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CVC legt 850 Millionen für Bosch-Verpackungstechnik hin

Gehört nicht mehr zum Kerngeschäft von Bosch: die Verpackungstechnik.
Bosch

Die Verpackungstechniksparte von Bosch bekommt einen neuen Eigentümer: Der britische Finanzinvestor CVC Capital Partner übernimmt das Geschäft mit Verpackungsmaschinen für die Pharma- und Lebensmittelindustrie. Die Sparte, die zuletzt 1,3 Milliarden Euro Umsatz erzielte, soll im Rahmen der Transaktion mit 850 Millionen Euro bewertet worden sein. Das wurde FINANCE aus Finanzkreisen bestätigt.

Die Sparte steht seit vielen Jahren unter Preisdruck, weil sich die Konkurrenz aus Asien immer weiter verschärft. Nun hat sich die operative Performance des lange Zeit defizitären Geschäfts aber offenbar etwas verbessert: Der „Börsen-Zeitung“ zufolge erzielte die Verpackungssparte zuletzt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 40 Millionen Euro.

Auch KKR und Bain sollen interessiert gewesen sein

Bosch hatte die Verpackungstechniksparte im vergangenen Juli ins Schaufenster gestellt. Die Sparte gehöre nicht mehr zum Kerngeschäft und brauche eine andere Aufstellung auf ihrem mittelständisch geprägten Markt, hatte der Stiftungskonzern die geplante Trennung erklärt. Bosch wolle die vorhandenen Ressourcen nutzen, um die Digitalisierung des Konzerns voranzutreiben.

Nun hat der Finanzinvestor CVC, der in Deutschland unter anderem an der Parfümeriekette Douglas beteiligt ist, den Zuschlag bekommen. Auch die PE-Häuser KKR und Bain sowie die Körber-Stiftung, die Eigentümerin des Hamburger Maschinenbauers Körber, sollen Interesse am Bosch-Verpackungstechnikgeschäft gezeigt haben. Das hatte das „Handelsblatt“ im Mai berichtet. 

Was plant CVC mit der Verpackungssparte?

Das Closing der Transaktion ist für den Jahreswechsel geplant. Zu den konkreten Plänen für die Verpackungssparte hält sich CVC noch bedeckt. „Gemeinsam mit dem Managementteam werden wir daran arbeiten, das Geschäft in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln und noch wettbewerbsfähiger aufzustellen”, lässt sich Deutschlandchef Alexander Dibelius zitieren.

Der britische Finanzinvestor dürfte allerdings die von Bosch angestoßene Ausrichtung auf nachhaltige Verpackungslösungen weiter vorantreiben. Das vorgelegte Wachstumskonzept und die geplanten Investitionen seien vielversprechend, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung.

Unter Dibelius kaufte CVC bereits unter anderem den Sportwetten-Organisator Tipico und die Uhrenmarke Breitling. Zudem tat sich der Finanzinvestor im vergangenen Jahr mit dem hessischen Gasekonzern Messer zusammen, um in einem milliardenschweren Deal weite Teile des Amerikageschäfts von Linde zu übernehmen. Der Ex-Deutschlandchef von Goldman Sachs war 2015 als Managing Partner zu dem britischen PE-Investor gekommen.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de