Die Deutsche Cannabis, ein deutscher Finanzinvestor, der in amerikanische Cannabis-Hersteller investiert, geht bei ihrer Finanzierung kreative Wege. Wie die Hamburger mitteilten, will der Private-Equity-Investor über die Einführung einer neuen Krypto-Währung zwischen 5 und 10 Millionen Euro einsammeln. Mit dem Platzierungserlös sollen weitere Beteiligungen im Cannabis-Bereich finanziert werden – etwa beim Anbau und dem Verkauf Cannabis-basierter Produkte.
Damit die Einführung der Krypto-Währung möglichst reibungslos funktioniert, hat die Deutsche Cannabis einen Dienstleister mit der Vorbereitung eines sogenannten Initial Coin Offerings (ICO) beauftragt. Dabei handelt es sich um eine Variante des Crowdfundings, die keiner Regulierung unterliegt. Ob eine solche Platzierung möglich ist, soll im Januar feststehen, schreibt das PE-Haus.
Deutsche Cannabis plant, „Cali Coin“ zu platzieren
Sollte das Projekt durchführbar sein, würde die Deutsche Cannabis mit der Platzierung einer Krypto-Währung namens „Cali Coin“ beginnen. Der Name ist auf den US-amerikanischen Staat Kalifornien zurückzuführen, der den Gebrauch von Cannabis ab Januar 2018 legalisiert. Dadurch hofft die Deutsche Cannabis auf lukrative Investitionsmöglichkeiten.
Mit der Ausgabe des Cali Coins versuchen die Hamburger sich nun auf die erwartete steigende Nachfrage vorzubereiten. Ob der Cali Coin wie bei Krypto-Währungen üblich auf der Finanztechnologie Blockchain basieren soll, konnte ein Unternehmenssprecher auf FINANCE-Nachfrage noch nicht sagen. Der Cali Coin soll über führende Krypto-Börsen handelbar sein.
Der Wert der Krypto-Währung soll indes nicht rein theoretischer Natur sein. Laut Unternehmensangaben sollen die Inhaber des Cali Coins an den Ergebnissen einer eigens „für diesen Zweck zu errichtenden US-Tochtergesellschaft“ beteiligt werden. Hierdurch soll die Entwicklung der neuen Krypto-Währung nicht ausschließlich an Angebot und Nachfrage, sondern ebenfalls an den Erfolg – oder Misserfolg – der noch nicht ins Leben gerufenen Tochter gekoppelt sein.
Hanf-Investor will von Bitcoin-Boom profitieren
Die Deutsche Cannabis ist 2014 aus der „F.A.M.E. AG“ hervorgegangen, die ursprünglich auf Investments in Solarparks und Photovoltaikanlagen spezialisiert war, 2013 allerdings in die Insolvenz rutschte. Das neue Management richtete das umfirmierte Unternehmen dann auf Investitionen in Cannabis-Produkte aus. Derzeit liegt der Börsenwert der Gesellschaft bei rund 16 Millionen Euro.
Dass die Deutsche Cannabis bei der Finanzierung einen solch ungewöhnlichen Weg wählt, kommt nicht von ungefähr. Vergangene Kapitalerhöhungen des börsennotierten Unternehmens endeten zum Teil enttäuschend. So spielten die Hamburger 2015 statt einer angepeilten Summe von 4,5 Millionen Euro nur etwa 250.000 Euro ein. Spätere Versuche fielen besser aus, allerdings reichte der Betrag offenbar nicht für die ambitionierten Wachstumspläne der Hamburger.
Daher versucht die Deutsche Cannabis nun wohl den Boom rund um Krypto-Währungen für sich zu nutzen. Der bekannteste Vertreter, der „Bitcoin“, eilt derzeit von Rekord zu Rekord und hat seinen Wert allein in diesem Jahr mehr als verzehnfacht. Andere Krypto-Währungen erfahren ebenfalls eine enorme Nachfrage.
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