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Treasurer sind skeptisch gegenüber digitalem Euro

Negativzinsen werden für Treasurer zum Ärgernis. Foto: immimagery - stock.adobe.com
Negativzinsen werden für Treasurer zum Ärgernis. Foto: immimagery - stock.adobe.com

Im Treasury kehrt immer mehr Normalität ein: Finanzierungsnöte werden geringer, stattdessen kommt das alte Problem der Negativzinsen wieder hoch. Das zeigt das aktuelle Treasurer-Panel für das die FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer im Oktober gemeinsam mit der Deutschen Bank 80 Finanzverantwortliche in der DACH-Region befragt hat.

So sind die größten Herausforderungen die Liquiditätssteuerung & Cash Management, wie 53 Prozent der Befragten angaben. Im Cash Management kristallisiert sich demnach vor allem ein Sorgenkind heraus: die Negativzinsen. In einer offenen Frage, in der Treasurer die Herausforderungen selbst benennen konnten, taucht in nahezu jeder Antwort der „Umgang mit Negativzinsen“ auf.

Herausforderung: Treasury-IT und Risikomanagement

Auch die Themen Treasury-IT und das Risikomanagement sind bei den Herausforderungen wie auch schon im Frühjahr wieder ganz oben. Jeweils 45 Prozent bereiten diese Bereiche Kopfschmerzen. Beide Themen stiegen in der Wichtigkeit im Vergleich zur ersten Befragung dieses Jahres an. Damals lagen die Treasury-IT bei 42 Prozent und das Risikomanagement bei 38 Prozent. Vor allem die Umstellung auf SAP S/4 Hana, eine erhöhte Volatilität an den Märkten sowie noch nicht sichtbare Pandemie-Folgen spielten demnach eine wichtige Rolle.

Der Punkt „Finanzierung allgemein“ als Herausforderung verlor im Vergleich zum Frühjahr noch einmal an Bedeutung und sank um 2 Prozentpunkte auf 18 Prozent. Die langfristige Analyse der Finanzierungsbedingungen zeigt, dass sie sich für 71 Prozent in den vergangenen drei Monaten nicht verändert haben, für 21 Prozent sind sie sogar besser geworden. Lediglich für rund 9 Prozent haben sie sich verschlechtert.

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Durchbruch von Request to Pay könnte kommen

Die Umfrage zeigt auch, dass bei den Zukunftsentwicklungen, die die Arbeit im Treasury wesentlich verändern würde, noch viel Unsicherheit herrscht. Dazu gehört auch der digitale Euro. Den Entschluss der EZB aus dem Juli dieses Jahres, ein Projekt zur Einführung eines digitalen Euro zu starten, bewerten zwar 42 Prozent als richtig und halten 12 Prozent für falsch. Es fällt aber auf, dass immerhin 47 Prozent sich kein Urteil zur Entscheidung der EZB zutrauen.

Sicherer blicken Treasurer dagegen auf das Thema Request to Pay. Im Juli ist das Sepa-Verfahren zur Zahlungsaufforderung an den Start gegangen. 29 Prozent können sich vorstellen, Request to Pay zu nutzen, und 47 Prozent ziehen es zumindest in Erwägung. Ein Viertel dagegen sieht keine Einsatzmöglichkeit.

Treasurer, die sich kein Request to Pay vorstellen können, sehen meist schlicht keine Vorteile oder sie haben sich noch nicht mit dem Thema befasst. Wo Treasurer Einsatzbereiche für Request to Pay sehen und wie sie sich gegen Cyberattacken schützen, können Sie im aktuellen Panel lesen.

sarah.backhaus[at]finance-magazin.de

Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Sie hat Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln studiert. Sarah Backhaus arbeitete während ihres Studiums unter anderem für Onlinemagazine von Gruner + Jahr und schrieb als freie Journalisten für die Handelszeitung, faz.net und Impulse.