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M&A-Deals: United Internet, Officefirst, Grohmann

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Warburg Pincus mischt bei 1&1 mit.
United Internet

Warburg Pincus steigt bei United Internet ein

United Internet verkauft ein Drittel seiner Sparte für Firmen-Internet-Dienste an den PE-Investor Warburg Pincus. Er beteiligt sich über die WP XII Venture Holdings mit 33 Prozent an dem Geschäftsbereich von United Internet. Es gehört bislang zur Tochter 1&1 Internet und wird mit 2,55 Milliarden Euro bewertet, was einem Ebitda-Multiple von etwa 12,5x entspricht.

Warburg Pincus zahlt bis zu 450 Millionen Euro. Etwa 334 Millionen Euro sollen im ersten Halbjahr 2017 gezahlt werden. Der Restbetrag wird abhängig von der Erreichung bestimmter Ziele gezahlt. WP XII Venture Holdings wird bei der Transaktion durch die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer beraten.

Blackstone kauft Officefirst von IVG

Nachdem Officefirst seinen Börsengang zuletzt auf Eis gelegt hatte, hat der Mutterkonzern IVG nun überraschend eine andere Lösung gefunden und den Büroimmobilienkonzern an den US-Finanzinvestor Blackstone verkauft. Den Kaufpreis nannten die Unternehmen zwar nicht, Reuters zufolge liegt er jedoch bei 3,3 Milliarden Euro inklusive Schulden. Diese Summe entspricht genau dem Buchwert von Officefirst in den Büchern von IVG.

Blackstone hatte bereits im Juni für Officefirst geboten. Damals hatten die IVG-Eigentümer das Angebot jedoch als zu niedrig abgelehnt. Blackstone wurde nun bei dem Kauf durch die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller beraten. Für IVG war die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer unter Federführung von Wessel Heukamp tätig.

Tesla übernimmt Mittelständler Grohmann

Der Elektroauto-Pionier Tesla macht einen Deal im deutschen Mittelstand und kauft das Familienunternehmen Grohmann, das Fertigungsanlagen für die Industrieautomatisierung herstellt. Der Gründer Klaus Grohmann veräußert seine Anteile in Höhe von 74,9 Prozent. Auch die Deutsche Beteiligungs AG, die die übrigen 25,1 Prozent hält, trennt sich von ihrer Beteiligung.

Tesla will die Übernahme Anfang 2017 abschließen. Mit der Expertise von Grohmann sollen Teslas Fabriken „die fortschrittlichsten auf der ganzen Welt werden.“ Grohmann hatte die Investmentbank Harris Williams & Co. als Berater mandatiert.

PE-Investor CVC veräußert Alix Partners

Das Private-Equity-Haus CVC hat die Mehrheit an dem Beratungsunternehmen Alix Partners verkauft. Die Anteile übernimmt ein Konsortium aus dem Gründer Jay Alix, den kanadischen Investoren Caisse De Dépot Et Placement Du Québec (CDPC) und dem Public Sector Pension Investment Board (PSP Investment) sowie dem Investor Investcorp Group aus Bahrain.

Der Transaktion liegt eine Bewertung von 2,5 Milliarden Euro für Alix Partners zugrunde. CVC hatte 2012 in das Beratungshaus investiert. Damals soll der Kaufpreis Insidern zufolge bei 1 Milliarde Euro gelegen haben.

Deutsche Telekom könnte bei BT aussteigen

Die Deutsche Telekom erwägt offenbar, ihre knapp 5 Milliarden Euro schwere Beteiligung an dem britischen Telekom-Konzern BT zu veräußern, wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtete. Allerdings werde der Konzern erst eine Entscheidung treffen, wenn klarer sei, wie sich das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU künftig entwickle. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr 12 Prozent an BT erworben und war so zum größten Anteilseigner aufgestiegen.

M&A-Personalien

Christoph Rödter wechselt von Linklaters zu Orrick, Herrington & Sutcliffe. Der 33-Jährige wird Counsel im Münchener Büro der Kanzlei. Rödter berät im Aktien- und Gesellschaftsrecht und bei M&A- und PE-Transaktionen.

