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Katjes geht Refinanzierung der Mittelstandsanleihe an

Katjes will sich frisches Geld besorgen.
Thinkstock/Getty Images

Katjes International bereitet sich auf die Refinanzierung seiner 45 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe vor. Das Unternehmen, das Beteiligungen an mehreren Süßwarenproduzenten in Westeuropa bündelt, hat nach eigenen Angaben Bankhaus Lampe und die IKB beauftragt, eine Roadshow zu veranstalten.

Die Mittelstandsanleihe, die der Süßwarenhersteller 2011 begeben und im März 2012 um 15 Millionen Euro aufgestockt hat, wird im Juli 2016 fällig. Der Süßwarenhersteller hat sich in den Anleihebedingungen allerdings ein Wahlkündigungsrecht zum 19. Juli 2015 eingeräumt. Dafür müsste Katjes 101 Prozent des Nominalwertes zahlen – plus den am selben Tag fälligen Kupon von 7,125 Prozent.

Die Mandatierung der Banken spricht dafür, dass Katjes diese Option ziehen wird. Der Süßwarenhersteller will offenbar das gute Momentum nutzen und sich günstiger refinanzieren: Nicht nur das Niedrigzinsumfeld, sondern auch die vor drei Wochen veröffentlichten guten Geschäftszahlen kommen dem Unternehmen entgegen.

Katjes-CFO Milde: Prüfen noch die Optionen

„Wir prüfen zunächst, was sinnvoll ist“, sagte Stephan Milde, CFO von Katjes International, zu FINANCE. Möglich sei eine Unternehmensanleihe, ein syndizierter Kredit oder ein Schuldscheindarlehen. „Was wir am Ende tatsächlich unternehmen, hängt vom Marktumfeld ab“.

Im Segment Mittelstandsanleihen hatte es im vergangenen Jahr etliche Pleiten gegeben. Es ginge bei der jetzt anstehenden Refinanzierung aber nicht darum, sich von der in Verruf geratenen Investitionsklasse abzugrenzen, so Milde. „Wir vergleichen uns nicht mit anderen Unternehmen, die ähnliche Anleihen aufsetzen, sondern stehen für uns selbst“, so Milde. „Unsere Anleger haben nur gute Erfahrungen mit unserer Anleihe gemacht, die nie unter Ausgabekurs und meistens deutlich darüber notiert hat“. Die Mittelstandsanleihe von Katjes ist an der Düsseldorfer Börse im Freiverkehr notiert.

Katjes International wächst rasant

Katjes International – die Schwesterfirma des Lakritzherstellers Katjes Fassin – besitzt Süßwarenmarken in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Der Süßwarenhersteller verfolgt seit 2009 eine aggressive, durch Zukäufe getriebene Wachstumsstrategie. Zuletzt hat das Unternehmen den Pralinenhersteller Piasten gekauft. „Wir wachsen seit 2011 in Westeuropa durch starke Marken im Segment Zuckerwaren, und das haben wir auch weiter vor“, sagte Milde.

Dank der Zukäufe konnte Katjes International seine Kennzahlen zuletzt deutlich steigern: Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2014 nach vorläufigen Angaben ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von mehr als 40 Millionen Euro, im Vorjahr waren es nur 14 Millionen. Der Jahresüberschuss soll bei 25 Millionen Euro liegen, nach gut 2 Millionen Euro im Vorjahr.

florian.bamberg[at]finance-magazin.de

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