VW sichert sich Kredit über 20 Milliarden Euro
Der Autokonzern Volkswagen hat sich eine syndizierte revolvierende Kreditlinie über bis zu 20 Milliarden Euro gesichert. Die Finanzierung wurde von Citi und Unicredit koordiniert. Mit den neuen Mittel will sich Volkswagen finanziellen Spielraum für die Unsicherheiten im Zuge des Abgasskandals sichern. Der neue CFO Frank Witter, Volkswagen AGFrank Witterverschafft sich auf diese Weise außerdem etwas Luft vom Kapitalmarkt.
Volkswagen wurde bei der Transaktion von einem Team der Anwaltskanzlei Clifford Chance unter Federführung von Bettina Steinhauer beraten. Milbank, Tweed, Hadley & McCloy beriet das internationale Bankenkonsortium bei der Finanzierung. Die Federführung lag bei Thomas Ingenhoven.
Körber finanziert Wachstum mit Schuldscheindarlehen
Der Technologiekonzern Körber hat einen Schuldschein mit einem Volumen von 600 Millionen Euro platziert. Die Finanzmittel will CFO Stephan Seifert, der zum 1. April 2016 zum Vorstandschef von Körber aufsteigt, als strategische Reserve für Wachstumsaktivitäten nutzen. Damit sind vor allem Akquisitionsvorhaben gemeint. Das Darlehen besteht aus Tranchen mit Laufzeiten von fünf, acht, und zehn Jahren. Die Emission wurde von der Commerzbank und der Helaba arrangiert. Das Unternehmen wurde bei der Transaktion von einem Team von Milbank, Tweed, Hadley & McCloy um Thomas Ingenhoven und Thomas Möller beraten.
OMV begibt Hybridanleihe über 1,5 Milliarden Euro
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat eine Hybridanleihe mit unendlicher Laufzeit über 1,5 Milliarden Euro begeben. Der Bond besteht aus zwei Tranchen. Die erste Tranche ist mit einem Kupon von 5,25 Prozent ausgestattet, der erste Call-Termin ist 2021. Der Kupon der zweiten Tranche, die 2025 zum ersten Mal gekündigt werden kann, beträgt 6,25 Prozent. Beide Tranchen sind jeweils 750 Millionen Euro schwer. Das Unternehmen hatte 2011 bereits Hybridanleihen begeben.
TrelleborgVibracoustic platziert ersten Schuldschein
Das auf Schwingungstechnik spezialisierte Darmstädter Unternehmen TrelleborgVibracoustic hat seinen ersten Schuldschein mit einem Volumen von 210 Millionen Euro am Markt platziert. Ursprünglich war ein Emissionsvolumen von 100 Millionen Euro geplant, das Investoreninteresse war jedoch deutlich größer. Das Papier wurde bei rund 50 Investoren aus dem Bankenkreis platziert.
Begeben wurden Tranchen mit Laufzeiten von drei, fünf und sieben Jahren mit fester als auch variabler Verzinsung. Die Platzierung wurde von der BayernLB sowie der Landesbank Hessen-Thüringen begleitet. Mit den neuen Mitteln will sich das Unternehmen Spielraum zur Finanzierung von weiterem Wachstum verschaffen.
Peach Property Group erhöht Volumen der Hybridanleihe
Das Immobilienunternehmen Peach Property Group konnte das angestrebte Volumen seiner Hybridanleihe erhöhen. Dem Unternehmen zufolge übertreffen die vorliegenden Zeichnungszusagen für die nachrangige Obligation das ursprüngliche Zielvolumen von 25 Millionen Schweizer Franken bereits. Peach Property Group nutzt deshalb die Möglichkeit, die Hybridanleihe auf bis zu 50 Millionen Schweizer Franken aufzustocken. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 11. Dezember, kann jedoch auch vorzeitig geschlossen werden. Das Papier mit unbegrenzter Laufzeit verfügt bis 2018 über einen Zinskupon über 5 Prozent.
