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M&A-Deals: Sika, BASF, Thalia

Der Bauchemiekonzern Sika übernimmt den Mörtelhersteller Parex für 2,5 Milliarden Franken.
Sika

Sika erwirbt Parex von CVC

Der Bauchemiekonzern Sika hat ein verbindliches Angebot über 2,5 Milliarden Franken (umgerechnet 2,2 Milliarden Euro) für die Übernahme des Mörtelherstellers Parex abgegeben. Parex befindet sich aktuell in der Hand des Finanzinvestors CVC, der 2014 bei den Franzosen eingestiegen war. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Der Milliardendeal soll laut Sika über einen Überbrückungskredit von UBS und Citi finanziert werden. Die Schweizer erwarten den Abschluss der Transaktion bis zum zweiten oder dritten Quartal 2019. Die Anwaltskanzlei Baker McKenzie (Federführung: Florian Kästle, Alyssa Auberger und Alan Zoccolillo) berät Sika bei der geplanten Transaktion.

Chemiekonzern BASF will Solvay-Deal retten

Der Chemiekonzern BASF will bei der Übernahme des Polyamidgeschäfts von Solvay offenbar deutliche Zugeständnisse machen, um die Freigabe der EU für den Deal zu erhalten. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Insider-Informationen. Demnach planen die Ludwigshafener mit der Investmentbank Lazard den Verkauf des Großteils des Kunststoff-Portfolios von Solvay, das BASF übernehmen will. Durch den Deal sollen BASF rund 450 Millionen Euro zufließen. Bereits im Oktober 2018 wurde bekannt, dass die EU-Kommission den Deal genauer prüfen werde. Der Abschluss der Prüfung soll nun voraussichtlich bis zum 25. Januar erfolgen.

Buchhändler Thalia und Mayersche fusionieren

Die Buchhandelskette Thalia und der Wettbewerber Mayersche legen ihre Geschäfte zusammen. Dies teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Das neue Unternehmen soll eigenen Angaben zufolge über 350 Buchhandlungen und rund 6.000 Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum verfügen. Der kombinierte Umsatz beläuft sich auf rund 1,1 Milliarden Euro. Über die Transaktionsdetails ist nichts bekannt. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.

Clariant plant offenbar Verkauf des Pigment-Geschäfts

Der Spezialchemiekonzern Clariant soll Insidern zufolge mit dem Verkaufsprozess seines Pigment-Geschäfts begonnen haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach hätten die Schweizer die Deutsche Bank mit der Käufersuche beauftragt. Dem Bericht zufolge werde die Sparte mit 800 Millionen Franken (umgerechnet 711 Millionen Euro) bewertet. Zu den wahrscheinlichsten Kaufinteressenten sollen überwiegend Finanzinvestoren zählen, heißt es weiter.

Weitere Meldungen

Der Vermögensverwalter Youmex kauft den Wettbewerber Lunis. Dies gab Youmex über eine Pressemitteilung bekannt. Demnach übernimmt das Frankfurter Unternehmen rund 88 Prozent der Anteile an Lunis mit Wirkung zum 1. Januar 2019. Das Management bleibe mit den übrigen 12 Prozent beteiligt, heißt es weiter. Lunis wurde 2017 mit Hilfe des Finanzinvestors J.C. Flowers gegründet und beschäftigt 36 Mitarbeiter. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Der Deal muss noch von den Aufsichtsbehörden freigegeben werden.

Der Klinikbetreiber Rhön-Klinikum und der Schweizer Telemedizinanbieter Medgate gründen ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich digitaler ärztlicher Betreuung. Wie die Unternehmen mitteilten, sei eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet worden. Dabei soll Medgate mit 49 und Rhön-Klinikum mit 51 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sein. Zu den finanziellen Details des Deals ist nichts bekannt. Neben der Gründung dieses Joint Ventures würde auch über eine Beteiligung an einer Tochtergesellschaft von Medgate oder einer weiteren Neugründung eines Unternehmens mit den Schweizern nachgedacht, teilten die Unternehmen mit.

