre für den US-Investment News Service OTR Global als Researcher und Projektmanager tätig. Beim Juve Verlag verantwortete er bis Oktober 2024 knapp acht Jahre lang die Österreich-Publikationen.