Weitere Finanzierungen
Die Edag Engineering Group ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Das Emissionsvolumen beträgt rund 191 Millionen Euro (einschließlich Mehrzuteilung). Der Automobilentwickler hat insgesamt 8,75 Millionen Aktien zu einem Preis von je 19 Euro platziert, zusätzliche 1,3 Millionen Aktien wurden im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption ausgegeben. Direkt nach dem Börsengang notierte die Aktie bei 19,55 Euro. Die Deutsche Bank und Morgan Stanley begleiteten den IPO. Commerzbank und M.M. Warburg sind Co-Lead Manager. Am Handelsplatz Frankfurt agiert die Baader Bank als Spezialist. Beraten wurden die Banken durch ein Team der Wirtschaftskanzleien Hengeler Mueller, Paul Hastings und Bär & Karrer.
Der österreichische Immobilienentwickler UBM Development hat eine Anleihe über 75 Millionen Euro platziert. Das Papier mit einem Kupon von 4,25 Prozent läuft über fünf Jahre. Mit dem Erlös will UBM anstehende Projekte verwirklichen und Investitionen beschleunigen. Lead Manager und Bookrunner der Transaktion war die Quirin Bank.
Swissport hat eine Anleihe in zwei Tranchen begeben. Die Tranche A mit einem Volumen von 400 Millionen Euro ist vorrangig und besichert. Sie läuft über sechs Jahre und wird mit 6,75 Prozent verzinst. Die vorrangige unbesicherte Tranche B hat ein Volumen von 290 Millionen Euro und eine Rendite von 9,75 Prozent.
Die Santhera Pharmaceuticals Holding hat eine Kapitalerhöhung platziert. Ausgegeben wurden 590.000 neue Aktien. Die Transaktion wurde von einem Bankensyndikat bestehend aus Credit Suisse, Bank am Bellevue sowie RBC Europe begleitet. Beraten wurden die Banken von einem Team der Kanzlei White & Case.
Nach dem Börsengang im November hat das Molekulardiagnostikunternehmen Curetis jetzt bekanntgegeben, dass die Mehrzuteilungsoption teilweise ausgeübt wurde. Daraus erzielte Curetis weitere Bruttoerlöse in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Beteiligt ist der Sole Global Coordinator RBC Capital Markets, der auch im Auftrag der übrigen Konsortialbanken Bank Degroof Petercam und ICF Bank agiert.
Das Uhrenunternehmen Watchmaster hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen und in diesem Rahmen rund 5,2 Millionen Euro (5,5 Millionen US-Dollar) von Piton Capital und weiteren Investoren erhalten. Mit dem frischen Geld soll unter anderem das Unternehmenswachstum vorangetrieben werden.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Rating des Autobauers Volkswagen auf BBB+ gesenkt. Außerdem ist der Ausblick für die Bonität von VW negativ. Die Agentur kündigte an, das VW-Rating in den kommenden ein bis zwei Jahren möglicherweise nochmals um eine Stufe herabzusetzen. Dies könnte unter anderem geschehen, wenn die bereinigten Funds from Operations im Verhältnis zu den Schulden unter 45 Prozent sinken.
Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für das Rating von Minimax Viking von stabil zu positiv geändert. Das B1-Rating des Herstellers von Brandmeldern wurde bestätigt. Grund ist unter anderem die stabile Performance in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres.
Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote des Versorgers RWE bei BBB+ bestätigt, allerdings den Ausblick von stabil auf negativ gesenkt. Grund ist die Ankündigung des Energiekonzerns, seine Stromerzeugungsaktivitäten aus erneuerbaren Energien, das Netzgeschäft und den Vertrieb in eine neue Aktiengesellschaft zu übertragen. Dies werde laut Fitch zu größerer Unsicherheit für die Gläubiger führen.
Creditreform Rating hat das Rating des Modeunternehmens Laurèl von C auf CCC hochgestuft. Die Agentur begründet die Heraufsetzung damit, dass durch den Verkauf der chinesischen Markenrechte eine drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet werden konnte.
Standard & Poor’s belässt das Rating des Gaskonzerns Linde bei A+, obwohl das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte. Auch der Ausblick bleibt weiterhin stabil. Beide Merkmale seien nicht unmittelbar von der aktuellen Lage betroffen.
Creditreform Rating hat German Pellets auf BB- (watch) gesetzt. Nach Angaben der Agentur ist die Anpassung unter anderem wegen zu erwartender Wertberichtigungen und der erst teilweise erfolgten Refinanzierung der 2016 fälligen Anleihe erforderlich.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.