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Finanzierungen: Tele Columbus, Kreditech, SKW

Der Kabelnetzbetreiber hat als erster in diesem Jahr den Gang aufs Parkett gewagt.
olygraphus/iStock/Thinkstock/Getty Images

Tele Columbus gelingt der Börsenstart

Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist seit dem vergangenen Freitag an der Frankfurter Börse im Prime Standard notiert. Die Wertpapiere starteten mit 10,70 Euro in den Xetra-Handel und lagen damit über dem anvisierten Preis von 10 Euro, der in der Mitte der festgelegten Preisspanne lag. Zwischenzeitlich stieg die Aktie sogar auf 11,35 Euro.

Das Berliner Unternehmen hat insgesamt rund 51 Millionen Aktien platziert. Diese bestehen aus 33,3 Millionen neu ausgegebenen Aktien, die Tele Columbus rund 330 Millionen Euro frisches Kapital eingebracht haben dürften. Außerdem standen weitere 15,27 Millionen Aktien aus dem Bestand der Beteiligungsgesellschaft zum Verkauf, ebenso wie eine Greenshoe-Option über 3,75 Millionen Aktien.

Kreditech sammelt 200 Millionen US-Dollar ein

Das Hamburger Start-up Kreditech hat eine Verbriefung von Konsumentendarlehensforderungen über 200 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Der auf Kunden ohne Kredit-Rating spezialisierte Bankdienstleister will das eingenommene Geld laut eigener Aussage für die internationale Expansion und den Ausbau des Produktangebots nutzen. Die Transaktion wurde vom US-Finanzinvestor Victory Park Capital gezeichnet. Beraten wurde Kreditech von Hogan Lovells unter der Federführung von Dietmar Helms.

SKW sichert sich Refinanzierung für drei Jahre

Der Spezialchemiekonzern SKW Stahl-Metallurgie hat die Refinanzierung für die nächsten drei Jahre gesichert. In etwa einer Woche wäre das im Herbst geschlossene Stillhalteabkommen mit den Banken abgelaufen. Jetzt hat der Konzern einen neuen Konsortialkredit über 86 Millionen Euro erhalten. Commerzbank und Norddeutsche Landesbank waren Konsortialführer bei der Transaktion.

Die neuen Mittel sollen zur Refinanzierung des bisherigen Rahmenkreditvertrags und Schuldscheindarlehens sowie zur Neuausrichtung des Konzerns verwendet werden.

Weitere Finanzierungen:

Das österreichische Energieunternehmen Windkraft Simonsfeld begibt eine Anleihe mit einer Verzinsung von 3,25 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von sieben Jahren, um den Bau neuer Windkraftwerke zu finanzieren. Das Emissionsvolumen betrug anfangs 4 Millionen Euro, wurde dem Unternehmen zufolge aufgrund der hohen Nachfrage auf 7 Millionen Euro aufgestockt. Die Anleihe soll ab dem vierten Jahr in vier gleichen Tranchen in Raten getilgt werden. Die Anleihe ist die erste von Windkraft Simonsfeld, die an der Wiener Börse gehandelt wird.

Die Industriebank IKB hat mit dem Valin Mittelstand Senior Debt Fund einen großen neuen Debt Fonds für den deutschen Mittelstand mit einem Volumen von 475 Millionen Euro aufgelegt. Zu den Investoren des Fonds gehören Generali, die NN Group und die Gothaer Versicherung. Mittelständische Unternehmen können aus dem Fonds Fremdkapital für eine Finanzierungsdauer von sieben bis zehn Jahren aufnehmen.

Der im Gesundheitsbereich tätige PE-Investor Gilde hat den Gesundheitsdienstleistungsfonds Gilde Healthcare Services II mit 100 Millionen Euro Volumen aufgesetzt. Der Fonds soll Kapital für Gesundheitsdienstleister in Deutschland und in den Beneluxländern bereitstellen. Gilde will dabei laut eigener Aussage im unteren mittleren Marktsegment investieren.

Das Immobilienunternehmen IVG Immobilien hat das Objekt „The Squaire“ mit einem Kredit in Höhe von rund 470 Millionen Euro bei der Bank of America Merrill Lynch International refinanziert. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Beraten wurde IVG durch die Kanzlei Clifford Chance unter der Federführung von Beda Wortmann.

Das Garchinger Medizintechnikunternehmen Dynamify hat eine zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen und nach eigenen Angaben einen großen sechsstelligen Betrag eingeworben. Die Finanzierer sind sogenannten Business Angels aus München und Stuttgart. Beraten wurde Dynamify bei der Finanzierung durch Christoph von Einem von der Wirtschaftskanzlei Arqis.

Das Schweizer Unternehmen Georg Fischer, ein Hersteller von Eisen-Gussteilen für Fahrzeuge, erhält von der KfW IPEX-Bank einen Umweltkredit in Höhe von 48 Millionen Euro. Damit soll eine neue Gießanlage in Singen mit Gesamtinvestitionskosten von rund 55 Millionen Euro finanziert werden. Die Laufzeit der Finanzierung beträgt 10 Jahre.

Der auf Babyprodukte spezialisierte Onlinehändler windeln.de hat im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde über 45 Millionen Euro von bekannten Investoren eingeworben. Dazu gehören Goldman Sachs, die Deutsche Bank, DN Capital, MCI Management und 360 Capital Partners. Das Unternehmen will das Geld nutzen, um das Produktportfolio erweitern, international zu expandieren und potentielle M&A-Deals zu finanzieren. Windeln.de hat 2014 einen Umsatz von 130 Millionen Euro gemacht.

Ratingmeldungen

Creditreform senkt das Rating des Werkzeugmaschinenbauers MAG IAS um einen Notch auf B. Der Ausblick ist stabil. Grund dafür ist die ungeklärte Finanzierungssituation in Bezug auf die 2016 fällig werdende Anleihe. Der Mini-Bond mit einem Volumen von 50 Millionen Euro wird mit 7,5 Prozent verzinst. MAG IAS will die umfassende Refinanzierung bereits im 1. Halbjahr abschließen.

Standard & Poor’s hat das Rating des Baudienstleisters Bilfinger von BBB+ auf BBB gesenkt und schätzt den Ausblick des MDax-Konzerns als negativ ein. Die Ratingagentur begründet diese Entscheidung unter anderem mit einer wahrscheinlich sinkenden Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie. Bilfinger hatte im vergangenen Jahr gleich mehrere Gewinnwarnungen aussprechen müssen. CFO Joachim Müller wird das Unternehmen voraussichtlich in der ersten Hälfte 2015 verlassen.

Das Langfristrating des Gesundheitskonzerns Fresenius wurde von Standard & Poor’s (S&P) von BB+ auf BBB- angehoben. Die Ratingagentur schätzt den Ausblick für Fresenius und die Tochter Fresenius Medical Care nun als stabil ein und gibt als Kurzfristrating beider Gesellschaften A-3 an. Als Begründung nannte S&P die geringere Wahrscheinlichkeit von Zukäufen, da das Management die Verschuldung konstant halten will. Mittelgroße Zukäufe könnten durch den gestiegenen Umsatz und EBITDA beider Gesellschaften schneller integriert werden, so S&P.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.

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