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Blackstone überlässt CVC das Bieten um DFL

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Nach dem Rückzug von Blackstone liegt der Ball nun allein bei CVC. Foto: tuiphotoengineer-stock.adobe.com
Nach dem Rückzug von Blackstone liegt der Ball nun allein bei CVC. Foto: tuiphotoengineer-stock.adobe.com

Der Private-Equity-Investor Blackstone will doch nicht in die Deutsche Fußball Liga (DFL) investieren und zieht sich aus dem Bieterprozess um den Einstieg zurück. Das Nachrichtenportal Bloomberg hatte am gestrigen Dienstag zuerst darüber berichtet, inzwischen hat die DFL den Bericht gegenüber der DPA bestätigt.

Blackstone komme demnach „aus verschiedenen Gründen“ nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner infrage, so das DFL-Statement. Der DFL sei stets bewusst gewesen, „dass durch die im Dezember verabschiedeten Eckpunkte und roten Linien hohe Anforderungen an mögliche Partner gestellt werden“.

DFL hat klare rote Linien für Investoren

Mit dem Rückzug von Blackstone verbleibt die Beteiligungsgesellschaft CVC als letzter Spieler im Feld. Die Beteiligung eines Investors ist bei den Klubs ebenso wie bei den Fans umstritten. Die Mitgliederversammlung hat daher zahlreiche Eckpunkte und rote Linien festgelegt, die aus Sicht der Vereine unverhandelbar sind. So verbleiben etwa sportliche Themen und die Spielplanung bei der DFL und den Klubs, die Investoren erhalten rein wirtschaftliche Mitspracherechte. Möglich ist nur eine Minderheitsbeteiligung von höchstens acht Prozent für die Dauer von 20 Jahren.

CVC ist die letzte Option

Blackstone und CVC hatten nach Informationen des „Handelsblatts“ zuletzt rund eine Milliarde Euro für die Beteiligung geboten, wodurch Mitbieter EQT aus dem Rennen ausgeschieden ist. Mit dem Rückzug von Blackstone wird die Verhandlungsposition von CVC deutlich stärker.

Die DFL würde bei Zugeständnissen in Bezug auf die Eckpunkte und roten Linien den Unmut ihrer Mitglieder herausfordern, ist hier also wenig bis gar nicht flexibel. Gleichzeitig steht die Ligaführung auch unter einem gewissen Zeitdruck. Schließlich soll der Deal nach den Plänen der DFL bis Ende März stehen, da im zweiten Quartal 2024 die Medienrechte für die Jahre 2025 bis 2029 vergeben werden.

Erika von Bassewitz ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Philosophie und Französisch an der Humboldt-Universität in Berlin sowie an der Université de Genève studiert und mit einem Magister Artium abgeschlossen. Vor FINANCE war sie mehr als acht Jahre Redakteurin in der Multimediaredaktion des Medienhauses der EKHN. Davor war sie unter anderem Redakteurin beim HR-Magazin von monster, freie Autorin bei Deutsche Welle TV und freie Mitarbeiterin bei der Westdeutschen Zeitung.