Die norddeutsche Molkereigenossenschaft Deutsches Milchkontor (DMK) übernimmt den deutschen Babynahrungshersteller Alete. Dies berichtete das „Handelsblatt“. Demnach befinde sich DMK in Gesprächen mit der Alete-Gruppe über die Übernahme des gesamten Vertriebsgeschäfts. Alete gehörte bis vor vier Jahren noch der Lebensmittelkonzern Nestlé. Damals hatten der Finanzinvestor BWK und der frühere Henkel-Manager Horst Jostock Alete die Marke übernommen.

Der chinesische Internetkonzern Alibaba übernimmt das deutsche Start-up Data Artisans. Dies bestätigten die Berliner in einem Blogeintrag. Medienberichten zufolge beträgt der Kaufpreis 90 Millionen Euro. Der chinesische Onlineriese ist seit 2016 Kunde bei Data Artisans. Das 2014 gegründete Start-up entwickelte eine Open-Source-Technologie namens Apache Flink zur Big-Data-Analyse.

Der Zweitlotterieanbieter Lottoland will offenbar die geplante Übernahme von Lotto24 durch das britische Online-Lotterieunternehmen Zeal Network verhindern. In einem offenen Brief verkündet Lottoland, dass sich das Unternehmen mit einem Anteil unter der Meldeschwelle von 3 Prozent bei Zeal eingekauft habe. Außerdem drängt das Unternehmen mit Sitz in Gibraltar auf die Verschiebung der Hauptversammlung, auf der über die Kapitalerhöhung, die für die Übernahme von Lotto24 geplant ist, entschieden werden soll. Bis zum Monatsende sei es zudem möglich, dass Lottoland ein eigenes Angebot für die Übernahme bestimmter Geschäftsteile an die Zeal-Aktionäre richte.

Der Autozulieferer Stabilus schlägt gleich zweimal auf dem M&A-Markt zu. Dabei übernimmt Stabilus den Zulieferer von Lösungen zur Bewegungssteuerung für die Flugzeugindustrie, General Aerospace sowie den südamerikanischen Gasfeder- und Dämpfer-Hersteller Clevers. Die Zukäufe sollen der Stärkung des Industriegeschäfts von Stabilus dienen, wie der Konzern mitteilte. Die beiden Unternehmen haben eigenen Angaben zufolge einen Gesamtumsatz von rund 12 Millionen Euro. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Lösungsanbieter für Reinigungs- und Kommunaltechnik Hako kauft die Anteile am Anbieter von Hochdruckwasserstrahlsystemen von Oertzen. Bei dem Verkäufer handelt es sich um die Beteiligungsgesellschaft Lampe Privatinvest. Hako mit Sitz in Bad Oldesloe beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von mehr als 430 Millionen Euro. Von Oertzen verfügt über 65 Beschäftigte und konnte zuletzt einen Umsatz von rund 11 Millionen Euro erwirtschaften. Die M&A-Beratung IMAP unterstützte Lampe Privatinvest beim Verkauf von von Oertzen.

Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Primepulse kauft ETL Elektrotechnik Lauter, einen Dienstleister für Electronic Manufacturing Services. Der Zukauf erfolgt wenige Monate nachdem Primepulse seinen geplanten Börsengang absagte. Primepulse zufolge beschäftigt ETL 180 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro.

Patrizia Immobilien, ein Anbieter von Immobilieninvestments in Europa mit Sitz in Augsburg, kauft die japanische Immobilienberatungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Kenzo Capital sowie die Fondsmanagement- und Vermittlungsgesellschaft Kenzo Japan Real Estate mit Sitz in München. Mit den Deals will Patrizia Immobilien sein globales Netzwerk ausbauen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die österreichische Bawag Group will den Anbieter von Finanzierungslösungen, BFL Leasing, übernehmen. Wie die Unternehmen mitteilten, sei eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden freigegeben werden. Die Anwaltskanzlei CMS (Federführung: Oliver Wolfgramm) berät die BFL-Muttergesellschaft VR-Leasing bei der geplanten Transaktion.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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