Merck platziert Anleihen über 2,1 Milliarden Euro
Der Pharmakonzern Merck hat über seine Tochter Merck Financial Services Anleihen mit einem Volumen von insgesamt 2,1 Milliarden Euro begeben. Insgesamt wurden drei Tranchen emittiert: Die erste Tranche hat ein Volumen von 700 Millionen Euro. Das Papier läuft zwei Jahre und wird mit 0,23 Prozent über dem 3-Monats-Euribor verzinst. Die zwei weiteren Bonds sind festverzinst. Davon läuft eine Tranche mit einem Volumen 800 Millionen Euro über vier Jahre und wird mit 0,75 Prozent verzinst. Die dritte Tranche läuft sieben Jahre und ist 550 Millionen Euro schwer. Der Kupon liegt bei 1,375 Prozent.
Mit den neuen Mitteln will Merck die geplante Akquisition des US-amerikanischen Laborausrüsters Sigma-Aldrich finanzieren. Laut CFO Marcus Kuhnert sei die Emission dieser Euro-Anleihen der Schlussstein der Übernahme-Finanzierung. Merck hatte im Dezember bereits eine Hybridanleihe über 1,5 Milliarden Euro emittiert und im März dann eine US-Anleihe mit einem Volumen von 4 Milliarden US-Dollar platziert. Der Kaufpreis für Sigma-Aldrich liegt bei rund 17 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen strebt im dritten Quartal dieses Jahres einen Abschluss der Transaktion an.
Die Opel Bank refinanziert Automobilkredite
Die Opel Bank, eine Tochtergesellschaft von Adam Opel, hat eine Verbriefungstransaktion mit einem Volumen von rund 450 Millionen Euro abgeschlossen. Damit refinanziert die Opel Bank in Deutschland ausgegebene Automobilkredite. Die Finanzierung wurde über die Vebriefungsplattform E-Carat durchgeführt. Die U.S. Bank fungiert als Sicherheitentreuhänder und Cash Manager bei der Transaktion und wurde bei von einem Team der internationalen Anwaltssozietät White & Case, das unter der Federführung von Michael Rützel und Dennis Heuer arbeitete, beraten.
Heinz-Glas vereinbart neuen Konsortialkredit
Der Glashersteller Heinz-Glas hat eine neue Konsortialfinanzierung abgeschlossen. Mit den neuen mittelfristigen Kreditfazilitäten will das Unternehmen zur Rückzahlung bestehender Verbindlichkeiten sowie für den allgemeinen Betriebsmittelbedarf verwenden. Die Höhe der Finanzierung ist nicht bekannt. Unicredit, Commerzbank und die Sparkasse Kulmbach-Kronach sind an der Konsortialfinanzierung beteiligt. UniCrecit wurde von einem Ashurst-Team unter der Federführung von Bernd Egbers und Carsten Endres beraten. Heinz-Glas mandatierte Broll Schmitt Kaufmann & Partner unter Leitung von Sylvia Klapschus.
Neue Schritte in der Imtech-Insolvenz
Imtech Brandschutz, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Imtech Deutschland, hat einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Hamburg hat dem zugestimmt. Bisher war das Unternehmen nicht unmittelbar von der Insolvenz der Mutter betroffen. Laut dem vorläufigen Sachwalter Tjark Thies sei Imtech Brandschutz ein profitables Unternehmen. Das Verfahren diene dazu, die Gesellschaft „von den Altlasten der Muttergesellschaft und von entsprechenden Vertragsverflechtungen“ zu befreien. Vor wenigen Tagen hatte die insolvente Imtech Deutschland bereits ihre Tochter Imtech Contracting an ein Unternehmen der Magdeburger Getec-Gruppe veräußert.
Der vorläufige Insolvenzverwalter der insolventen Gebäudefirma Imtech Deutschland, Peter Alexander Borchardt, hat eine Vereinbarung über einen Massekredit geschlossen. Laut Borchardt handle es sich um einen Betrag in signifikanter Millionenhöhe. Über die genaue Kredithöhe, deren Konditionen und die Kreditgeber wurde Stillschweigen vereinbart.
