Die Online-Partnervermittlung Elitepartner der Elite Medianet GmbH wurde auf dem 39. Congress der Controller in München mit dem Controllerpreis des Internationalen Controller Vereins (ICV) ausgezeichnet. Markus Winter, kaufmännischer Leiter der Elite Medianet, und Janina Arndt als Vertreterin des Data Analyst Teams nahmen den Preis für ihr Projekt „Regressionsgestützte Optimierung der Allokation des Werbebudgets“ von Jürgen Weber, Professor für Management und Controlling an der WHU Otto Beisheim School of Management entgegen.
Die Arbeit sei herausragend, weil sie sich mit dem oft vernachlässigten Marketingcontrolling befasst, so Weber. Während das Vertriebscontrolling in Unternehmen an erster Stelle steht, tummeln sich im Marketingcontrolling kaum Controller. Der Grund dafür liegt im Wesen des Controllings: Während Marketing ein kreatives Feld ist, in dem Werte schwer konkretisierbar sind, stützt sich das Controlling auf konkrete Zahlen und Berechenbarkeit. Für die Unternehmen ist dies nicht optimal: Auch im Marketing ist Controlling durchaus einsetzbar und hat viele Sparpotentiale, so Weber.
Optimale Verteilung des Budgets verbessert Kosten-Umsatz-Ergebnis
Hier setzt das Projekt von Elitepartner an. „Bei Elitepartner ist Marketing ein großer Kostenfaktor“, erklärt Projektleiter Markus Winter. Knapp zwei Drittel des gesamten Budgets fließen in die Werbung – und der Fluss reißt nie ab, denn eine Online-Partnervermittlung lebt von immer neuen Kunden: „Zufriedene Kunden sind idealerweise auf Lebenszeit verloren“, lacht Winter. Um die Börse attraktiv zu erhalten, müssen permanent neue Kunden gewonnen werden. Das Marketingbudget als wichtigster Kostenfaktor muss entsprechend effizient geplant werden. Dafür entwickelte das Team ein passendes Tool.
Mittels Regressionsanalysen wurde untersucht, wie viele Neukunden gewonnen werden können – abhängig davon, auf welchen Kanälen wann Werbung geschaltet wird. Durch die anschließende Umverteilung des Marketingbudgets, konnte Elitepartner sein Kosten-Umsatz-Verhältnis um knapp 10 Prozent steigern – und das mit einem Tool, das unkompliziert in Excel durchgeführt wird. „Uns war es wichtig, dass wir die Kostenallokation verbessern können mit einem Instrument, das nicht zu komplex, leicht einsetzbar und schnell erlernbar ist – und natürlich präzise Prognosen liefert“, so Winter.
ICV erhält weniger Bewerbungen
Die Preisverleihung ist auch deshalb bemerkenswert, weil es sich bei Elite Medianet um ein Unternehmen handelt, dessen Umsatz und Größe nur ein Bruchteil der Unternehmen ausmacht, die in den vergangenen Jahren gewonnen hatten, wie die Lufthansa oder die Otto Group. Bei einem Umsatz von 30 Millionen zählt das Unternehmen, eine Tochter der Tomorrow Focus AG ist, 100 Mitarbeiter, davon sechs in der Abteilung Controlling und Analyse.
In diesem Jahr haben sich weniger Unternehmen als sonst für den Controller-Preis des ICV beworben, erklärt Jürgen Weber noch. Offenbar haben Unternehmen immer mehr Angst, Wettbewerbsvorteile zu verlieren, indem sie interne Lösungen preisgeben. „Darüber haben wir natürlich auch nachgedacht“, sagt Janina Arndt dazu. „Doch wir wollten auch als kleineres Unternehmen die Chance nutzen, mit anderen Controllern ins Gespräch zu kommen. Und man kann ein Projekt auch auf interessante Weise vorstellen, ohne dass man alle Details preisgibt“.