BMW Group begibt Anleihen über 2,2 Milliarden US-Dollar
Der Autokonzern BMW hat über seine Tochtergesellschaft BMW US Capital Anleihen im Wert von über 2,2 Milliarden US-Dollar begeben, wie einer Pressemitteilung der Wirtschaftskanzlei Latham & Watkins zu entnehmen ist. Latham & Watkins hat die Joint Bookrunner Deutsche Bank Securities, J.P. Morgan Securities, RBC Capital Markets und Société Générale beraten. Insgesamt umfasst die Emission zwei variabel verzinsliche Anleihen mit jeweils 250 Millionen Dollar, die 2020 und 2022 fällig sind.
Außerdem hat BMW zwei Bonds in Höhe von 600 Millionen Dollar mit einem Kupon von 2,15 Prozent (Fälligkeit 2020) und 2,70 Prozent (2022) sowie eine weitere Anleihe von 500 Millionen Dollar mit einem Kupon von 3,3 Prozent (2027) begeben. Die Mutter BMW garantiert die Emission. Die Anleiheplatzierungen sind nicht die einzigen der jüngeren Vergangenheit: Erst vor wenigen Wochen hatte BMW einen 1,75 Milliarden Euro schweren Bond platziert.
Homann will weitere Mittelstandsanleihe begeben
Homann Holzwerkstoffe, ein Anbieter von Holzfaserplatten für die Möbel-, Bau- und Automobilindustrie, beabsichtigt eine weitere Mittelstandsanleihe zu begeben. Diese soll ein Volumen von bis zu 50 Millionen Euro haben und wäre damit nur halb so groß wie der Bond, den das Unternehmen im Dezember 2012 begeben hatte und Ende dieses Jahres ausläuft. Homann will den aktuellen Investoren für die neue Anleihe ein Umtauschangebot unterbreiten. Um den restlichen Finanzierungsbedarf abzudecken, hat das Unternehmen eine Finanzierungsvereinbarungen mit Banken geschlossen und nach eigenen Angaben bereits Zusagen von insgesamt 75 Millionen Euro erhalten.
Homann hat holprige Jahre hinter sich, was sich auch am Bondmarkt niederschlug. Die 100 Millionen Euro schwere Anleihe, die derzeit knapp unter Par notiert, stand zwischenzeitlich enorm unter Druck, da die Verschuldung Homanns angestiegen war und die Unsicherheit im Mini-Bond-Segment aufgrund der zahlreichen Pleiten sehr hoch war. Den tiefsten Stand erreichte die Anleihe kurz nach der spektakulären Insolvenz von KTG Agrar, als der Homann-Bond auf 65 Prozent fiel. Mittlerweile hat sich der Holzfaserplattenanbieter jedoch wieder erholt. Homann verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg um 12 Prozent auf 226 Millionen Euro und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 33 Millionen Euro – 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
VW Financial Services platziert Sterling-Anleihe
Nach der Anleihe-Emission des Autobauers Volkswagen ist jetzt auch dessen Finanztochter VW Financial Services zurück am Bondmarkt. Das Unternehmen platzierte einen Bond in zwei Tranchen in Britischen Pfund Sterling. Die erste Tranche hat ein Volumen von 500 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 590 Millionen Euro) und läuft über vier Jahre. Der zweite Bond hat eine achtjährige Laufzeit und ist 350 Millionen Pfund (410 Millionen Euro) schwer. Die Papiere werden in der kürzeren Laufzeit mit 1,5 und in der längeren Laufzeit mit 2,25 Prozent verzinst. Die Nachfrage nach den VWFS-Papieren war hoch: Angaben der VW-Tochter zufolge hätten 2,3 Milliarden Britische Pfund platziert werden können. Insgesamt haben sich 150 Investoren beteiligt. Die Transaktion wurde von HSBC als Joint Bookrunner begleitet.
