Deutsche Real Estate Funds gelingt Bond-Emission
Der Immobilieninvestor Deutsche Real Estate Funds (DREF) hat einen neuen Versuch gestartet: Im April war die geplante Anleiheemission über 100 Millionen Euro gescheitert. DREF hat nun über das Vehikel Deutscher Studenten Wohn Bond eine besicherte Anleihe mit einem Volumen von 44 Millionen Euro platziert. Der Kupon der fünfjährigen Anleihe beträgt 4,675 Prozent, das Rating von Creditreform ist BBB.
Den Erlös steckt DREF in Studentenwohnheime. Nachdem die erste Emission geplatzt war, sei die Nachfrage Unternehmensangaben zufolge so groß gewesen, dass schon eine Privatplatzierung für die nächsten Monate geplant werde. Auch eine Kapitallinie über 50 Millionen Euro habe DREF mit einer Großbank vereinbart, um weitere Immobilien kaufen zu können.
Sole Bookrunner der aktuellen Transaktion war die IKB Deutsche Industriebank. Als Joint Lead Manager agierten IKB und Equinet Bank, Co-Lead Manager war die BankM. DREF wurde durch Ernst & Young beraten. Weiterer Berater für DREF beziehungsweise den Deutschen Studenten Wohn Bond I war die Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek unter Federführung von Thorsten Kuthe sowie Peter Zimmermann. Rechtsberatung für die Banken leisteten die Kanzleien Noerr sowie Bonn & Schmitt.
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Siltronic-IPO: Platzierung am unteren Ende der Preisspanne
Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat seine Tochter Siltronic, einen Hersteller von Silizium-Wafern für Halbleiter, mit durchwachsenem Erfolg an die Börse gebracht. Zugeteilt wurden die Aktien zu je 30 Euro – der Preis lag somit am unteren Ende der Bookbuilding-Spanne. Der erste Börsenpreis lag bei 31,50 Euro.
Laut der Nachrichtenagentur Dow Jones unter Berufung auf Konsortiumskreise war kurz vor dem Börsenstart die Preisspanne noch von 30 bis 38 Euro auf 30 bis 32 Euro reduziert worden, da das Interesse gering gewesen sei. Das Gesamtvolumen der Emission lag bei rund 330 Millionen Euro. Eine Mehrzuteilungsoption von 1,65 Millionen Aktien aus dem Bestand des Wacker-Konzerns wurde bisland nicht ausgeübt. Wacker Chemie hält auch nach dem IPO weiterhin die Mehrheit an Siltronic.
Merz schließt Konsortialkredit über bis zu 500 Millionen Euro ab
Das Pharmaunternehmen Merz hat zum ersten Mal einen Konsortialkredit abgeschlossen. Das Darlehen hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, kann aber auf bis zu 500 Millionen Euro aufgestockt werden. Die Kreditvereinbarung läuft über fünf Jahre und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Mit dem Kredit will sich das Pharmaunternehmen gößere Handlungsspielräume eröffnen. Eine konkrete Investition dieser Größenordnung sei allerdings noch nicht geplant, teilt das Unternehmen mit.
Arrangiert wurde das Darlehen von der Deutschen Bank und HSBC Trinkaus & Burkhardt, die das kreditgebende Konsortium anführen. Die Frankfurter Sparkasse, BNP Paribas und DZ Bank sind ebenfalls beteiligt. Beraten wurde Merz durch die Kanzleien Hogan Lovells sowie Homburger. Dem Bankenkonsortium standen die Kanzleien King & Wood Mallesons unter Federführung von Clemens Niedner sowie Walder Wyss beratend zur Seite.
EQT plant Börsengang von CBR Fashion
Der schwedische PE-Investor EQT will die Modekette CBR Fashion noch in diesem Jahr an die Börse bringen. Zu dem Modehaus gehören unter anderem die Marken Street One und Cecil. Der IPO wird von der Deutschen Bank und Goldman Sachs als Joint Bookrunner und Joint Global Coordinator begleitet. Weitere Bookrunner sind BNP Paribas, UBS und Unicredit. Co-Manager sind IKB und Intesa.