Weitere M&A-Deals

Douglas hat Interesse an dem spanischen Konkurrenten Bodybell. Laut FINANCE-Informationen hat die Parfümerie-Kette ein Angebot für den Wettbewerber abgegeben. Bodybell gehört seit rund zehn Monaten einer Gruppe von Gläubigern um H.I.G. Capital. Bodybell hatte bei diesen rund 235 Millionen Euro ausstehende Schulden, die im Zuge einer Restrukturierung auf rund 50 Millionen Euro herabgesetzt wurden. Nach der Restrukturierung plant der Investor nun den Verkauf.

Insidern zufolge sucht die Deutsche Bank einen Käufer für die Polen-Tochter Deutsche Bank Polska. Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen zu Reuters. Gemessen an der Bilanzsumme von umgerechnet 8,8 Milliarden Euro ist sie die elftgrößte Bank in Polen. Die Deutsche Bank versucht momentan, mit einem Rückzug aus einzelnen Auslandsmärkten ihre Struktur zu vereinfachen.

Kuka muss sich wegen der Übernahme durch den chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea von seinem Geschäft mit der Flugzeugbranche trennen. Konkret handelt es sich dabei um das Aerospace-Segment in Nordamerika. Wie hoch der Umsatz dieses Geschäfts ist, ist nicht bekannt. Der Abschluss der 4,5 Milliarden Euro schweren Übernahme durch Midea ist für spätestens Ende März kommenden Jahres geplant.

Die europäische Investmentbank Bryan Garnier und die US-Investmentbank JMP Securities habe eine strategische Allianz geschlossen. Sie werden künftig unter dem Namen JMP Bryan Garnier grenzüberschreitende M&A-Deals betreuen. Bryan Garnier hatte Anfang 2016 die Münchener M&A-Beratung Cartagena Capital übernommen und ist seitdem auch in Deutschland präsent.

Die insolvente KTG Agrar hat ihre Minderheitsbeteiligungen an Agrarbetrieben in Rumänien veräußert. Ein mehrheitlich beteiligter Gesellschafter hat die Anteile für einen niedrigen siebenstelligen Euro-Betrag erworben.

Der Bieterstreit um den schwedischen Bremsenhersteller Haldex ist offenbar beendet, wie das „Handelsblatt“ berichtete: Nachdem ZF Friedrichshafen mit seinem Übernahmeangebot gescheitert war, stellt sich der Aufsichtsrat von Haldex nun auf die Seite des Rivalen Knorr-Bremse und empfiehlt den Aktionären, das Angebot von 125 Kronen je Aktie anzunehmen. Bedingung ist jedoch, dass die Kartellbehörden dem Deal zustimmen, denn der Aufsichtsrat befürchtet, dass die Wettbewerbshüter den Unternehmen einschneidende Auflagen auferlegen könnten. Daher hatte Haldex zunächst das mit 120 Kronen je Aktie niedrigere ZF-Angebot befürwortet.

Der Heimtierzubehörhersteller Karlie Group hat seine Beteiligung an dem britischen Unternehmen Sharples & Grant verkauft. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Allerdings ergibt sich aus dem Verkauf eine Wertberichtigung des Beteiligungsansatzes. Zudem muss Karlie Forderungen gegen das Tochterunternehmen abschreiben. Daraus ergibt sich insgesamt ein negativer Ergebniseffekt von rund 2 Millionen Euro.

Der Etikettenhersteller X-label schließt sich mit der deutschen Rako Gruppe sowie dem brasilianischen Wettbewerber Baumgarten zusammen. Durch den M&A-Deal entsteht eine Unternehmensgruppe mit einem Gesamtumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar und mehr als 3.000 Mitarbeitern. Beraten wurde X-label bei der Fusion durch Clearwater International. Das Kartellamt muss dem Deal noch zustimmen.

