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GE verkauft Flotten-Leasing auch in Deutschland

Der US-Industrieriese General Electric wird sein Flotten-Leasing los – auch in Deutschland.
Paul Sakuma/Picture Alliance/AP/dpa

Der Industriekonzern General Electric hat kürzlich bekanntgegeben, seine Finanzsparte GE Capital loswerden zu wollen – auch in Europa und Deutschland. Jetzt macht der US-Konzern ernst: Das Unternehmen hat eine Absichtserklärung für den Verkauf des europäischen Flotten-Leasings an Arval, eine Tochter der französischen Bank BNP Paribas, unterzeichnet.

Damit die Übernahme gelingt, müssen beide Konzerne mit ihren Betriebsräten einig werden. Außerdem steht die Erlaubnis der Wettbewerbshüter in Brüssel und den einzelnen Ländern aus.

General Electric wird Finanzsparte los

Der geplante Verkauf betrifft auch das deutsche Flotten-Leasing, wie eine Sprecherin von GE Capital Deutschland gegenüber FINANCE bestätigte. General Electric hatte in Deutschland 2006 mit der Übernahme der ASL Auto Service-Leasing GmbH, München, sein Flottenleasing-Geschäft gestärkt.

Jetzt fällt der Geschäftsbereich dem tiefgreifenden Umbau bei General Electric zum Opfer – der US-Konzern wird seine Finanzgeschäfte auf Druck der Aktionäre los. Mit Arval würde jedoch ein Anbieter den Bereich übernehmen, der „sich dem Wachstum im Flottenmanagement verschrieben habe“, heißt es in einer Pressemitteilung der beteiligten Unternehmen.

GE Capital verkauft Leasing auch im Heimatmarkt USA

Das Flottenleasing in den USA, Mexiko, Australien und Neuseeland hat General Electric für 6,9 Milliarden US-Dollar – umgerechnet 6,2 Milliarden Euro – an den Flottendienstleister Element verkauft, wie der US-Industriekonzern gleichzeitig bekanntgab. GE zeige damiz„Schnelligkeit und Ausführungsstärke bei unserer Strategie, die meisten Vermögenswerte von GE Capital zu verkaufen“, erklärte GE-Chef Keith Sherin. Der Konzern sei auf dem Weg, bis Ende 2015 Vermögenswerte im Volumen von 100 Milliarden Dollar zu veräußern. Ende 2016 soll das Verkaufsprogramm „im Wesentlichen beendet“ sein, so Sherin.

In Deutschland bietet die Finanzsparte des GE-Konzerns neben dem Leasing auch Factoring sowie strukturierte Finanzierungen und Absatzfinanzierungen an. All diese Bereiche stehen jetzt zur Disposition. Besonders im Bereich Factoring zählt GE Capital nach der vollständigen Übernahme der Mainzer Heller Bank im Jahre 2005 zu den ersten Adressen im Lande. Den geplanten Ausstieg von GE nutzen die deutschen Wettbewerber nach FINANCE-Informationen gerade aufs Schärfste aus, um Kunden abzuwerben.