Im Rahmen des IPO will CBR eine Kapitalerhöhung über rund 200 Millionen Euro platzieren. Wie viele Aktien aus dem Bestand von EQT platziert werden, ist noch nicht bekannt – das PE-Haus hält bisher 100 Prozent der Anteile. Laut eines Berichts der FAZ strebt EQT einen Börsenwert von mehr als 1 Milliarde Euro an, woraus sich ein Platzierungsvolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich ergibt.
PCC erhält externe Finanzierung für Rohstoffprojekt in Island
Die Industrieholding PCC hat für ein Siliziumprojekt in Island eine externe Investitionsfinanzierung der KfW Ipex-Bank in Höhe von 194 Millionen US-Dollar (rund 170 Millionen Euro) erhalten. Kreditnehmerin ist die mehrheitlich von PCC gehaltene Projektgesellschaft PCC BakkiSilicon. Die Finanzierung mit einer Laufzeit von 15 Jahren ist neben einer Hermesdeckung auch über eine Garantie für Ungebundene Finanzkredite abgesichert. Mit solchen Garantien unterstützt die Bundesregierung ausländische Rohstoffprojekte im Interesse Deutschlands.
PCC BakkiSilicon investiert insgesamt knapp 300 Millionen US-Dollar (rund 265 Millionen Euro) in den Bau einer Produktionsanlage für Siliziummetall. Ein weiterer Investor des Projekts ist neben der KfW das isländische Unternehmen Bakkastakkur, ein Projekt-Joint-Venture von zwanzig isländischen Pensionsfonds und der isländischen Bank Islandsbanki, das mehr als ein Viertel des Investitionsvolumens von insgesamt 300 Millionen US-Dollar bereitstellt. Die KfW wurde durch die Kanzlei Clifford Chance begleitet. PCC wurde bei der Transaktion durch ein Team der Kanzlei CMS Hasche Sigle um Lead Partner Dirk Jannott beraten. Die Finanzierungsstruktur der PCC Holding basiert vor allem auf selbst emittierten Anleihen, aus deren Erlösen Intercompany-Darlehen an die ausländischen Töchter begeben werden, um deren Projekte zu finanzieren.
Weitere Finanzierungen
Der PE-Investor 3i hat den Verpackungshersteller Weener Plastic übernommen. Die Finanzierung für den Deal wird von den Banken Crédit Agricole, GE Corporate Finance Bank, IKB, ING, Mizuho Bank, Société Generale und der Bank of Ireland arrangiert. Bei dieser Finanzierung wurde 3i durch ein Team der Sozietät Clifford Chance um Alexandra Hagelüken beraten.
Jimdo, ein Anbieter für die Webseitengestaltung im Baukastensystem, hat in einer Finanzierungsrunde 25 Millionen Euro von dem US-Venture-Capital-Unternehmen Spectrum Equity eingesammelt. Jimdo wird laut der Kanzlei Noerr, die das Unternehmen unter Federführung von Christian Pleister bei der Transaktion beraten hat, mit rund 100 Millionen Euro bewertet. Das Geld will Jimdo in Wachstum und Produktentwicklung stecken.
Das Online-Möbelhaus Home24 hat in seiner ersten Finanzierungsrunde als Aktiengesellschaft in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung 120 Millionen Euro von Investoren eingesammelt. Zu den Geldgebern zählt der britische Investmentmanager Baillie Gifford, der 90 Millionen Euro in Home24 investiert und damit 9,55 Prozent der Anteile übernommen hat. Weitere 30 Millionen Euro wurden von bestehenden Aktionären bereitgestellt. Bei der Transaktion wurde Home24 durch ein Team der Kanzlei Noerr unter Federführung von Sascha Leske sowie durch ein Inhouse-Team um André Schneider beraten.
Das Agrarhandelsunternehmen Ceravis hat eine syndizierte Betriebsmittelfinanzierung erhalten, die durch die Unicredit Bank Austria arrangiert wurde. Details der Finanzierung sind nicht bekannt. Beraten wurde Ceravis durch die Kanzleien Gütt Olk Feldhaus, Voigt Wunsch Holler sowie Bonnesen Advokater, die nach dänischem Recht berieten.