Die Hanse-Merkur-Gruppe hat über einen Immobilienspezialfonds 34 Gewerbeimmobilien vom österreichischen Immobilienunternehmen Conwert Immobilien Invest erworben. Der Kaufpreis beläuft sich auf 331 Millionen Euro. Der Deal soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Die Käuferseite wurde dabei durch die Kanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Christian Thiele und Stefanie Fuerst beraten.

Das Energieunternehmen Engie Deutschland (vormals GDF Suez Energie Deutschland) hat weitere 50,1 Prozent der Anteile an den Unternehmen Energieversorgung Gera sowie den Kraftwerken Gera von den insolventen Stadtwerken Gera übernommen. Insolvenzverwalter Michael Jaffé von Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter hat damit die letzte Beteiligung der Stadtwerke Gera verwertet.

Das Customer-Service-Unternehmen Walter Services erwirbt zum Jahreswechsel den Call-Center-Dienstleister Dumont Dialog. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die Käuferseite hat die Kanzlei CMS Hasche Sigle unter Federführung von Petra Schaffner als Berater mandatiert.

Die Duisport-Gruppe, die den Duisburger Hafen betreibt, hat mit der türkischen Arkas-Gruppe ein Logistik-Joint-Venture gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen soll multimodale Logistikflächen entwickeln und intermodale Dienstleistungen in der Türkei aufbauen. Die Unternehmen tätigen nach eigenen Angaben Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Für den Duisburger Hafen war die Wirtschaftskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek unter Federführung von Wolfgang Kühn und Martin Imhof beratend tätig.

Der PE-Investor Capiton hat das auf Nanofabrikation spezialisierte Unternehmen Raith übernommen. Auch das Management von Raith hat sich an dem Dortmunder Unternehmen beteiligt. Raith erzielte im vergangenen Geschäftsjahr Umsätze von 54 Millionen Euro. Beraten wurde Raith bei der Transaktion durch GCA Altium.

Die Handelsplattform Ebay hat die deutsche Softwaretochter Via-Online veräußert. Den Kaufpreis gab das Unternehmen nicht bekannt. Käufer ist die Nexec Holding.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV verkauft sein britisches Tochterunternehmen OMV (U.K.) für rund 904 Millionen Euro. Käufer ist das britische Unternehmen Siccar Point Energy. Allerdings bringt der Deal für OMV einen Verkaufsverlust von rund 458 Millionen Euro. Zusammen mit einem erwarteten Fremdwährungsgewinn von etwa 100 Millionen Euro ergibt sich ein negativer Effekt auf das Ebit von rund 350 Millionen Euro.

Die Holding Signa Retail, der die Kaufhauskette Karstadt gehört, hat die Mehrheit an dem Online-Versandunternehmen Internetstores erworben. Das Unternehmen betreibt Onlineshops wie Fahrrad.de und Campz. Mit dem Deal will der österreichische Investor René Benko Karstadt Sport als Multichannel-Unternehmen aufstellen.

Das Beteiligungsunternehmen Odewald KMU hat über seinen Fonds Odewald KMU II die Mehrheit an der Betten Duscher Gruppe übernommen. Die Gesellschafter des Betten- und Heimtextilienherstellers bleiben über eine Managementbeteiligung und eine Rückbeteiligung involviert. Ein Bankenkonsortium aus DZ Bank, Bremer Kreditbank und BHF-Bank finanziert die Übernahme und wird dabei durch die Kanzlei Noerr beraten. Das Team leitete Tom Beckerhoff.

Die Hotelkette Accor hat 30 Prozent der Anteile an der 25hours Hotel Company erworben. Zudem werden die Hotelunternehmen zusammenarbeiten, um die Expansion von 25hours voranzutreiben. Bei dem Deal wurde 25hours durch die Kanzlei Hogan Lovells unter Leitung von Volker Geyrhalter und Marc Werner beraten.

Das australische Unternehmen Sonic Healthcare hat die Staber-Laborgruppe übernommen. Das Unternehmen betreibt drei Laborzentren und 14 regionale Spezial- und Krankenhauslabore. Bei dem Deal wurde die Käuferseite durch die Kanzlei Hengeler Mueller unter Federführung von Jens Wenzel beraten.

