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Kion besiegelt China-Partnerschaft

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Kion hat mit Weichai Power einen strategischen Investor gefunden, der dringend benötigtes Eigenkapital zuschießt.
Kion

Kion hat sich dringend benötigtes frisches Kapital geholt. Weichai Power, das der Shandong Heavy Industry Group gehört, übernimmt 70 Prozent an der Hydrauliksparte von Kion. Für diese Mehrheitsbeteiligung legen die Chinesen 270 Millionen Euro auf den Tisch. Die restlichen 470 Millionen gehen direkt in eine Kapitalerhöhung von Kion, wodurch Weichai 25 Prozent am Unternehmen übernimmt. Die Finanzinvestoren KKR und Goldman Sachs Capital Partners behalten ihre bestehenden Anteile und nehmen eine gehörige Verwässerung ihrer Investments in Kauf.

Schwere Jahre bei Kion

Kion hat schwere Jahre hinter sich. Der Umsatz fiel von 4,5 Milliarden Euro 2008 auf 3,5 Milliarden 2010. Die Gruppe schrieb 2009 Verluste von 366 Millionen Euro, 2010 von 200 Millionen und 2011 von immer noch knapp 100 Millionen. Die Nettoverschuldung steht aktuell bei 2,6 Milliarden Euro bzw. dem 4,5-Fachen des Ebitda. Covenants wurden gebrochen. Das Eigenkapital stand für 2011 mit einem Minus von 488 Millionen in den Büchern – ungefähr dem Wert, den Weichai jetzt nachgeschossen hat.

Nach Umbaumaßnahmen hat das Unternehmen sich wieder einigermaßen gefangen und erwartet für 2012 wieder Umsatz und Gewinn wie zuletzt 2008. Inzwischen kommen über 30 Prozent der Aufträge aus den Emerging Markets. Vor allem auf China und Asien scheint der Konzern zu bauen. Kion erhofft sich, seine Stellung in Asien dank der Partnerschaft mit Weichai Powerweiter stärken zu können. „Die Zielsetzung für das Unternehmen bleibt aber der Börsengang“, sagt Hans-Peter Weiß, Mitglied des Aufsichtsrats. Dann hätte Weichai sogar die Chance, seinen Anteil auf 30 Prozent aufzustocken. Und die Chinesen scheinen hungrig zu sein: Der Kion-Einstieg sei „ein wichtiger Schritt für unsere globale Expansion in neue Märkte und Produkte", sagt Weichai-Chef Tan Xuguang.

armin.haeberl[at]finance-magazin.de

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