Studitemps, ein Jobanbieter für studentische Hilfskräfte, hat im Rahmen einer Series-C-Finanzierungsrunde 12 Millionen Euro eingeworben. Neu beteiligt hat sich der französische Wachstumsinvestor Iris Capital. Aber auch die Altgesellschafter XAnge, Seventure und b-to-v haben sich an der Finanzierung beteiligt. Mit dem frischen Kapital will Studitemps nicht nur sein Workforce-Managementsystem weiterentwickeln, sondern auch erste Schritte in internationale Märkte wagen.
Der Verpackungshersteller Mauser Holding will seinen vorrangig besicherten first lien term loan mit einem derzeitigen Volumen von 445 Millionen Euro um bis zu 89 Millionen Euro aufstocken. Das entsprechende Rating bestätigte Moody’s bei B2. Mit dem Darlehen sowie den Erlösen aus einem neuen Factoring-Programm will Mauser eine Dividende in Höhe von 185 Millionen Euro zahlen. Moody’s Ausfallrating für Mauser bei B3 wurde ebenfalls bestätigt.
Das Maklerpoolunternehmen Jung, DMS & Cie. Pool hat im Rahmen einer Privatplatzierung bei einem institutionellen Investor seine kürzlich begebene Unternehmensanleihe um 5 Millionen Euro aufgestockt. Das Gesamtvolumen der Anleihe liegt nun bei 15 Millionen Euro. Die Restlaufzeit beträgt rund 5 Jahre, die Anleihe hat einen Kupon von 6 Prozent.
Das italienische Pharmaunternehmen Cosmo will Reuters zufolge seine Tochter Cassiopea an die Schweizer Börse bringen. Im Rahmen eines IPO im dritten Quartal sollen rund die Hälfte der Cassiopea-Anteile platziert werden, es gebe bereits über 40 potenzielle Investoren. Cosmos Börsenwert liegt bei rund 2,2 Milliarden Schweizer Franken (rund 2,1 Milliarden Euro).
Der Immobilienentwickler Eyemaxx Real Estate hat eine Barkapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von rund 1,75 Millionen Euro abgeschlossen. Der Platzierungspreis lag bei 5,50 Euro je Aktie. Die Transaktion war nach Unternehmensangaben überzeichnet, weshalb CEO und Mehrheitsaktionär Michael Müller zusätzlich 100.000 Aktien aus seinem Bestand abgeben wird. Dadurch wird der Streubesitz auf rund 40 Prozent ansteigen. Begleitet wurde die Emission durch die Münchener Small & Mid Cap Investmentbank.
Das Münchener Unternehmen Venture Stars, das Unternehmensgründungen begleitet, hat seinen ersten Venture-Capital-Fonds aufgelegt. Der Fonds Venture Stars Portfoliobeteiligungsgesellschaft I soll schwerpunktmäßig in Internet-Start-ups aus dem Gründungsportfolio von Venture Stars investieren. Eingeworben wurden rund 15 Millionen Euro, womit das Zielvolumen nach Unternehmensangaben übertroffen wurde. Zu den Investoren zählen private und institutionelle Investoren sowie Family Offices. Platzierungspartner war das Bankhaus M.M. Warburg & Co. Als Rechtsberater agierte P+P Pöllath + Partners.
Medigene plant eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht zur Finanzierung der Weiterentwicklung der Immuntherapie-Plattformen. Ausgegeben werden sollen 5,6 Millionen neue Aktien. Der Bezugspreis soll höchstens 9,50 Euro betragen. Gerechnet wird mit einem Bruttoemissionserlös von rund 40 Millionen Euro. Global Coordinator und Sole Bookrunner ist die Baader Bank. Außerdem will Medigene die vereinbarte Zahlung im Zusammenhang mit einer Zielerreichung wie geplant in Form von 66.370 neuen Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung begleichen.
Das Biochemieunternehmen Global Bioenergies hat von dem Investor Bpifrance eine Finanzierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro erhalten. Mit dem Geld wird die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens für Isobuten, einen Kunststoffbestandteil, finanziert.
Ratingmeldungen
Euler Hermes Rating hat die Beurteilung von Hörmann Finance von BB auf BB- gesenkt. Innerhalb der nächsten Monate wird eine stabile Entwicklung erwartet. Grund für das niedrigere Rating sind laut Euler Hermes erhöhte Markt- und Wettbewerbsrisiken.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.