VIA Optronics nimmt Fremdkapitalfinanzierung auf
VIA Optronics, ein Unternehmen für Displayveredelung, hat eine mittelfristige Fremdkapitalfinanzierung mit einem Volumen im zweistelligen Millionenbereich aufgenommen. Die neuen Mittel sollen für das Working Capital und auch anorganisches Wachstum verwendet werden. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro. VIA Optronics wurde bei der Finanzierung von IMAP beraten. Das Team wurde von Heiko Frank geleitet.
Weitere Finanzierungen
Nur wenige Monate nach der Gründung im Januar 2015 hat sich das Online-Umzugsunternehmen Movinga eine siebenstellige Finanzierung gesichert. Neben einigen Business Angels wie Christian Vollmann von MyVideo sowie David Khalil und Lukas Brosseder von eDarling hat auch Early Bird Venture Capital investiert.
Wie FINANCE vergangene Woche berichtete, will der Windanlagenbauer Eno Energy seine 2011 begebene Anleihe verlängern. Die Schutzgemeinschaft der Kapitaleigner, die zu den Gläubigern gehört, lehnt den Vorschlag ab. Solche Verlängerungen sollen nur notleidenden Unternehmen dienen und seien nicht zur Wachstumsfinanzierung gedacht.
Die Biotech-Firma AdvanceCor hat ihre zweite Finanzierungsrunde mit dem Hauptinvestor MIG in Höhe von 2,2 Millionen Euro abgeschlossen. Zu den Mitinvestoren zählen Bayern Kapital, Bio-M, der Hightech-Gründerfonds und die KfW Bank. AdvanceCor nutzt die Beteiligung, um weitere Medikamentenstudien zu finanzieren.
Das in Leipzig und Palo Alto ansässige Startup im Bereich mobile Enterprise IT, Apiomat, hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Sie hat ein siebenstelliges Volumen und wurde durch Business Angel und den Technologiegründerfonds Sachsen finanziert. Zu den Kunden des Startups zählen Unternehmen, wie der Mobilfunkanbieter Mobilcom Debitel und der Sprachtraining-Anbieter Berlitz.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Creditreform hat die Bonitätsnote A- von Enterprise Holdings bestätigt. Laut CEO Andrew Flowers sei damit die Anleihe von Enterprise Holdings die einzige aller im deutschen Mittelstand notierten Bonds, die ein Rating im A-Bereich habe.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s stuft den von der Energiewende gebeutelten Energiekonzern RWE von der Bonitätsnote BBB+ auf BBB herab. Der Ausblick bleibt weiterhin negativ. Die Marktbedingung bleiben laut der Agentur weiterhin schwierig.
Die Ratingagentur Euler Hermes hat den Inkassospezialisten EOS mit der Ratingnote A bewertet, und das zum elften Mal in Folge. Die konstante Bewertung erfolgte laut Agentur durch die starke Marktposition und die langjährige Erfahrung von EOS.
Scope hat das Rating der Mitec-Anleihe und das Unternehmensrating bei BB- bestätigt. Der Ausblick ist stabil. Grund dafür ist die gute operative Performance und die starke Marktposition.
Die Ratingagentur Moody’s hat eine revolvierende ABS-Schuldverschreibung geratet, die von der luxemburgischen Verbriefungszweckgesellschaft Driver Master für die Volkswagen Bank begeben wurde. Die Tranche A mit einem Volumen von 947,1 Millionen Euro wurde als Aaa eingestuft. Eine zweite Tranche, die ABS in Höhe von 44,1 Millionen Euro umfasst, bewertet Moody’s mit dem Rating Aa3. Die Beurteilung begründet die Agentur unter anderem mit der Granularität des Portfolios, der finanziellen Stärke und Erfahrung der Gesellschaft mit Verbriefungstransaktionen und der guten Wertentwicklung früherer Driver-Transaktionen.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.