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Steilmann kann Adler nicht von PE-Investor Equinox kaufen

Der Textilkonzern Steilmann muss bei den Börsenplänen Abstriche machen. Auch keine guten Nachrichten für die M&A-Pläne des Hauses.
Steilmann

Der Textilkonzern Steilmann muss seinen Börsengang noch einmal stark eindampfen. Was übrig bleibt ist ein Mini-IPO – der für Steilmann längst nicht reicht, um wie geplant die Modekette Adler zu übernehmen.

Nur noch 2,25 Millionen neue Aktien will das Unternehmen im geplanten Börsengang ausgeben. Dazu könnten noch 250.000 Aktien im Rahmen einer Mehrzuteilung kommen. Der Angebotspreis bleibt bei 3,50 Euro pro Aktie. Damit verringert sich der Bruttoemissionserlös des geplanten IPOs auf 8,8 Millionen Euro – ein Bruchteil dessen, was ursprünglich geplant war.

Zweite Verkleinerung des Steilmann-IPO

Mit dem Mini-Börsengang will Steilmann sich weitere Finanzierungsmöglichkeiten in der Zukunft eröffnen, hieß es aus dem Unternehmen. Es ist das zweite Mal, dass das Management um CFO Jens Brüggemann den Börsengang verkleinert. Das Unternehmen hatte bereits vergangene Woche das Angebot von 17 auf 12,5 Millionen neue Aktien reduziert. Der Angebotszeitraum soll am 2. November enden.

Dieser verkleinerte Börsengang hätte Steilmann immerhin noch rund 50,3 Millionen Euro eingebracht. So hätte Steilmann-Chef Michele Puller sein Ziel noch erreichen können und mit dem Erlös des Börsengangs zum alleinigen Mehrheitsaktionär bei Adler Modemärkte werden können.

IPO-Erlös von Steilmann zu gering, um Euqinox herauszukaufen

Steilmann greift nach der Macht bei AdlerSteilmann hält zusammen mit Equinox über die Beteiligungsgesellschaft S&E Kapital 52,8 Prozent an dem Unternehmen. S&E Kapital gehört zu 56 Prozent Steilmann und zu 44 Prozent Equinox.

Die Marktkapitalisierung von Adler Modemärkte liegt bei 192 Millionen Euro. Damit wäre der Aktienanteil, den Steilmann von Equinox übernehmen will, schon jetzt mehr als 40 Millionen Euro wert. Wenn Michele Puller den Plan weiter verfolgen will, wird er sich eine neue Finanzierung überlegen müssen.

Laut einer Sprecherin von Steilmann bleibt die Integration beider Unternehmen weiterhin das strategische Ziel des Konzerns. Equinox hat sich noch nicht dazu geäußert, ob der PE-Investor plant, seine Anteile abzugeben – es ist aber eher unwahrscheinlich, weil Adler in den Händen des Investors längst noch nicht zum erfolgreichen Unternehmen geworden ist. Möglicherweise wird Michelle Puller auf Aktien aus dem Streubesitz zurückgreifen müssen, um sein Ziel zu erreichen.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

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Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.