Bis zu 20 Millionen Euro wollte Hanse Yachts mit einer Mittelstandsanleihe einsammeln, 13 Millionen Euro sind es geworden. Am Montag geht der Bond, der mit 8 Prozent verzinst wird und eine Laufzeit von fünf Jahren hat, in den Handel, begleitet wurde die Transaktion von der Steubing AG.
Wie angekündigt werden aus den Erlösen 1,04 Millionen Euro als Betrag für die erste Zinszahlung auf einem Treuhandkonto hinterlegt. Mit dem Rest wollte Hanse Yachts ursprünglich alte Verbindlichkeiten ablösen, um nach der operativen auch die finanzielle Restrukturierung abzuschließen, sowie in den Vertrieb investieren. Die Wachstumsprojekte sollen unter dem schwächer als erwartet ausgefallenen Emissionserfolg nicht leiden, hat das Management entschieden. Daher werde „die vorgesehene finanzielle Restrukturierung reduziert“, erklärte CFO Sven Göbel. 4,8 Millionen Euro wollte Hanse Yachts ursprünglich für die Ablösung bestehender Bankschulden und Gesellschafterdarlehen verwenden.
Hanse Yachts will raus aus der Krise
Sofern keines der bestehenden Darlehen refinanziert wird, müsste Hanse Yachts an den geplanten Investitionen in Umsatzwachstum nur geringe Abstriche machen. Dafür waren 12,9 Millionen Euro vorgesehen, effektiv stünden dafür – nach Abzug der Emissionskosten und der Einzahlung auf das Treuhandkonto – nun maximal etwa 11 Millionen Euro zur Verfügung „Es ist dem Unternehmen gelungen, im derzeit schwierigen Markt der Mittelstandsanleihen einen für uns wichtigen und großen Beitrag zur Sicherung unserer Zukunft zu gewinnen“, kommentierte Göbel das Platzierungsergebnis.
Vor zwei Wochen hatte auch Hanse Yachts-CEO Jens Gerhardt im Interview mit FINANCE-TV die von manchen Marktakteuren geäußeren Zweifel an der Kapitalmarktfähigkeit des Unternehmens zurückgewiesen: „Wir brauchen die Anleihegelder nicht, um zu restrukturieren, sondern als Investition in die Zukunft“, sagte er. Den Verzicht auf ein Emissionsrating begründete Gerhardt mit Kostengründen und der durch die Börsennotierung des Unternehmens gegebenen Transparenz.
Hanse Yachts kommt aus einer mehrjährigen Sanierungsphase. Im Geschäftsjahr 2012/13 konnten die Mecklenburger zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder ein – minimales – positives Ebitda in Höhe von 0,2 Millionen Euro erzielen.