Tele Columbus passt Kreditkonditionen an
Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus hat bestehende Darlehen in Höhe von 1,255 Milliarden Euro refinanziert. Der Konzern konnte die Laufzeit der Term Loans bis Januar 2023 verlängern. Außerdem sinkt die Kreditmarge um 50 Basispunkte auf 400 Basispunkte plus Euribor. Dadurch sinken die Zinszahlungen um 6,3 Millionen Euro jährlich, so das Unternehmen. An den Konditionen des Kreditvertrags über insgesamt 1,38 Milliarden Euro gab es einige kleinere Konditionsanpassungen.
An den Laufzeiten und Zinsen der bestehenden Investitionskreditlinie und der revolvierenden Kreditlinie über insgesamt 125 Millionen Euro ändert sich dagegen nichts. Tele Columbus rechnet mit einem Abschluss der Transaktion gegen Ende Oktober. J.P. Morgan hat die Verhandlungen begleitet. Im Zuge der Refinanzierung haben S&P und Moody’s ihre Ratings mit B2 beziehungsweise B bestätigt. Der Ausblick der Bewertungen ist stabil.
RWE verdient mit Innogy-IPO weniger als erwartet
Der Börsengang von Innogy fällt für RWE weniger profitabel aus als erhofft. Laut der Nachrichtenagentur Reuters nimmt der Konzern nur 2,6 Milliarden Euro ein. Das sind 358 Millionen Euro weniger als erwartet. Der Grund dafür ist, dass die Investmentbank Goldman Sachs einen Großteil der Greenshoe-Option nach dem IPO für Stützkäufe nutzen musste, damit der Kurs nicht dauerhaft unter den Ausgabepreis fällt. Die Bank kauft dafür die Aktien für Preise unterhalb des Emissionspreis und gibt sie dem ursprünglichen Eigentümer zurück.
Nur rund ein Fünftel der Aktien aus der Greenshoe-Option liegt bei neuen Investoren. Der Anteil den RWE nun noch an Innogy hält liegt laut Reuters bei 76,8 Prozent. Aus der Greenshoe-Option sind RWE 96 Millionen Euro zugeflossen.
Karlie-Tochter möglicherweise insolvent
Bei dem angeschlagenen Hersteller von Heimtierzubehör Karlie gibt es offenbar Unstimmigkeiten, was die finanzielle Situation des belgischen Tochterunternehmens Karlie Flamingo Belgium Holding angeht. Wie Karlie mitteilte, hat einer der beiden Geschäftsführer der Tochter einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung gestellt.
Der andere Geschäftsführer und die Berater von Karlie sehen allerdings keinen Grund dafür und prüfen. Karlie prüfe, gegen den Antrag vorzugehen. Falls der Antrag nicht zurückgenommen oder abgelehnt wird, könnte dies für Karlie „wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögenslage“ haben. Karlie hat einen ausstehenden Mini-Bond über 10 Millionen Euro. Die Gläubiger haben bereits einer Restrukturierung der Anleihe zugestimmt.
K+S verliert Investmentgrade
Der Salz- und Düngerkonzern K+S hat bei der Ratingagentur S&P seine Bewertung im Investmentgrade verloren. S&P senkte die Bonitätsnote des Konzerns von BBB- auf BB+. Der Ausblick ist negativ. Im Zuge der Herabstufung wurden alle Ratings des Konzerns von der Creditwatch-Liste genommen.
Die Agentur begründet die Abwertung auf das sogenannte Ramschniveau unter anderem mit den weltweit niedrigen Kalipreisen und den Verzögerungen beim Kaliminenprojekt des Unternehmens in Kanada. S&P rechnet zudem nicht damit, dass sich die Kalipreise vor 2018 deutlich erholen werden.
OfficeFirst verschiebt IPO offenbar auf nächstes Jahr
Der Büroimmobilienkonzern OfficeFirst, der seinen Börsengang auf Eis gelegt hatte, will offenbar 2017 einen neuen IPO-Versuch unternehmen, wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtete. Demnach habe der Mutterkonzern IVG Überlegungen verworfen, den Börsengang mit einem kleineren Volumen doch noch im Oktober über die Bühne zu bringen oder das Unternehmen an den US-Finanzinvestor Blackstone zu veräußern. Das Angebot von Blackstone sei allerdings „durchaus konkurrenzfähig“ zum angestrebten IPO-Erlös von 335 Millionen Euro gewesen, wie Reuters weiter schreibt.
