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Prominente neue Aktionäre für Scope

Scope-Chef Torsten Hinrichs hat neue Aktionäre für die Ratingagentur an Bord geholt.
Scope

Die Ratingagentur Scope treibt ihre Europäisierung voran – und hat sich dafür namhafte Unterstützung geholt. Die Agentur hat die Zahl der Aktionäre von zehn auf 29 erweitert und das Eigenkapital durch diesen ersten Schritt um 2,5 Millionen Euro erhöht.

Noch weitaus beeindruckender als die eingesammelte Summe sind allerdings die Namen der Neu-Aktionäre: Unter ihnen finden sich mehrere bekannte Köpfe aus Unternehmen und der Finanzbranche. Einer der Neuzugänge im Aktionärskreis ist Manfred Gentz, langjähriger CFO von Daimler-Chrysler und heutiger Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex. Auch der Gründer und langjährige CEO des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners, Hermann Simon, ist neu im Aktionärskreis. „Es genügt mir nicht, eine europäische Ratingagentur zu fordern. Ich will mich auch aktiv an ihrem Aufbau beteiligen. Deshalb habe ich mich entschlossen, Teilhaber bei Scope zu werden“, kommentierte Simon sein Engagement.

Mit Herbert Meyer findet sich neben Gentz noch ein früherer CFO im Kreis der Scope-Anteilseigner: Meyer ist Aufsichtsratsmitglied und war bis September 2006 Finanzvorstand bei Heidelberger Druckmaschinen. 2006 übergab er den Posten nach zwölf Dienstjahren an Dirk Kaliebe. Meyer glaubt, ganz der CFO, auch finanziell an sein Investment in Scope: „Unternehmen werden sich in Zukunft stärker über die Kapitalmärkte finanzieren. Ratings schaffen die Transparenz, die Investoren brauchen. Aus diesem Grund wird der Markt für Ratingagenturen wachsen – und auch ein gutes Investment für ihre Aktionäre werden.“ Auch das Senior Management von Scope hat sich an dieser Tranche der Kapitalerhöhung beteiligt. Mehrheitsaktionär bleibt Unternehmensgründer Florian Schoeller

Scope will nun europäische Investoren anlocken

Während sich die nun abgeschlossene Tranche an deutsche Privatpersonen gerichtet hat, soll in einem zweiten Teil die Eigentümerstruktur um europäische Investoren erweitert werden. Die zweite Tranche soll wie die erste einen Umfang von 2,5 Millionen Euro haben und ist Scope-Angaben zufolge derzeit zu rund 40 Prozent platziert. Der Abschluss dieser Finanzierungsrunde ist für das Frühjahr 2015 geplant.

Nach Abschluss der zweiten Tranche hätte Scope nach eigenen Angaben zusammen mit einer bereits im Jahr 2013 umgesetzten Kapitalerhöhung seine Kapitalbasis um insgesamt rund 6 Millionen Euro verstärkt. Das zusätzliche Kapital diene vor allem der forcierten Europäisierung von Scopes Ratingaktivitäten und der Akquise weiterer renommierter Analysten, teilte die Agentur mit. Nach Hinrichs Amtsantritt hatte sich die Agentur bereits um mehrere Analysten aus dem S&P-Umfeld erweitert. Der frühere S&P-Deutschlandchef Torsten Hinrichs hatte bereits kurz nach seiner Ernennung als Scope-Chef im Herbst dieses Jahres ehrgeizige Pläne verkündet, Scope zu einer europäischen Ratingagentur auszubauen.