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Pierer Mobility will offenbar KTM-Anteile nach China verkaufen

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Als potenzieller Käufer von KTM steht die chinesische CF Moto im Fokus. Foto: kirill_makarov - stock.adobe.com
Als potenzieller Käufer von KTM steht die chinesische CF Moto im Fokus. Foto: kirill_makarov - stock.adobe.com

Beim Zweiradhersteller Pierer Mobility wurde der Weg für eine Kapitalerhöhung zur Refinanzierung der Schulden freigemacht. Auf der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung (HV) haben die Aktionäre der KTM-Mutter Pierer Mobility der geplanten Kapitalerhöhung zugestimmt. Die Kapitalerhöhung soll durch die Ausgabe neuer Aktien an der Wiener Börse erfolgen.

Das genehmigte Kapital beläuft sich damit auf bis zu 900 Millionen Euro, die dem Mobilitätskonzern zufließen könnten, sofern die ausgegebenen Aktien verkauft werden. Laut HV-Beschluss können nun bis zu 16.898.267 neue Aktien ausgegeben werden, was einer Erhöhung des Grundkapitals um rund 50 Prozent entspricht.

Der Aktienkurs knickte seit Bekanntgabe der geplanten Maßnahmen um 8 Prozent ein, was nicht verwundert: Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 605 Millionen Euro wird das bestehende Aktionariat durch die Aktien-Neuausgabe erheblich verwässert. Die aktuelle Bewertung des Unternehmens zeigt, wie kritisch es um Pierer Mobility steht.

Verkaufsprozess für KTM soll im vollen Gange sein

Im Dezember musste KTM Insolvenz anmelden. Die Gläubiger fordern insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro. Bei der Gläubigerversammlung am 25. Februar soll über den Restrukturierungsplan entschieden werden.

Peter Vogl, der KTM-Insolvenzverwalter, betonte die Notwendigkeit externer Investoren für die erfolgreiche Sanierung. Wie Vogl mehreren österreichischen Medien mitteilte, haben 20 potenzielle Investoren ihr Interesse bekundet. Über die Summe eines möglichen Deals wurde noch keine Auskunft gegeben. Medienberichten zufolge soll das chinesische Unternehmen CF Moto sowie Fountain Vest aus Hongkong zu den potenziellen Investoren gehören. CF Moto vertreibt bereits KTM-Modelle auf dem chinesischen Markt.

Laut „Wirtschaftswoche“ waren Vertreter von CF Moto in der vergangenen Woche in der österreichischen Konzernzentrale von KTM. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, sagten KTM-Manager dem Magazin.

Auch Leoni ging an eine Firma aus China

Es zeigen sich Parallelen zum Fall des Autozulieferers Leoni. Auch bei Leonie war der österreichische Millionär Stefan Pierer Großaktionär.  Im September vergangenen Jahres verkaufte er seinen Mehrheitsanteil an Leoni an den chinesischen Apple-Zulieferer Luxshare. Laut Leoni sollte der Deal die finanzielle Stabilisierung des kriselnden Unternehmens beschleunigen. Für die Mehrheit an Leoni zahlten die Chinesen 205,4 Millionen Euro.

Der Verkauf wurde vor allem von Anlegerschützern heftig kritisiert. Diese hatten bereits gegen die Übernahme des Konzerns durch Pierer und den Restrukturierungsplan geklagt, der einen Totalverlust der Kleinaktionäre bedeutete.

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