Unruhe im Hause Staramba: Der Wirtschaftsprüfer BDO hat seine Drohung wahrgemacht und dem Produzenten von 3D-Bildern und -Figuren endgültig das Bilanztestat verweigert. Die Begründung: Das erst wenige Jahre alte IT-Unternehmen habe erforderliche Nachweise für ausgewiesene Umsätze und Forderungen nicht erbracht.
Sowohl die Begründung als auch der Schritt selbst sind gravierend, und entsprechend fällt auch die Reaktion der Börse aus: Die Aktie stürzt auf unter 10 Euro ab, am Freitag hatte sie noch bei rund 20 Euro notiert. Noch bitterer ist der Blick auf den Jahreschart: Im Mai hatte das Papier einen Höchstkurs von 61 Euro erreicht, womit das junge Tech-Unternehmen mit fast 150 Millionen Euro bewertet worden war. Wenig später kamen die Bilanzierungsprobleme ans Licht, Staramba konnte den Jahresabschluss 2017 nicht vorlegen. Jetzt beläuft sich der Börsenwert nur noch auf gut 20 Millionen Euro.
Wie aus einer am Montagnachmittag veröffentlichten Mitteilung von Staramaba hervorgeht, prüft das Unternehmen jetzt zivil-, straf- und berufsrechtliche Schritte gegen seinen Abschlussprüfer BDO. Staramba zweifle an der Neutralität der Prüfgesellschaft, so das Statement des Untenrehmens. Staramba sei bis kurz vor der Entscheidung von einem Testat mit wenigen Einschränkungen ausgegangen. BDO habe aus unerfindlichen Gründen eine Kehrtwende vollzogen, begründet die Unternehmensfühurung seine Entscheidung.
Bilanzskandale
Fehlbilanzierung, Betrugsverdacht, Insiderhandel: Immer wieder erschüttern Bilanzskandale die deutsche Börsenlandschaft. Die größten Skandale, die schlimmsten Fehler – die FINANCE-Übersicht.