Das Beteiligungsunternehmen Apex hat das Unternehmen Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf (BHZ) veräußert. Der Veolia-Konzern übernimmt sämtliche Anteile über seine Tochter Veolia UmweltserviceSüd. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.

Die Unternehmensgruppe Bohnhorst hat die Mehrheit an dem Hamburger Getreidehändler C. Mackprang jr. übernommen. Bohnhorst will mit dem Deal im Bereich Agrarhandel wachsen. Den Kaufpreis gaben die Unternehmen nicht bekannt.

IK Investment Partners erwirbt über seinen Fonds IK VIII Fund das Unternehmen Granite Holding (Schock), einen Hersteller von Küchenspülen aus Granit. Der Kaufpreis soll bei kolportierten 72,5 Millionen Euro liegen, was einem Multiple von 10x Ebitda entspräche. Verkäufer ist der PE-Investor HQ Equita, der von William Blair, Alvarez & Marsal, KPMG, Watson, Farley & Williams, ERM und Mesterheide beraten wurde. IK Investment Partners holte sich Unterstützung bei Alantra, EY, Goetzpartners, Latham & Watkins, Golder und Marsh. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Die Schweizer Finanzholding InFin Innovative Finance hat sämtliche Anteile an dem britischen Unternehmen Mars One Ventures erworben, das eine bewohnbare Siedlung auf dem Mars errichten will. Der Buchwert von Mars One liegt bei 107 Millionen Euro.

Die auf Finanzsoftware spezialisierte Hanse Orga Group übernimmt das Berliner Unternehmen Soplex Consult, das Lösungen für Kredit- und Forderungsmanagement anbietet. Hinter der Hanse Orga Group stehen die Familienholding Lindemann und der PE-Investor Waterland, die dem Unternehmen in den kommenden Jahren Wachstumskapital bereitstellen werden.

The Phone House Telecom, ein Tochterunternehmen des Mobilfunkproviders Drillisch, veräußert sämtliche Anteile an dem Distributionsgeschäft The Phone House Telecom Vertrieb an das Unternehmen DeinHandy. Im Rahmen des M&A-Deals geht Drillisch eine Vertriebspartnerschaft mit DeinHandy ein. The Phone House konzentriert sich künftig auf den Hardwareeinkauf und die Logistik für die Konzerngesellschaften von Drillich. The Phone House wurde bei der Transaktion durch die Kanzlei Beiten Burkhardt unter Federführung von Christof Aha beraten. DeinHandy hatte GHS Goretzki & Hartard, Dentons sowie die Steuerberatungsgesellschaft BFS mandatiert.

Der von Emeram Capital Partners beratene Fonds Emeram Private Equity Fund I beteiligt sich gemeinsam mit dem Management an der Drahtzug Stein Holding, die Drahtprodukte für verschiedene Industriebereiche herstellt. Die Eigentümerfamilie bleibt weiterhin signifikant beteiligt. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Der Fonds wurde durch GLNS, PwC, Estin & Co, GCA Altium, Ramboll Environ und Willis Towers Watson beraten. Zudem war die M&A-Beratung Acquimer unter Leitung von Karsten Wagenzik für Emeram tätig. Die Eigentümer der Drahtzug Stein Holding hatten cf:m sowie Dentons als Berater mandatiert.

Linxens, fokussiert auf Design und Produktion von Micro-Steckverbindern für Chipkarten, übernimmt den Bereich für Secure ID & Transaction (SIT) der holländischen Smartrac. Linxens ist ein französisches Unternehmen mit Standort in Deutschland. Als Berater hat Linxens Goodwin mandatiert, in Deutschland hatte Lars Jessen die Federführung. Weiterhin wurde das Unternehmen von Noerr (Christoph Rieken)und Pusch Wahlig (Michael Witteler)beraten. Smartrac wurde in Deutschland von Freshfields Bruckhaus Deringer unter der Federführung von Arend von Riegen beraten.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

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