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Adidas findet keinen Käufer für Golfsparte Taylormade

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Ungeliebte Golf-Tochter: Adidas will die US-Marke Taylormade los werden, doch es findet sich kein Käufer.
Adidas

Der Verkaufsprozess für die Adidas-Golfmarke Taylormade stockt: Der Hersteller von Golfschlägern fahre viel höhere Verluste ein, als die Kaufinteressenten angenommen hätten, schreibt die „New York Post“ unter Berufung auf Kreise. Der Dax-Konzern verliere pro Jahr 75 bis 100 Millionen US-Dollar mit dem Geschäft. Angeblich fordert Adidas dennoch über eine halbe Milliarde Dollar als Kaufpreis für die Marke, heißt es in dem Bericht weiter. Während des Golfbooms in den USA war Taylormade viele Jahre lang ein stabiler Gewinnbringer im Adidas-Konzern.

Nike hat Golfgeschäft dicht gemacht, Adidas sucht Käufer

Als Reaktion auf die daran anknüpfende Talfahrt der Erträge sucht Adidas-CFO Robin Stalker seit Mai 2016 einen Käufer für Taylormade und die zwei kleineren Golfmarken Adams und Ashworth. Gemeinsam stehen sie für etwa 60 Prozent des gesamten Golfumsatzes der Herzogenauracher, der 2015 währungsbereinigt um 13 Prozent auf rund 900 Millionen Euro sank. Zur Profitabilität einzelner Marken macht der Konzern grundsätzlich keine Angaben.

Allerdings ist seit Jahren bekannt, dass es im Golfgeschäft kriselt: Der Markt schrumpft, vor allem immer mehr US-Bürger kehren dem einst populären Sport den Rücken zu. Adidas-Konkurrent Nike hat deshalb im vergangenen Sommer seine Golfsparte dicht gemacht. Dieses Schicksal könnte auch Adidas drohen, sollte der Konzern nicht innerhalb der kommenden drei Monate einen Käufer für die Golfausrüstungssparten finden, schreibt die „New York Times“.

Probleme im M&A-Prozess kündigten sich an

Probleme beim M&A-Prozess haben sich bereits im vergangenen November bei der Vorlage der Neunmonatszahlen angedeutet. Der neue Adidas-Chef Kasper Rorsted sagte damals, der Verkauf solle noch bis Jahresende über die Bühne gehen. Dabei könnten Abschreibungen oder hohe Sonderkosten für den Verkauf anfallen. Doch zu dem von Rorsted in Aussicht gestellten Abschluss kam es nicht.

Einen kompletten Rückzug aus dem Golfgeschäft plant Adidas trotz der schwierigen Marktbedingungen allerdings nicht: Die weniger kostenintensive Produktion von Kleidung und Schuhen für den Golfsport wollen die Herzogenauracher im Konzern behalten.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

Info

Seit 17 Jahren ist Robin Stalker CFO bei Adidas. Mehr über den Karriereweg des gebürtigen Neuseeländers finden Sie im FINANCE-Köpfe-Profil zu Robin Stalker.

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