Aufstockung der Schuldverschreibung bei Adler Real Estate
Der Immobilienkonzern Adler Real Estate hat seine Schuldverschreibung 2015/2020 (Kupon 4,75 Prozent) um 150 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro aufgestockt. Zunächst hatte Adler Real Estate nur eine Aufstockung von 100 Millionen Euro geplant, nach einer deutlichen Überzeichnung diese jedoch um weitere 50 Millionen erhöht. Der Ausgabepreis lag bei 104,4 Prozent des Nennwerts. Daraus ergibt sich eine Verzinsung von 2,5 Prozent, schreibt Adler. Mit dem Nettoemissionserlös beabsichtigt der Immobilienkonzern, den Erwerb von Immobilienportfolios zu finanzieren, höherverzinsliche Verbindlichkeiten zu refinanzieren und das Geld für allgemeine Unternehmenszwecke zu verwenden.
Gleichzeitig hat Adler Real Estate die laufende Schuldverschreibung 2014/2019 gekündigt. Diese Anleihe ist 130 Millionen Euro schwer und trägt einen Kupon von 6 Prozent. Das Unternehmen plant die Schuldverschreibung zum 10. Mai zu 101,5 Prozent des Nennbetrags zurückzuzahlen, zuzüglich der aufgelaufenen und noch nicht gezahlten Zinsen.
Weitere Finanzierungen
Der in Warschau börsennotierte Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer hat sich wie angekündigt mit einer Kreditlinie über 450 Millionen Euro refinanziert. Zum einen platzierte Pfleiderer einen 7-jährigen Kredit (Convenant-lite Term Loan B) in Höhe von 350 Millionen Euro mit einem Zins von 325 Basispunkten über Euribor. Dabei ist ein Euribor-Floor bei 0,75 Prozent eingezogen. Zum anderen platzierte das Unternehmen eine 5-jährige revolvierende Kreditlinie über 100 Millionen Euro, die mit 300 Basispunkten über dem Euribor-Floor von 0 Prozent verzinst wurde. Kreditgeber waren Credit Suisse, Deutsche Bank und Goldman Sachs. Sie wurden von White & Case (Federführung: Vanessa Schürmann) beraten. Latham & Watkins (Federführung: Rüdiger Malaun und Alexandra Hagelüken) standen der Pfleiderer-Gruppe bei der Transaktion beratend zur Seite.
Rund 570.000 neue Aktien hat der Schnell- und Selbstdiagnostik-Spezialist Nanorepro im Zuge einer Barkapitalerhöhung platziert. Das Bezugsrecht wurde ausgeschlossen und Altaktionäre und neue Investoren zeichneten die neuen Aktien. Nach eigenen Angaben war das Angebot überzeichnet. Der Ausgabepreis lag bei 1,10 Euro. Der Bruttoemissionserlös beläuft sich somit auf knapp 622.000 Euro. Mit diesem Geld beabsichtigt Nanorepro eine Warenvorfinanzierung sowie eine Expansion und Weiterentwicklung des Produktportfolios vorzunehmen.
Das Immobilienunternehmen Eyemaxx Real Estate hat seine Wandelanleihe vorzeitig vollständig bei den Bezugsberechtigten und institutionellen Investoren platziert. Der Wandler kommt auf einen Gesamtnennbetrag von knapp über 20 Millionen Euro. Am 18. April soll die Anleihe in den Börsenhandel der Frankfurter Wertpapierbörse einsteigen. Die Dero Bank begleitete die Transaktion.
Der Schweizer Hersteller von Energiespeichersystemen Leclanché erhält Wachstumskapital über 2,7 Millionen Schweizer Franken von Baring Asset Management. Die Investition ist Teil eines größeren Plans zur Kapitalbeschaffung in diesem Jahr. Das Unternehmen will zum einen 7 Millionen Franken durch private Investitionen einsammeln und zudem eine strategische Allianz mit einem asiatischen Industriepartner eingehen. Baring Asset Management hatte sich bereits 2016 an einer Finanzierungsrunde beteiligt, in der das Unternehmen rund 11,1 Millionen Franken einsammelte.
Die Venture-Capital-Gesellschaft Bayern Kapital beteiligt sich zusammen mit weiteren Investoren an dem Computer-Vision-Startup Terra Loupe. Die Investition beläuft sich auf eine siebenstellige Summe.
Das Start-up Unu erhält 7,5 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde. Neben der Förderbank NRW Bank investierten auch Privatinvestoren aus der Auto- und Consumer-Electronics-Branche in das Unternehmen.
