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PE-Investoren schielen auf Large-Cap-Deals

ProSiebenSat.1

Über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren wollen die PE-Investoren KKR und Permira 35 Millionen Aktien platzieren und könnten bis zu 1,1 Milliarden Euro erlösen. Bereits Anfang September hatten die beiden PE-Investoren Aktien auf den Markt gebracht. Nimmt man beide Transaktionen zusammen, hätten Permira und KKR für 27 Prozent der Aktien  und insgesamt 60  Millionen Stück bereits fast 2 Milliarden Euro erlöst.

Der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 gab heute Vormittag nach Bekanntwerden der erneuten Verkäufe um rund 5 Prozent deutlich nach. Der Streubesitz von ProSiebenSat.1 steigt durch die Transaktion auf 81 Prozent, wodurch die Senderkette ein Kandidat für den Dax werden könnte. Im Anschluss des erneuten Anteilsverkaufs würden KKR und Permira nur noch 16,6 Prozent halten. Die Voraussetzungen für die Transaktion hatten der Konzern  durch die Umwandlung von stimmrechtslosen Vorzugsaktien der ProSiebenSat.1 Media in stimmberechtigte Stammaktien geschaffen.

Private Equity: Viel Aktivität im Large-Cap-Segment

2013 scheint ein gutes Jahr für milliardenschwere PE-Transaktionen zu sein: Nach Springer Science, das für 3,3 Milliarden Euro von EQT an BC Partners ging, und dem Energiedienstleister Ista, den CVC von Charterhouse zurückkaufte, stehen offenbar noch weitere Milliardentransaktionen in den Startlöchern. Dabei gibt es einen erheblichen Unterschied zu den Vorjahren: Es sind nicht nur ein oder zwei Deals für die letzten Monate des Jahres 2013 in der Hinterhand. „Weitere acht bis zehn größere M&A-Deals stehen in der Pipeline“, sagt Steve Roberts, der bei PwC für Private Equity verantwortliche Partner.

Weitere Kandidaten für größere Transaktionen, die an PE-Investoren gehen könnten, sind Scout 24, Klöckner Pentaplast, Sulzer MetCo, GEA Heat Exchangers. Die Preise sind hoch: „Wir sehen volle Preise“, sagt Roberts. Die Fremdfinanzierung sei wieder angesprungen. Die Equity-Anteile liegen bei 50 Prozent oder mehr, das Debt-Level bei 40 Prozent oder weniger, berichtet Roberts aus dem Markt.

Deutlich schlechter hingegen sieht es bisher im deutschen Midmarket aus. Hier finden Käufer und Verkäufer bislang weniger gut zusammen als noch in den Vorjahren. „Der Dealflow ist hier immer noch nicht wieder sehr stark“, sagt Roberts. Die Übernahme der Selbstbedienungsbäckereikette BackWerk durch EQT ist eine Ausnahme – noch dazu, weil es sich um eine Primärtransaktion handelt.

Doch auch hier dreht sich womöglich die Stimmung zum Positiven: Laut einer neuen Umfrage von Grant Thornton unter PE-Managern rechnet eine Mehrheit mit einem anziehenden Dealflow aus einer zunehmenden Anzahl von Exits. Das wäre keine schlechte Nachricht für die Branche.

marc-christian.ollrog[at]finance-magazin.de