Weitere Finanzierungen
Die Sonnen Gruppe, die Batteriespeicherlösungen anbietet, hat 76 Millionen Euro Wachstumskapital eingeworben. Die als Eigenkapital bereitgestellten Mittel stammen von den Investoren eCapital, MVP, Set Ventures, Inven Capital und GE Ventures als bisherigen Investoren sowie von Envision Energy und Thomas Pütter.
Das Biotechnologieunternehmen Immunic hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 17,5 Millionen Euro abgeschlossen. Life Sciences Partners V Coöperatief und LifeCare Partners haben die Finanzierungsrunde als Co-Investoren angeführt. Auch Bayern Kapital, der High-Tech Gründerfonds und Privatinvestoren haben sich beteiligt. Immunic wurde bei der Transaktion durch Orrick unter Federführung von Jörg Ritter beraten.
Der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage hat eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage mit einem Volumen von 43,6 Millionen Euro abgeschlossen. Die Kapitalerhöhung war eine Bedingung für den Abschluss des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots an die Anteilseigner von Chorus Clean Energy. Die Sacheinlage umfasst 26,2 Millionen Chorus-Aktien. Dafür hat Capital Stage rund 43,6 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die Übertragung der neuen Aktien an die Altaktionäre von Chorus, die dem Aktientausch im Rahmen des Übernahmeangebots zugestimmt haben, soll laut Capital Stage in den nächsten Tagen erfolgen.
Der Bekleidungshersteller René Lezard Mode hat eine Abstimmung der Anleihegläubiger ohne Versammlung durchgeführt, die allerdings nicht beschlussfähig war. Die erforderliche Teilnahmequote von 50 Prozent wurde nicht erreicht. Daher wird das Unternehmen eine zweite Anleihegläubigerversammlung einberufen. Das Modehaus hat einen Finanzinvestor gefunden, der die Kredite des angeschlagenen Unternehmens übernehmen will. Bedingung dafür ist, dass die Bondgläubiger einer Restrukturierung der Mittelstandsanleihe zustimmen.
Das kriselnde Modeunternehmen Laurèl hat mitgeteilt, dass sich nur 12 Prozent der Anleihegläubiger für die Gläubigerversammlung angemeldet haben. Damit wird die Versammlung voraussichtlich nicht beschlussfähig sein, da die erforderlichen 50 Prozent nicht erreicht werden. Laurèl will die Mittelstandsanleihe restrukturieren. Das Modehaus soll an einen chinesischen Investor verkauft werden.
Das Unternehmen Allco Heimtierbedarf will sich in Eigenverwaltung restrukturieren. Dabei begleitet Silvio Höfer von der Kanzlei Anchor das Unternehmen. Interimsmanager wird Jürgen Kullmann von CRO Interimsmanagement. Vorläufiger Sachwalter ist Malte Köster von Willmerköster.
Das Immobilienunternehmen GxP German Properties bereitet eine Kapitalerhöhung vor. Das Unternehmen hat bereits Zeichnungszusagen in Höhe von 16,5 Millionen Euro erhalten. Dies entspricht nach Angaben des Unternehmens einem erheblichen Teil des angestrebten Volumens.
Über die Crowdinvestment-Plattform Zinsbaustein.de haben private Anleger ein Finanzierungsvolumen von 2 Millionen Euro für den Bau eines Studentenwohnheims an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht bereitgestellt. Dabei handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um das erste crowd-finanzierte Studentenwohnheim Deutschlands. Die Plattform Zinsbaustein.de läuft erst seit knapp fünf Monaten.
Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy hat ein Darlehen aufgenommen und zudem eine Optionsschuldverschreibung platziert. Der Gesamterlös beträgt 2 Millionen Euro. Die Schuldverschreibung läuft bis 2021 und wird mit 4 Prozent verzinst. Sie enthält ein Optionsrecht auf 161.427 Aktien zum Preis von je 2,4779 Euro je Aktie. Die Emission erfolgte ohne Bezugsrecht und wurde von einem privaten Investor und Darlehensgeber aus Singapur gezeichnet, so SFC Energy.
Der Solarkraftwerksbetreiber 7C Solarparken hat eine Wandelanleihe mit einem Gesamtnennwert von 2,5 Millionen Euro begeben. Nach Angaben des Unternehmens war die Emission fast zweifach überzeichnet. Die Dero Bank hat die Transaktion begleitet.
Die AutoBank plant eine Barkapitalerhöhung um 690.000 Euro zuzüglich eines Agios in Höhe von 50 Prozent. Dies entspricht einer Erhöhung des Grundkapitals um 5,35 Prozent. Ein langfristig orientierter Finanzinvestor will die Aktien zeichnen. Weiterhin bereitet die AutoBank eine Kapitalerhöhung durch Sacheinlage einer nachrangigen Verbindlichkeit in Höhe von 300.000 Euro. Insgesamt soll das Kapital durch die Maßnahme um 1,335 Millionen Euro steigen.
Der Immobilien-Investmentmanager Corestate Capital Holding hat gemeinsam mit der Bayerischen Versorgungskammer den Spezialfonds BVK-Residential Europe-Immobilienfonds Corestate aufgelegt. Insgesamt soll der Fonds ein Volumen von mindestens 500 Millionen Euro erreichen. Der Fonds soll hauptsächlich in Mikro-Apartments wie Studentenwohnungen investieren.
Der IT-Dienstleister Amalphi hat eine Kapitalerhöhung um bis zu 541.665 Euro beschlossen. Das Bezugsverhältnis liegt bei 3:1. Den Bezugspreis hat Amalphi auf 1,90 Euro je Aktie festgelegt.
Das Unternehmen LHI Portunus I IHS-GmbH hat seine Anleihe um 5,6 Millionen Euro aufgestockt. Details der Transaktion sind nicht bekannt. Die LHI Portunus I Genüsse-GmbH hat zudem Genussscheine in Höhe von 2,4 Millionen Euro begeben.
Henri B. Meier, der ehemalige Finanzchef von Roche, hat die Stiftung Pro Zukunftsfonds Schweiz gegründet. Die Stiftung soll Pensionskassen dazu anregen, mehr Geld in die Förderung von jungen Unternehmen zu investieren. Der Fonds soll seine Arbeit mit 500 Millionen Schweizer Franken aufnehmen und bis zu 2 Milliarden Schweizer Franken schwer werden.
Das Medizintechnikunternehmen HumanOptics plant eine Kapitalerhöhung. Dazu begibt das Unternehmen 147.500 neue Aktien. Der Preis je Aktie liegt bei 5,76 Euro. Der Großaktionär Medipart wird sämtliche Aktien zeichnen. Der Bruttoemissionserlös beläuft sich auf rund 850.000 Euro. Mit den Mitteln sollen bauliche Veränderungen in Produktionsanlagen des Unternehmens finanziert werden.
Das auf Immuntherapie spezialisierte Unternehmen Hookipa Biotech hat von der österreichischen Forschungs-Förderungs-Gesellschaft (FFG) Mittel erhalten, um seine Forschung fortzusetzen. Die FFG stellt dafür 4,16 Millionen Euro bereit.
Der Finanzdienstleister Tyros hat eine Barkapitalerhöhung mit einem Volumen von 55.000 Euro abgeschlossen, was 10 Prozent des Grundkapitals entspricht. Tyros ist an der Börse Hamburg notiert.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Scope hat mit Merck einen weiteren Dax-Mandanten gewonnen. Scope hat dem Technologiekonzern als Erstrating die Bonitätsnote A- beziehungsweise S-1 mit stabilem Ausblick erteilt. Als Begründung nennt Scope das Geschäftsrisikoprofil des Konzerns, die diversifizierte Unternehmensstruktur sowie die konservative Finanzpolitik von Merck.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.