Mit einem Volumen von 16,3 Milliarden Euro hat der europäische Markt für Leveraged Loans im März das höchste Volumen seit Juli 2007 erreicht. Das zeigen Analysen des Datenanbieters S&P Leveraged Commentary & Data. Zu dem guten europäischen Ergebnis trägt auch der deutsche Markt für Leveraged Loans bei, der ein sehr starkes erstes Quartal hatte. Die meisten Leveraged Loans gingen in Europa an Unternehmen in Private-Equity-Hand: Hinter 26 Transaktionen im Gesamtvolumen von 11,1 Milliarden Euro standen demnach Finanzinvestoren. Nicht-PE-finanzierte Unternehmen stemmten hingegen nur sieben Deals.
Der Grund für die rege Dealtätigkeit ist das gute Marktumfeld, das zurzeit enorm viele Finanzinvestoren nutzen, um die Zinskosten ihrer Portfoliounternehmen zu drücken und diesen mehr finanziellen Freiraum zu verschaffen. Auch mehrere deutsche Firmen in Private-Equity-Hand konnten ihre Kreditkosten zum Teil deutlich senken: Das Unternehmen Hensoldt, hervorgegangen aus dem Verkauf der vormaligen Airbus-Defense-Sparte an KKR, sicherte sich ein Repricing für einen 465 Millionen Euro umfassenden Term Loan B. Der Aufschlag auf den Euribor (Floor bei 0 Prozent) senkte Hensoldt deutlich von 500 auf 375 Basispunkte. Zugleich wurde die Finanzierung um 40 Millionen Euro aufgestockt.
HSE24 sichert sich Repricing des Leveraged Loans
Auch das Teleshopping-Unternehmen HSE24, das im Besitz von Providence Equity ist, sicherte sich im März ein Repricing. HSE24 zahlt ebenfalls nun nur noch einen Aufschlag von 375 Basispunkten über Euribor, zuvor waren 450 Basispunkte über Euribor fällig. Das Volumen lag bei 272 Millionen Euro.
Im Vergleich zu Unitranche-Finanzierungen fallen die Margen für die in der Regel endfälligen Term-Loan-B-Finanzierungen derzeit um rund 200 Basispunkte günstiger aus, ergab eine Analyse von 19 Unitranche-Finanzierungen im vergangenen Jahr durch die Ratingagentur Fitch. Bei 17 Prozent der Unitranches mussten die Unternehmen zudem mindestens vier Covenants einhalten, während bei Bankkrediten kein einziges Unternehmen ein derart enges Covenant-Korsett akzeptieren musste. Diese Daten verdeutlichen, dass die Banken auch 2017 weiterhin mit großer Risikofreude versuchen, die Private-Debt-Fonds zurückzudrängen.
Nachfrage nach High-Yield-Bonds erneut gestiegen
Eine hohe Nachfrage verzeichnet S&P Leveraged Commentary & Data auch am Markt für High-Yield-Bonds. Das Gesamtvolumen in Europa lag nach dem ersten Quartal bei 23,8 Milliarden Euro und verteilte sich auf 60 Transaktionen.
Dabei war die Nachfrage im März besonders stark: Im Verlauf des ersten Quartals steigerte sich das Volumen bei High-Yield-Bonds schrittweise von 5,4 Milliarden Euro im Januar über 6,9 Milliarden Euro im Februar auf ein Voumen von insgesamt 11,5 Milliarden Euro im März.
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