Das Biotechunternehmen Miltenyi Biotec erhält von der Kreissparkasse Köln und weiteren beteiligten Banken einen Kredit von rund 220 Millionen Euro im Rahmen einer Immobilien- und Unternehmensfinanzierung. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Wirtschaftskanzlei FPS hervor, die die Kreissparkasse beraten hat. Mit dem Geld will Miltenyi Biotec Neubauten in Bergisch Gladbach und Teterow finanzieren, weitere Investitionen tätigen und sich refinanzieren.
Der POS-Netzbetreiber Intercard notiert seit dem 11. April im Mittelstandssegment M:Access der Börse München. Am Basic Board der Börse Frankfurt ist Intercard bereits notiert. Die Aktien des Immobilieninvestors Consus Commercial Property aus Leipzig notieren seit dem 13. April ebenfalls in dem Segment. Bereits vorab hatte Consus eine Bezugsrechtskapitalerhöhung mit anschließendem Private Placement über 2,2 Millionen Aktien zu je 15 Euro vollzogen und das Grundkapital auf 24,2 Millionen Euro erhöht.
Die Autobank Bank11 hat 450 Millionen Euro an Auto-Darlehen im Rahmen des „Revo Car“-Programms verbrieft. Die Unicredit hat die Transaktion arrangiert. Seit 2014 wurden im Zuge der Revo-Car-Transaktionen etwa 1,7 Milliarden Euro verbrieft. Bei der aktuellen Transaktion wurde eine Nachkaufperiode von zwei Jahren aufgenommen.
Die TEG Technische Entwicklungsgesellschaft, ein Automotive-Dienstleister im Bereich Getriebeentwicklung und Hydraulik, hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Silvio Höfer.
Der Vorstand des Bekleidungsunternehmens Rudolf Wöhrl hat beim Amtsgericht Nürnberg den Insolvenzplan eingereicht. Dieser beschreibt die nächsten Verfahrensschritte für den Verkauf der operativen Geschäftsaktivitäten an den Investor Christian Greiner und die Liquidation der Altgesellschaft. Außerdem sieht er eine Abschlagszahlung an alle Insolvenzgläubiger in Höhe von 7,5 Prozent ihrer Forderungen vor. In einer Gläubigerversammlung am 26. April sollen die Gläubiger dem Plan zustimmen. Der rechtliche Übergang der Geschäftsaktivitäten geschieht am 30. April/1. Mai. Wöhrl hat eine Mittelstandsanleihe über 30 Millionen Euro am Markt, die noch bis 2018 läuft. Das Unternehmen flüchtete sich im September 2016 unter den Schutzschirm. Jetzt bangen die Gläubiger um einen Großteil ihres Geldes.
Ratingmeldungen
Scope verschlechtert das Rating für die 20 Millionen-Euro-Anleihe von Stern Immobilien von BBB- auf BB+. Der Kupon des Bonds liegt bei 6,25 Prozent und die Anleihe ist 2018 fällig. Die Ratingagentur stufte ebenfalls das Emittenten-Rating von Stern von BB- auf B+ herab. Der Ausblick ist stabil. Als Grund gab Scope die starke Abhängigkeit von erfolgreichen Projektveräußerungen für die Rückzahlung an. Insgesamt führe das zu einer erhöhten Unsicherheit im Hinblick auf die Refinanzierung der Anleihe. Positiv wirke sich unter anderem das verbesserte Finanzrisikoprofil durch die Reduzierung der Verschuldung aus.
Euler Hermes bestätigt das BBB-Rating von dem Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründet dies mit den positiven Wachstumsperspektiven durch die Zunahme des weltweiten Transportvolumens sowie die gute Marktposition des Unternehmens in Europa und Nordamerika. Bestehende Marktrisiken würden beispielsweise durch den Endkundenfokus teilweise kompensiert.
Der Pflegedienstbetreiber Senivita Sozial hat die Rating-Agentur Euler Hermes mit der Unternehmensbewertung beauftragt. Die Geschäftsführung des Unternehmens erwartet dadurch einen effizienteren Rating-Prozess. Bislang wurde Senivita Sozial von Creditreform mit B+ bewertet.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.